Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft
Die Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e.V. wurde am 14. Februar 1987 als überregionale Vereinigung mit Geschäftsstelle in Aachen gegründet. Ihre Aufgabenbereiche sind die Förderung der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela zum Grab des Apostels Jakobus des Älteren, die wissenschaftliche Reflexion über die Pilgerfahrt und den Jakobuskult in Deutschland, die Beratung von Pilgern, Information und kultureller Austausch durch europäische Zusammenarbeit. Die Gesellschaft hat rd. 3000 Mitglieder. Durch einen wissenschaftlichen Beirat, der eine eigene Buchreihe (Jakobus-Studien / 12 Bände erschienen) herausgibt, hebt sie sich von verwandten Organisationen im In- und Ausland ab. Zweimal im Jahr erscheint die Mitgliederzeitschrift "Sternenweg".
Tätigkeiten
Beratung und Information
Pilger erhalten praktische Auskünfte und können sich "Credenciales" ausstellen lassen, Ausweise, die zur Unterkunft in den spanischen Pilgerherbergen berechtigen. Jährlich beantwortet die Geschäftsstelle in Aachen über 6000 Anfragen und stellt mehr als 3000 "Credenciales" aus.
Pilgerherbergen
Am spanischen Jakobsweg wird der Auf- und Ausbau von Pilgerherbergen gefördert und mit Tatkraft oder Spenden der Mitglieder unterstützt. Mitglieder, die sich darauf vorbereiten, arbeiten in freiwilligen Einsätzen in den spanischen Pilgerherbergen als Herbergsväter und -mütter mit.
Wege der Jakobspilger in Deutschland
In Franken und Schwaben wurde ein historisch belegter Weg der Jakobspilger von Nürnberg über Ulm und Bad Waldsee nach Konstanz gekennzeichnet und der Anschluss an den schweizerischen Schwabenweg Konstanz - Einsiedeln geschaffen. Er wird von der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft e.V. gepflegt. Für diesen Weg liegen vier Pilgerführer vor.
Im Rheinland läuft seit 1999 in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland das Projekt "Wege der Jakobspilger im Rheinland". Zwei Routen sind bisher ausgeschildert und in Führern Beschrieben: 1. Wuppertal - Köln - Aachen - Belgien, 2. Köln - Trier - Frankreich. Ein dritter Weg ist am Niederrhein in Planung.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat die Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e.V. das Projekt eines Ökumenischen Pilgerweges im Verlauf der Via Regia von Görlitz nach Vacha, das vom Ev.-luth. Landesjugendpfarramt Sachsen betreut wird, fachlich unterstützt und die historisch-kunsthistorische Dokumentation des Weges bearbeitet.
Europäische Zusammenarbeit
Seit 1997 werden gemeinsame Wanderungen mit französischen Jakobspilgern auf Pilgerwegen in Frankreich und Deutschland unternommen. Zum Auftakt eines Hl. Jahres werden die Verantwortlichen der Pilgerfahrt in Spanien und die Gemeindepriester am Camino de Santiago zum Karlsfest nach Aachen eingeladen.
Ökumene
Die Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e.V. arbeitet überkonfessionell und fühlt sich dem Anliegen der Ökumene verpflichtet. Sie gehört der Arbeitsgemeinschaft Ökumenischer Pilgerwege in Deutschland an, in der sie mit evangelischen und katholischen Pilgerinitiativen eng zusammenwirkt.
Tagungen und Kongresse
Seit 1987 finden Jahrestagungen statt, auf denen Wissenschaftler/-innen aus ihrem Forschungsbereich referieren. An den Tagungen nehmen jeweils 100 bis 200 Personen teil. Die Vorträge werden in den Bänden der Jakobus-Studien publiziert.
Tagungen und ihre Themen
- 1987 in Aachen: Deutsche Jakobspilger und ihre Berichte
- 1988 auf Schloss Schney bei Bamberg: Europäische Wege der Santiago-Pilgerfahrt
- 1989 in Bemen: Bruderschaften, Testamente und Pilgerfahrten zur See
- 1990 in Münster: Spiritualität des Pilgerns
- 1991 in Regensburg: Patrozinien in Bayern und Schottenklöster
- 1992 in Weingarten: Der Jakobuskult im deutschen Südwesten
- 1993: Anlässlich des Hl. Jahres Studienfahrt auf dem Camino de Santiago
- 1994 in Goslar: Regionale Themen in Zusammenhang mit der Jakobus-Tradition
- 1995 in Coesfeld: Der Jakobuskult in Kunst und Literatur I
- 1996 in Würzburg: Der Jakobuskult in Kunst und Literatur II
- 1997 in Innsbruck: Stadt und Pilger - Jakobuskult und soziale Gemeinschaften
- 1998 in St. Marienthal bei Görlitz: Heiligenverehrung in Mitteldeutschland - Reliquien, Patrozinien, Kultspuren
- 1999 in Bad Honnef: Der Jakobuskult im Rheinland I
- 2000 in Trier: Der Jakobuskult im Rheinland II
- 2001 in Fulda: Jakobus und Karl der Große - Von Einhards Karlsvita zum Pseudo-Turpin
- 2002 in Göttingen: Der Kult des Apostels Jakobus d. Ä. in norddeutschen Hansestädten
- 2003 in Rothenburg o. d. Tauber: Der Jakobuskult in süddeutschen Reichsstädten
- 2004 wird Iglau (Mähren) der Tagungsort sein
Kontakt
Anschrift
Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e.V., Harscampstraße 20, D-52062 Aachen