Android (Betriebssystem)

freies Betriebssystem für mobile Geräte, das von Google entwickelt wurde
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Android ist ein Betriebssystem wie auch eine Software-Plattform für mobile Geräte wie Smartphones, Mobiltelefone, Netbooks und Tablets,[2] die von der Open Handset Alliance entwickelt wird. Basis ist der Linux-Kernel 2.6. Android ist freie Software und quelloffen.[1] Angaben des britischen Marktforschungsunternehmens Canalys sowie des Marktforschungsunternehmens Gartner zufolge hat das Android als Smartphone-Betriebssystem im dritten Quartal 2010 einen weltweiten Marktanteil von 25,5 Prozent.[3][4][5] Am 11. Dezember 2010 gab Google an, dass 300.000 Android-Mobiltelefone pro Tag aktiviert werden.[6]

Android
Logo
Android-2.3-Oberfläche
Entwickler Open Handset Alliance
Lizenz(en) Apache 2.0 , GPLv2 und proprietär[1]
Akt. Version 2.3.2 (21. Januar 2011)
Kernel Monolithisch (Linux)
Abstammung GNU/Linux
↳ Android
Architektur(en) ARM, MIPS, PPC, x86
Chronik 1.1
1.5 Cupcake
1.6 Donut
2.0 Eclair
2.1 Eclair
2.2 Froyo
2.3 Gingerbread
Sprache(n) multilingual
www.android.com
Das HTC Dream war das erste mit Android betriebene Gerät auf dem Markt.

Allgemeines

Im Sommer 2005 kaufte Google das im Herbst 2003 gegründete Unternehmen Android, von dem nur wenig mehr bekannt war, als dass es Software für Mobiltelefone entwickelte und standortbezogene Dienste favorisierte.[7] Am 5. November 2007 gab Google bekannt, gemeinsam mit 33 anderen Mitgliedern der Open Handset Alliance ein Mobiltelefon-Betriebssystem namens Android zu entwickeln.[8] Seit dem 21. Oktober 2008 ist Android offiziell verfügbar.[9]

Als erstes Gerät mit Android als Betriebssystem kam am 22. Oktober 2008 das HTC Dream unter dem Namen T-Mobile G1 in den Vereinigten Staaten auf den Markt. Dass bereits dieses erste Gerät auf das Global Positioning System zugreifen kann und mit Bewegungssensoren ausgestattet ist, gehört zum Konzept von Android.

Oberfläche

Android wird über einen Touchscreen bedient und definiert eine Reihe von Hardwaretasten: Die Tasten „Home“, „Menü“ und „Zurück“ bilden die Mindestanforderung. Die Standard-Bedienoberfläche besteht aus drei, fünf oder sieben Startbildschirmen, von denen jeder eine Bildschirmfläche füllt. Den oberen Rand bildet die Informationsleiste, die auf der rechten Seite über Uhrzeit, Feldstärke, Akkustand, Internetverbindung, Bluetooth, WLAN und Synchronisation informiert. Auf der linken Seite tauchen Meldungen von laufenden Programmen, neuen Nachrichten egal welcher Art oder Systemmeldungen auf. Am unteren Rand gibt es die Lasche des Launchers. Funktionen, die bei anderen Geräten nicht als Programm laufen würden, werden bei Android diesen aber gleichgesetzt. So finden sich zwischen allen gefühlten „echten“ Programmen auch die Symbole für Nachrichten (SMS), Einstellungen, Fotos, Kamera etc. – was dem Umstand geschuldet ist, dass Android modular aufgebaut ist und fast jede Applikation wie z. B. SMS oder Kamera durch andere ersetzbar ist.

Im Android-Market existieren zahlreiche Programme, die den Standard-Launcher ersetzen und die gesamte Oberfläche um weitere Extras erweitern, beispielsweise um mehrere verwendbare Homescreens, ausfahrbare Seitenlaschen mit mehr Platz zum Ablegen von Verknüpfungen oder feste Verknüpfungen in der Lasche des Launchers. Mit Android 2.2 wurde ein neuer Standard-Launcher eingeführt, der eine feste Verknüpfung zur Telefon-Applikation und zum Browser beinhaltet.

HTC liefert seine Android-Geräte fast ausschließlich mit einer veränderten Bedienoberfläche „Sense“ aus. Die Unterschiede zur Standard-Oberfläche sind ein veränderter Launcher mit Schaltflächen für das Programmmenü, das Telefon und für das Hinzufügen von Startbildschirmelementen, sieben Startbildschirme, einige teilweise bildschirmfüllende Widgets und ein globales, grünes Farbthema statt des orangefarbenen in der Standardoberfläche.

Architektur

Die Architektur von Android baut auf dem Linux-Kernel 2.6 auf.[10] Er ist für Speicherverwaltung, Prozessverwaltung und die Netzwerkkommunikation zuständig. Außerdem bildet er die Hardwareabstraktionsschicht für den Rest der Software und stellt die Gerätetreiber für das System.

Weitere wichtige Bausteine sind die auf der von Sun Microsystems entwickelten Java-Technik basierende virtuelle Maschine Dalvik und die dazugehörigen Android-Java-Klassenbibliotheken.

Zum Programmieren von eigenen Android-Anwendungen bietet das am 12. November 2007 veröffentlichte Entwicklungssystem (m3-rc20a) 1448 Javaklassen und 394 Schnittstellen. Davon sind 511 Klassen und 128 Schnittstellen Android-spezifisch. In den Paketen java und javax befinden sich 612 bzw. 145 Klassen und 150 bzw. 51 Schnittstellen. Zahlenmäßig nennenswert ist auch der Beitrag des Apache-Commons-Projekts: 128 Klassen und 20 Schnittstellen. Der verbleibende Rest nicht von Google stammender Klassenbibliotheken verteilt sich auf die Pakete org.bluez, org.json, org.w3c.dom und org.xml.sax.

Klassenbibliothek Beschreibung Anzahl der
Klassen
Anzahl der
Schnittstellen
Ursprung
android plattformspezifisch 500 126 Google Inc.
com.google.android plattformspezifisch 11 2 Google Inc.
java Standardklassen, Teil des JDK 612 150 Apache Harmony-Projekt

Zum Programmieren von eigenen Android-Anwendungen bietet das am 12. November 2007 veröffentlichte Entwicklungssystem (m3-rc20a) 1448 Javaklassen und 394 Schnittstellen. Davon sind 511 Klassen und 128 Schnittstellen Android-spezifisch. In den Paketen java und javax befinden sich 612 bzw. 145 Klassen und 150 bzw. 51 Schnittstellen. Zahlenmäßig nennenswert ist auch der Beitrag des Apache-Commons-Projekts: 128 Klassen und 20 Schnittstellen. Der verbleibende Rest nicht von Google stammender Klassenbibliotheken verteilt sich auf die Pakete org.bluez, org.json, org.w3c.dom und org.xml.sax.

javax Standardklassen, Teil des JDK 145 51 Apache Harmony-Projekt
junit Test-Framework 12 3 JUnit-Project
org.apache.commons allgemein verwendbare Funktionen 128 20 Apache Commons-Projekt
org.bluez Bluetooth-Unterstützung 15 6 BlueZ-Projekt (ursprünglich entwickelt von Qualcomm)
org.json Klassen zur Verarbeitung von Daten im JSON-Format 5 0 Douglas Crockford
org.w3c.dom Klassen zur Manipulation des DOM 1 17 World Wide Web Consortium
org.xml.sax Klassen zum Einlesen von XML-Daten 19 19 ursprünglich von David Megginson, siehe SAX

Die Laufzeitumgebung von Android basiert auf der Dalvik Virtual Machine, einer von Google-Mitarbeiter Dan Bornstein entwickelten virtuellen Maschine. Die Dalvik VM ähnelt funktional der normalen Java VM, beide führen sogenannten Byte-Code aus. Einer der wesentlichen Unterschiede ist die zugrundeliegende virtuelle Prozessorarchitektur. Die Java VM basiert auf einem Kellerautomaten; Dalvik VM hingegen ist eine Registermaschine. Durch die sich unterscheidende Prozessorarchitektur sind die Kompilate normaler Java-Compiler nicht für die Dalvik VM geeignet, dennoch konnte Google auf die bestehenden Java-Entwicklungswerkzeuge zurückgreifen.

Die meisten modernen Compiler generieren als Zwischencode Kellerautomatencode. Dieser Zwischencode erlaubt es, von der Prozessorarchitektur der Zielplattform zu abstrahieren, der programmiersprachliche Teil wird von der konkreten Prozessorarchitektur getrennt. Da das Prozessormodell des Kellerautomaten besonders einfach ist, wird es üblicherweise für die Übersetzerzwischensprache verwendet. Die meisten realen Prozessoren sind heute aber Registermaschinen, so zum Beispiel die 80x86- und die ARM-Prozessoren. Registerarchitekturen sind oft effizienter, da bei ihr die CPU über eigene besonders schnell zugreifbare Speicherzellen, die Register, verfügt. Dalvik nimmt die Umwandlung des Kellerautomatencodes in die Registermaschinencodes schon zur Übersetzungszeit vorweg. Dafür wird das Werkzeug dx verwendet, „dx“ steht für Dalvik Cross-Assembler.

Anwendungen für die Androidplattform werden ausnahmslos in Java geschrieben, jedoch greifen diese in geschwindigkeitskritischen Bereichen auf zahlreiche in C oder C++ geschriebene, native Bibliotheken zu. Darunter befinden sich neben Codecs für die Medienwiedergabe auch ein Webbrowser auf der Basis von WebKit, eine Datenbank (SQLite) und eine auf OpenGL basierende 3D-Grafikbibliothek.

Um eigene Programme für Android zu entwickeln, benötigt man ein aktuelles Java-SDK und zusätzlich das Android-SDK. Zuerst wird der in Java geschriebene Quelltext mit einem normalen Java-Compiler übersetzt und dann von einem Cross-Assembler für die Dalvik VM angepasst. Aus diesem Grund können Programme prinzipiell mit jeder Java-Entwicklungsumgebung erstellt werden.

Das Framework setzt auf starke Modularität. So sind alle Komponenten des Systems generell gleichberechtigt (ausgenommen die Virtuelle Maschine und das unterliegende Kernsystem) und können jederzeit ausgetauscht werden. Es ist also z. B. möglich, eine eigene Anwendung zum Erstellen von Kurznachrichten oder zum Wählen von Rufnummern zu erstellen und die bisherige Anwendung damit zu ersetzen.

Versionsverlauf

Neuere Versionen tragen neben der Versionsnummer jeweils den Namen einer Süßspeise.[11]

Legende: Ältere Version; nicht mehr unterstützt Ältere Version; noch unterstützt Aktuelle Version Aktuelle Vorabversion Zukünftige Version
Version Veröffentlichung Wesentliche Neuerungen
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.1 10. Februar 2009[12]
Ältere Version; noch unterstützt: 1.5
Cupcake[11]
30. April 2009[14]
  • automatischer Wechsel zwischen Hoch- und Querformat[15]
  • Bildschirm-Tastatur[15]
  • Aufnahme und Wiedergabe von Videos[15]
  • automatisches Verbinden und Stereo für Bluetooth[15]
  • weitere Sprachen neben Englisch und Deutsch[15]
Ältere Version; noch unterstützt: 1.6
Donut[11]
15. September 2009[16]
Ältere Version; noch unterstützt: 2.0
Eclair[11]
26. Oktober 2009[18]
Ältere Version; noch unterstützt: 2.1
Eclair[11]
12. Januar 2010[20]
  • animierte Hintergrundbilder[20]
  • Informationen zur Signalstärke[20]
  • Erweiterungen von Webkit (HTML5-Unterstützungen, WebStorage, Geolocation, Video …)[20]
Ältere Version; noch unterstützt: 2.2
Froyo
[21][22]
20. Mai 2010[22]
  • Linux-Kernel 2.6.32, der weniger Arbeitsspeicher benötigt[21]
  • Verwendung von Arbeitsspeicher, der größer als die bisher nutzbaren 256 MByte ist.[23]
  • JIT-Compiler, Erweiterungen für OpenGL ES 2.0, Unterstützung von Flash 10.1[21][22]
  • Tethering[24]
  • Speicherbarkeit von Apps auf der SD-Karte[25]
  • Android Cloud to Device Messaging Framework: Möglichkeit, PUSH in die eigenen Anwendungen zu implementieren.[26]
  • ChromeToPhone: Möglichkeit, Internetseiten drahtlos vom Browser zum Telefon zu senden.[27]
Aktuelle Version: 2.3
Gingerbread[28]
6. Dezember 2010
Zukünftige Version: 2.4
Gingerbread[33]
April 2011
  • Dual-Core Support
  • neue Benutzeroberfläche
Zukünftige Version: 3.0
Honeycomb[34]
Februar 2011
  • benutzerfreundlichere Oberfläche
  • verbesserte Unterstützung für Tablet-Computer
  • Google Talk mit Videotelefonie
  • Neue Browser-Funktionen: Synchronisierung der Lesezeichen mit Google Chrome, Tabs, automatisches Ausfüllen von Formularen und Inkognito-Modus beim Surfen
Zukünftige Version: 3.1
Ice Cream[35]
2011

Vorhandene Software

 
Logo des Android Market

Im Android Market gibt es mehr als 243.000 Anwendungen (6. Februar 2011). Pro Monat kommen ungefähr 29.000 Anwendungen dazu. Er ist damit der am schnellsten wachsende Software-Markt.[36] Im SDK werden zusätzlich eine Reihe von Anwendungen, darunter ein Webbrowser, die Kartenanwendung Google Maps, eine SMS-, E-Mail- und Adressbuchverwaltung, ein Musikprogramm, eine Kamera- und Galerieapplikation, sowie ein Satz von API-Demoanwendungen mitgeliefert.

Erstellte Software kann von den Entwicklern auf dem Android Market angeboten werden. Verkaufen kann man sie dort allerdings nur, wenn man in bestimmten Staaten ansässig ist, beispielsweise in Deutschland oder Österreich.[37] Kostenfreie Software macht etwa 63 Prozent aus.[38]

Neben dem Android Market steht Entwicklern und Endanwendern auch noch eine Reihe anderer Märkte und Plattformen für Android-Software offen.

Telefone mit Android als Betriebssystem

Die folgende Liste zeigt einige offiziell vorgestellte und erhältliche Android-Telefone:

Hersteller Telefone
Acer Liquid, Thunder, Stream, beTouch
Dell Mini 3, Streak
HTC Dream (T-Mobile G1), Magic, Hero (T-Mobile G2 Touch), Tattoo, Desire, Legend, Salsa, Tide, EVO 4G, Droid Incredible, Wildfire, Desire HD, Desire Z (T-Mobile G2), HTC Gratia (USA: HTC Aria)
Huawei U8220 (T-Mobile Pulse), U8230, Joy, U8120 (Vodafone 845), (U8150) IDEOS
LG GW620, Ally, OPTIMUS Z, OPTIMUS Q, GT540, Optimus One, Optimus Chic, LG Optimus Speed (USA: LG Optimus 2X)
Motorola CLIQ, Milestone (Droid), Backflip, Flipout, Droid X, Droid Pro, Motorola Milestone XT720|Milestone XT720, DEFY, Milestone 2
Samsung i5500 Galaxy 5, Galaxy I7500, Galaxy Spica I5700, Galaxy 3 i5800, Galaxy S I9000, Samsung Galaxy Tab, I6500 Saturn, i899, Beam i8520
Sony Ericsson X10, X10 Mini, X10 Mini pro, X8, Xperia arc,Xperia Play
Google Nexus One, Nexus S
General Mobile DSTL1
Lenovo Lephone
Inbrics M1
Garmin Asus Nüvifone A50
ZTE ZTE Blade
Meizu Meizu M9

Verbreitung und Erfolg

Weltweit wurden bisher acht Millionen Android-Smartphones verkauft, wobei im ersten Quartal 2010 in den Vereinigten Staaten erstmals mehr Android-Mobiltelefone als iPhones verkauft wurden. (Stand 11. Mai 2010)[39] Der Marktanteil bei Neugeräten betrug im untersuchten Zeitraum für Google 28 Prozent im Gegensatz zu 21 Prozent bei Apple.[40] Mittelfristig wird dieser Trend weltweit zu beobachten sein, laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner könnte das Android OS bis 2012 einen Marktanteil von 14 Prozent erreichen, was in etwa dem aktuellen Marktanteil des iPhone OS entspricht.[41]

Nach Analysen des Marktforschungsunternehmen iSuppli werden im Jahr 2012 insgesamt 75 Millionen Android-Smartphones verkauft werden gegenüber 62 Millionen iPhones. Im Jahr 2009 waren es gerade einmal 5 Millionen Android-Geräte zu 25 Millionen iPhones.[42]

Am 11. Dezember 2010 gab Google an, dass 300.000 Android-Mobiltelefone pro Tag ausgeliefert werden.[6][43] (nach 60.000[44] im Februar 2010, 100.000[45] im Mai 2010, 160.000[46] im Juni 2010 und 200.000 im August 2010[43]). Durch die Entscheidung von Google, sein Betriebssystem Herstellern von Endgeräten kostenlos zur Verfügung zu stellen, wird die Verbreitung von Android weiter gesteigert. Besonders der hohe Anteil an kostenlosen Applikationen macht den Android Market für die Verbraucher attraktiv.

Angaben des britischen Marktforschungsunternehmens Canalys sowie dem Marktforschungsunternehmen Gartner zufolge hatte das Android als Smartphone-Betriebssystem im zweiten Quartal 2010 einen weltweiten Marktanteil von 17,7 Prozent.[5][47]

Anfang Oktober 2010 wurde eine Studie des Marktforschungsinstitutes Nielsen vorgestellt, nach der Android seit Mitte 2010 das meistverkaufte Betriebssystem für Smartphones in den USA ist und inzwischen einen Marktanteil von 32 Prozent bei den Neuverkäufen hat. Im Bestand ist der Anteil mit 19 Prozent noch deutlich niedriger, steigt aber sehr schnell.[48]

Wie die Marktforschungsfirma Canalys berichtete, hat Android auf dem US-amerikanischen Markt im dritten Quartal 2010 einen Marktanteil von 43,6 Prozent erzielt. Weltweit hält Android 25,5 % des Smartphone-Marktes, nachdem der Absatz innerhalb eines Jahres von 1,4 auf mehr als 20 Millionen Telefone gestiegen sei.[49][50]

Portierungen

Da der Quellcode von Android frei verfügbar ist und auch keine rechtlichen Gründe dagegen sprechen, kann es verhältnismäßig einfach auf nahezu jeden ausreichend leistungsfähigen Computer portiert werden. Wenn eine Plattform vom Linux-Kernel unterstützt wird, stehen die Chancen gut, dass die Portierung von Android möglich ist. Es gibt Portierungen für Smartphones, die ursprünglich mit einem anderen Betriebssystem ausgeliefert wurden. Andere Projekte portieren Android für einen handelsüblichen Desktop Computer. Viele dieser Portierungsprojekte werden von einer weltweiten Internet-Entwicklergemeinde vorangetrieben. Die Open Handset Alliance unterstützt diese Projekte mit einer eigenen Portierungsanleitung.[51]

Portierungen für Nicht-Android-Smartphones

XDAndroid
Portierung für ältere Smartphones mit Windows Mobile 6.1 oder 6.5. Die Entwickler kümmern sich vor allem um ältere HTC-Geräte. Mit XDAndroid kann Windows Mobile total ersetzt, oder es kann eine Dualboot-Konfiguration installiert werden. Mit einer Speicherkarte wird das neue Betriebssystem auf das Gerät eingespielt oder gleich von dort gebootet.[52][53]

Anhang: Seit neustem kann man bei dem HTC HD 2 auch das Windows Mobile Betriebssystem entfernen und komplett mit Android ersetzen.

Andromnia
Früher Versuch, Android auf verschiedenen Samsung-Omnia-Geräten zum Laufen zu bekommen. Android startet auf diesen Geräten von einer SD-Card und ändert am Omnia sonst nichts. Die Unterstützung der Hardware ist noch rudimentär.[54]
Experimentelle Versuche auf dem iPhone
Es gibt mehrere Berichte über erfolgreiche Portierungen von Android auf das Apple iPhone.[55] Teilweise sind auch Quellcodes veröffentlicht worden, mit denen man selbst Versuche anstellen kann.[56] Alle diese Entwicklungen befinden sich noch in einem sehr frühen, experimentellen Entwicklungsstadium.
Experimentelle Versuche mit dem Samsung Jet (S8000)
Portierung von Android auf das Samsung Jet („Jetdroid“).[57]
Openmoko
Weitestgehend erfolgreich und mit nur kleineren Einschränkungen gibt es auch eine Portierung von Android auf das freie Smartphone Openmoko des gleichnamigen Herstellers, das ursprünglich das Ziel hatte, die Entwicklung von freien und offenen Smartphones (sowohl hard- als auch softwareseitig) voranzutreiben.[58]
NITDroid
Portierung für Nokia Internet Tablets und insbesondere das Nokia N900 Smartphone, welches nativ mit Maemo 5 betrieben wird.[59]

Android-Portierungen für die x86/AMD64-Plattform

LiveAndroid
LiveAndroid ist eine Portierung des Handy-Betriebssystems auf x86-kompatible PCs oder Netbooks. Es ist seit dem 21. August 2009 als Live-CD (Version 0.3) verfügbar und soll auch als Live-USB-Version weiterentwickelt werden.[60]
Android x86
Portierung des Android-Betriebssystems auf PC, Note- und Netbook; ursprünglich lag der Entwicklungsschwerpunkt auf dem Asus Eee PC. Die derzeit stabile Version basiert auf Android 2.2 "Froyo" (android-x86-2.2 vom 14. Januar 2011) und ist als USB und CD-ROM Image erhältlich. Das Projekt betreibt einen GIT-Server, auf dem sämtliche Forks des (portierten) Betriebssystem-Codes vorgehalten werden.[61]

Kontroverse

Frühe Versionen von Android ließen sich nur in Verbindung mit einem Google-Konto verwenden.[62] Seit Version 1.5 ist das nicht mehr der Fall.[63]

Google hat die Möglichkeit, Software ohne vorherige Nachfrage beim Nutzer zu löschen und zu installieren. Über etwaige dauerhafte Verbindungen mit Google-Servern könnten Applikationen via Fernzugriff ohne Einwirkung jedoch unter Wissen des Nutzers gelöscht und installiert werden (Statusmeldung).[64] Falls Google eine kostenpflichtige Software löscht, erhält der Kunde den Kaufpreis zurück. Im Juni 2010 hat Google erstmals Anwendungen auf den Endgeräten der Anwender durch einen entfernten Zugriff gelöscht, da ein Sicherheitsexperte demonstrieren wollte, wie einfach schadhafter Code auf Android-Smartphones verbreitet werden kann. Auch bei Geräten wie beispielsweise dem Apple iPhone oder dem Amazon Kindle besteht die Möglichkeit, über einen Fernzugriff Daten auf dem Endgerät zu löschen. Jedoch ist nicht bekannt, ob Apple oder Amazon auch eine Installationsmöglichkeit wie Google besitzen.[65]

Siehe auch

Andere Smartphone-Betriebssysteme:

Commons: Android – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Heiko Mosemann, Matthias Kose: Android. Anwendungen für das Handy-Betriebssystem erfolgreich programmieren. Hanser, 2009, ISBN 978-3-446-41728-1
  • Arno Becker, Marcus Pant: Android 2. Grundlagen und Programmierung. dpunkt.verlag, 2010, ISBN 978-3-89864-677-2
  • Mark L. Murphy: Beginning Android 2. Beginning the journey toward your own successful Android 2 applications. APress, 2010, ISBN 978-1-4302-2629-1
  • Reto Meier: Professional Android 2 Application Development. Wiley & Sons, 2010, ISBN 978-0-470-56552-0

Einzelnachweise

  1. a b Lizenz. In: Licenses. Open Handset Alliance, abgerufen am 21. Mai 2010.
  2. Android vs. Windows: Google greift Microsoft an In: stern.de, 23. Februar 2009 
  3. Worldwide Mobile Phone Sales Grew 35 Percent in Third Quarter 2010 - Pressemeldung von Gartner am 10. November 2010
  4. Android No. 2 Mobile OS: Apple Eats Its Dust - Meldung von PC World am 11. November 2010
  5. a b Marktforscher: 800 Prozent mehr Android-Geräte in einem Jahr - Meldung von heise mobil am 2. August 2010
  6. a b http://derstandard.at/1291454668379/300000-Geraete-pro-Tag-Android-stellt-iPhone-in-den-Schatten
  7. Google Buys Android for Its Mobile Arsenal. Bloomberg L.P., 17. August 2005, abgerufen am 4. Januar 2010.
  8. Google unveils cell phone software and alliance. CBS, 5. November 2007, abgerufen am 12. Januar 2010.
  9. Android is now available as open source. Google, 21. Oktober 2008, abgerufen am 7. Januar 2010.
  10. what is android
  11. a b c d e Build.VERSION_CODES. In: Android SDK. Google, abgerufen am 12. Januar 2010.
  12. Android 1.1 verfügbar. Klaß & Ihlenfeld Verlag, 10. Februar 2009, abgerufen am 4. Januar 2010.
  13. Android 1.1 Version Notes. Google, abgerufen am 4. Januar 2010.
  14. Xavier Ducrohet: Android 1.5 is here! In: Android Developers Blog. 27. April 2009, abgerufen am 1. Dezember 2009 (englisch).
  15. a b c d e Android 1.5 Platform Highlights. Google, abgerufen am 4. Januar 2010.
  16. Xavier Ducrohet: Android 1.6 SDK is here. In: Android Developers Blog. 15. September 2009, abgerufen am 1. Dezember 2009 (englisch).
  17. a b c d Android 1.6 Platform Highlights. In: Android Developers Blog. September 2009, abgerufen am 26. Dezember 2009 (englisch).
  18. Android 2.0, Release 1. In: Android Developers Blog. Oktober 2009, abgerufen am 1. Dezember 2009 (englisch).
  19. a b c Android 2.0 Platform Highlights. Google, abgerufen am 4. Januar 2010.
  20. a b c d Android 2.1. In: Android Developers Blog. 12. Januar 2010, abgerufen am 12. Januar 2010 (englisch).
  21. a b c Dell Flash: Erstes Smartphone mit Android 2.2. In: WinFuture.de. 22. April 2010, abgerufen am 22. April 2010 (deutsch).
  22. a b c Google: "Nächste Android-Version wird Flash unterstützen". In: CBS Interactive GmbH. 28. April 2010, abgerufen am 28. April 2010 (deutsch).
  23. Android 2.2 Platform Highlights developer.android.com
  24. "Google To Add Tethering, Wifi Hotspot To Android 2.2 Froyo". In: TechCrunch. 13. Mai 2010, abgerufen am 15. Mai 2010 (englisch).
  25. Apps to be saved on SD. Abgerufen am 18. Mai 2010 (englisch).
  26. AC2DM
  27. ChromeToPhone
  28. http://news.softpedia.com/news/Gingerbread-to-Be-Android-2-3-Statue-Arrives-at-Google-Campus-162540.shtml
  29. HTML5-Audio für das Pediaphon nun auch mit Android 2.3 Gingerbread. Abgerufen am 7. Dezember 2010.
  30. Android 2.3 Platform Highlights. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  31. a b Android 2.3 Platform Highlights. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  32. Android 2.3 mit Ext4-Dateisystem. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  33. Android 2.4 heißt Gingerbread. Abgerufen am 8. Februar 2011.
  34. http://www.golem.de/1101/80513.html
  35. http://androidcommunity.com/android-2-4-gingerbread-update-due-april-with-dual-core-app-support-20110207/
  36. http://www.androlib.com/appstats.aspx
  37. Unterstützte Standorte für Händler. Google, abgerufen am 7. Januar 2010.
  38. AndroidLib: Distribution of free and paid apps
  39. Android überholt das iPhone in den USA - Meldung am 11. Mai 2010 von Der Standard
  40. engadget: Die Smartphone-Marktforschung sieht Android vor dem iPhone - Apple sieht es anders
  41. Gartner Says Worldwide Mobile Phone Sales to End Users Grew 8 Per Cent in Fourth Quarter 2009; Market Remained Flat in 2009
  42. Apple unter Druck: Android-Smartphones holen auf - Meldung von Heise online am 6. August 2010
  43. a b Google: 200.000 Androiden pro Tag - Meldung von heise online am 5. August 2010
  44. Greg Kumparak: Google: Android now shipping on 60,000 handsets per day. In: MobileCrunch. 16. Februar 2010, abgerufen am 10. November 2010.
  45. Scott Webster: 160,000 Android Phones Sold Daily, Market Nears 70,000 Applications. 23. Juni 2010, abgerufen am 10. November 2010.
  46. Google-Chef Schmidt: Android-Wachstum beschleunigt sich dramatisch - Meldung von FAZ.NET am 23. Juni 2010
  47. Google Android auf Platz 2 der Wireless-Betriebssysteme - Meldung von heise mobil am 11. September 2010
  48. US-Marktforscher: Android bei Neuverkäufen an der Spitze - Meldung von heise.de über die Analyse des Marktforschungsunternehmen Nielsen am 6. Oktober 2010
  49. Marktforschungsunternehmen Canalys: Android führt den US-Smartphone-Markt - Canalys-Mitteilung am 1. November 2010
  50. Worldwide Mobile Phone Sales Grew 35 Percent in Third Quarter 2010; Smartphone Sales Increased 96 Percent - Pressemeldung von Gartner am 10. November 2010
  51. Android Platform Developer's Guide. Open Handset Alliance, abgerufen am 30. September 2010 (englisch): „This guide provides an under-the-hood introduction to the Android platform, and is designed for platform developers and manufacturers building Android-powered devices.“
  52. CT'-Magazin, Ausgabe 13/2010, Seite: 94, Heiseverlang (online, 5. Juni 2010)
  53. XDANDROID Projekt (englisch), 5. Juni 2010
  54. http://andromnia.net/
  55. Android läuft auf dem iPhone, heiseonline, 22. April 2010
  56. Android running on iPhone!, linuxoniphone, 21. April 2010
  57. http://code.google.com/p/jetdroid
  58. http://wiki.openmoko.org/wiki/Android
  59. NITDroid Projekt (englisch), 3. Dezember 2010
  60. live-android (englisch), code.google.com, 5. Juni 2010
  61. [1] (englisch), Stand 16. Januar 2011
  62. Warum Android nicht gleich Android ist, bild.de
  63. Rudolf Felser: Neues von Googles Android. In: computerwelt.at. Stand: 24. April 2009. (Abgerufen am 9. Mai 2009)
  64. Googles Einfluss auf Android-Handys - Meldung von heise.de am 26. Juni 2010
  65. Google löscht Android-App auf Smartphones aus der Ferne, Meldung von heise.de, 25. Juni 2010

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