Das Digital Audio Broadcasting kurz DAB ist ein neuer digitaler Übertragungsstandard für terrestrischen Empfang von Hörfunkprogrammen. Entwickelt wurde DAB von EUREKA für die EU in den Jahren 1987 - 2000.
DAB ist in Deutschland, Österreich, Teilen der West-, und Zentral-Schweiz, Südtirol, Niederlande und Belgien fast flächendeckend verfügbar. Offiziell erklärtes Ziel ist es, den analogen Hörfunk über UKW bis zum Jahr 2010 abzulösen. Aufgrund der derzeitigen Fortschritte wird es allerdings immer unwahrscheinlicher, dieses Ziel zu erreichen. In jüngster Zeit ist vielmehr in Deutschland sogar eine Abkehr großer Programmanbieter vom Standard zu beobachten. Vorallem in Norddeutschland stockt der Ausbau zudem, hier liegt das Hauptaugenmerk der Digitalisierung auf DVB-T, das prinzipiell auch Hörfunkprogramme übertragen kann.
Die Audiodaten der Programme werden bei DAB zunächst mittels MUSICAM (MP2) mit Datenraten von 32 bis 256 kBit/s datenreduziert. Anschließend werden für die Übertragung mehrere Audiodatenströme zusammen mit ebenfalls möglichen reinen Datendiensten zu einem so genannten Ensemble mit hoher Datenrate zusammengeführt.
Der so entstandene Multiplex wird mittels Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex (COFDM) moduliert. Dieses Verfahren ist gegenüber der analogen Ausstrahlung deutlich robuster gegenüber Störungen, zudem ist es möglich, weite Flächen mit nur einer Frequenz abzudecken (Gleichwellennetz). Dadurch ist die Frequenzökonomie, also der Verbrauch von Spektrum je Programm, bei DAB meist deutlich besser.
DAB verwendet in Deutschland zur Übertragung Frequenzen im Band III (174-230 MHz), zumeist dem ehemaligen Fernsehkanl 12, sowie im L-Band den Bereich von 1452-1492 MHz. Band III findet Verwendung in den bundeslandweit ausgestrahlten Ensembles, das L-Band wird zur Ausstrahlung "lokaler" Multiplexe genutzt.
Inzwischen wird DAB in Deutschland von seinen Lobbyisten als Digital Radio beworben, beide Begriffe finden sich in der Literatur synonym.