Stoffbinde

wiederverwendbare Damenbinde aus Stoff
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Stoffbinden sind eine wiederverwendbare Damenbinden.

Üblicherweise sind sie aus verschiedenen Lagen saugfähiger Stoff, wie Baumwolle oder Hanf, hergestellt. Sie werden während der Menstruation getragen, nach der Geburt oder für den täglichen Wäscheschutz. Nach dem Gebrauch werden sie gewaschen, getrocknet und wiederverwendet.

Geschichte

Im Laufe der Zeiten benutzten Frauen verschiedene Formen von Schutz. Bei dem Museum für Menstruation www.mum.org kann man sich die verschiedensten Modelle anschauen.

Wegwerfbare Binden konnten erstmals 1888 erworben werden. Bis dahin wurden verschiedene Arten von selbstgenähten Binden benutzt, oft aus übriggebliebenen Stoffen. In ländlichen Gebieten wurde teilweise auch gar kein Schutz verwendet.

[1] Für die meisten Frauen waren wegwerfbare Binden zu teuer. Jene die sich Binden leisten konnten, legten Geld in eine Kiste, um nicht mit dem Verkäufer reden zu müssen und bedienten sich selbst. [2] Es dauerte einige Jahre bis sie üblich wurden, doch heute werden in Industrieländern fast ausschließlich wegwerfbare Binden genutzt. Um 1970 erlebten Stoffbinden ein Comeback. [3] Mit der wachsenden Zahl von SoffbindenherstellerInnen und Communities im Internet, die sich mit dem Thema befassen, scheinen Stoffbinden beliebter zu werden. In Enticklungsländern werden auch heute noch Stoffbinden benutzt.[4]

Heutige Situation

Die Mehrheit der käuflich erwerbaren Binden werden von kleinen Geschäften oder einzelnen Frauen hergestellt und können über das Internet und nur teilweise in Bioläden erworben werden. Sie sind in einer Vielfalt von Größen erhältlich, ähnlich wie bei wegwerfbaren Binden. Auch hier werden längere Binden für die Nacht angeboten und dünnere und kürzere für leichtere Blutungen. Manche HerstellerInnen ermöglichen es den Käuferinnen den Stoff, die Form und die Größe zu wählen um einen bestöglichen, individuellen Sitz zu ermöglichen.

Manche Frauen machen ihre eigenen Stoffbinden. Diese reichen von einfachen Handtüchern bis Modellen die denen aus Geschäften ähneln.[5][6]

Stoffbinden können von Hand oder in der Waschmaschine gewaschen werden, und je nach Modell auch im Trockner getrocknet werden. Manche Frauen weichen ihre Stoffbinden vor der Wäsche in kaltem Wasser ein. Unterwege können Stoffbinden in eine wasserdichte Tasche gelegt werden.[7]

Bei manchen Frauen entstehen Flecken, je nach Härtegrad des Wassers und dem Zustand des Blutes. Teilweise können diese durch Waschsoda, Gallseife oder gründlichem Spülen in kaltem Wasser, direkt nach dem Tragen, vermieden werden. Manche Frauen bevorzugen einfach rote oder dunklere Stoffe, auf denen die Flecken nicht so leicht sichtbar sind. Die benutzten Stoffe variieren von 100% natürlichen Materialien bis 100% syntetischen. Oft genutzte Stoffe sind, Baumwolle, Seide, Hanf, Bambus, Wolle, und PUL Manche Stoffbinden haben eine wasserabweisende Schicht um zu Verhindern, dass Blut durchsickert. Andere Stoffbinden verlassen sich auf mehr oder saugfähigere Lagen und verzichten auf die wasserabweisende Schicht. Wolle kann als natürlicher, atmungsaktiver und doch Wasserabweisender Schutz dienen.

Mögliche Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Stoffbinden sind umweltfreundlich und führen nicht zu Müllbergen, da sie wiederverwendbar sind und kein Zusätzlicher Müll durch Verpackungen entstehen. Nach Jahren der Benutzung können jene aus natürlichen Materialien compostiert werden. Stoffbinden können auch aus alten Materialien wie Handtücher und Bettbezügen hergestellt werden.
  • Auf lange Sicht gesehen sind Stoffbinden günstiger als Wegwerfbinden. Wenn sie selber hergestellt werden sind auch die Anschaffungskosten nicht hoch.
  • Stoffbinden können individuell auf die Bedürfnisse der Trägerin angepasst werden.
  • In der Regel sind keine Extrawäschen nötig, da sie einfach zur normalen Wäsche dazugegeben werden können.
  • Die Wahrscheinlichkeit Ausschläge oder Scheidenpilze zu bekommen ist mit Stoffbinden niedriger.
  • Der Geruch des Menstruationsblutes wird veringert, weil eine bessere Luftzirkulation gewährt ist.
  • Manche HerstellerInnen spenden einen Anteil ihres Gewinnes für Projekte, welche wiederverwendbare Menstruationsartikel für Frauen in Entwicklungsländern bereitstellt.


Nachteile

  • Stoffbinden verbrauchen mehr Zeit, da sie gewaschen und getrocknet werden müssen.
  • Die Anfangskosten für wiederverwendbare Mensturationsprodukte ist pro Binde höher als für wegwerfbare Binden, wobei die Kosten über den Zeitraum von 10 Jahren deutlich niedriger sind.
  • Die Stoffbinden können bei Partnern und Bekannten auf Ablehnung stoßen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Was europäische und amerikanische Frauen in der vergangenheit während der Menstruation nutzten!-- Bot generated title -->
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen autogenerated1.
  3. From the Collection of MUM: Washable Menstrual Pads and Underpants
  4. Letters: Period pain in Zimbabwe - Salon
  5. Bleed With Pride: Make-It-Yourself Menstrual Pads : TreeHugger
  6. Microsoft Word - 4126C0AA-056B-204951.doc
  7. Cloth Menstrual Pads