Vorsorgekasse Hoesch

deutsche Sterbegeldkasse
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Die Vorsorgekasse Hoesch ist eine deutsche Sterbegeldkasse. Die Kasse hat 120.000 Mitglieder.[1] Sie ist in der Rechtsform eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit organisiert und gehört somit den Versicherten selbst.

Vorsorgekasse Hoesch Dortmund Sterbegeldversicherung VVaG

Rechtsform VVaG
Sitz Dortmund
Leitung Jens Leder[1]
Umsatz 225 Mio. EUR (2007)[1]
Website www.vkh-online.de

Geschichte

Die Männer der Maschinenabteilung Hochofen der Dortmunder Westfalenhütte gründeten im Frühjahr 1923 die „Sterbegeld-Beihilfe“ und legten damit den Grundstein für die heutige Vorsorgekasse Hoesch (VKH). Zunächst als Hilfe im Todesfall unter der Kollegenschaft gedacht wuchs die Anzahl der Beteiligten rasch. 1924 beteiligten sich schon 300 Mitglieder, von denen im Todesfall eines Kollegen jeder eine Reichsmark an die Angehörigen zahlte. Damit wollten die Arbeiter die Not der Angehörigen nach einem Todesfall mildern. Zwar hatte Werksgründer Leopold Hoesch schon unmittelbar nach dem Bau der Westfalenhütte im Jahre 1871 wichtige Sozialeinrichtungen, wie die „Fabrik-Krankenkasse“ (1874), die „Pensions- Witwen und Waisenkasse für Beamte“ (1872) sowie die „Arbeiter Versorgungskasse“ (1906) eingeführt; doch das und das spätere staatliche Sozialpaket reichten nicht immer aus. Starb ein Kollege geriet seine Familie oft in große finanzielle Schwierigkeiten.

Nach Aufforderung der Stadtverwaltung und zunächst massiven Protesten durch die Arbeiterschaft wurde die „Sterbegeld-Beihilfe“ 1936 der Zuständigkeit des Versicherungsamtes der Stadt Dortmund unterstellt. Dadurch wurde die „Sterbegeld-Beihilfe“ erstmals rechtsfähig und statt im Umlageverfahren wurden die Leistungen nach versicherungsmathematischen Grundlagen gezahlt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Kasse enorm und musste sich deswegen dem Bundesaufsichtamt für Versicherungs- und Bausparwesen in Berlin unterstellen. Damit einher ging eine Namensänderung zur „Sterbegeld-Beihilfe der Belegschaft der Hoesch Westfalenhütte AG“.

Die Fusion der Dortmund-Hörder Hüttenunion mit der Hoesch AG 1966 führte zu einem erneuten rasanten Anstieg der Mitgliedszahlen. Der Geltungsbereich der Sterbekasse wurde auf die gesamte Belegschaft der Werke Phoenix und Union erweitert, womit die Kasse 10.000 Mitglieder fasste. Dies führte aus verwaltungstechnischen Gründen dazu, dass seit dem die Mitgliedsbeiträge auch direkt vom Gehalt einbehalten werden können. Drei Jahre darauf bot die Sterbekasse ihre Leistungen im gesamten Hoesch-Konzern an. Ab dem 1. Januar 1970 wurde dann die Möglichkeit der sogenannten „Kindermitversicherung“ bei einer monatlichen Zahlung von 0,10 DM und einer Versicherungssumme von 1.000 DM angeboten.

Die Sterbekasse wuchs weiter: Sowohl die Mitgliedszahlen als auch das Vermögen und die Leistungen kletterten in den folgenden Jahren immer höher. 1983 bekam die Sterbekasse ihren heutigen Namen: „Vorsorgekasse Hoesch“ (VKH). 1988 wurde durch die Öffnung der Sterbekasse für Konzernfremde aus der kleinen Solidaritätsgemeinschaft von 1923 endgültig die größte Sterbekasse Deutschlands, mit mittlerweile 130.000 Mitgliedern, 681.000 Versicherungsverträgen und einer Jahres-Bilanzsumme von 232 Mio. Euro. Der erwirtschaftete Überschuss fließt in Form von Gewinnzuschlägen und Bonuserhöhungen an die Versicherten zurück. Durch eine Erweiterung ihres Angebotes passte sich die Vorsorgekasse Hoesch dem Wandel von der Betriebs- zur allgemein zugänglichen Vorsorgekasse an. Seit 1996 bietet die VKH neben der Sterbegeld- auch eine Lebensversicherung an um den Versicherten auch im Erlebensfall finanzielle Unterstützung anbieten zu können.

Verschmelzungen und Bestandsübertragungen

Im September 2004 wurde die Sterbekasse Henkel mit der Vorsorgekasse Hoesch verschmolzen. Die 19.000 Mitglieder der Sterbekasse Henkel wurden von der Vorsorgekasse Hoesch übernommen.

Einzelnachweise

  1. a b c Pressemeldung Führungswechsel