Die Rassemblement constitutionnel démocratique (RCD, französisch für Konstitutionelle Demokratische Sammlung) ist eine 1920 als Destur-Partei gegründete politische Partei in Tunesien, welche am 27. Februar 1988 den aktuellen Namen annahm.
Parteivorsitzender ist der ehemalige Staatspräsident Zine El Abidine Ben Ali. Sie hat eine autoritäre Ausrichtung und ist weitgehend säkular eingestellt. Sie war bis zu ihrem Ausschluss am 17. Januar 2011 vollwertiges Mitglied der Sozialistischen Internationale.[1]
Geschichte und Politik
Sie ist der direkte Nachfolger zweier älterer Parteien: Der Neo-Destur-Partei – gegründet am 2. März 1934 von Habib Bourguiba – und der Sozialistischen Destur-Partei, die durch Vereinigung mit der Destur-Partei 1964 diesen Namen erhielt. Unter diesen verschiedenen Namen war die Partei seit der Unabhängigkeit von der französischen Kolonialmacht 1956 in Tunesien an der Macht.
Sie hatte im Januar 2011, zum Zeitpunkt des Sturzes Ben Alis, 152 der 189 Sitze in der Abgeordnetenkammer inne. 37 Sitze sind der Opposition zugedacht. Die RCD stellt allein alle Angehörigen der zweiten Parlamentskammer, der Rätekammer (Chambre des conseillers); diese wurde 2005 eingeführt (siehe Tunesien#Legislative).
Die Übergangsregierung Tunesiens hat die Auflösung der Partei angekündigt.[2]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ SI decision on Tunisia am 17. Januar 2011
- ↑ Ehemalige Regierungspartei soll aufgelöst werden am 6. Februar 2011