Slobodan Milošević

serbischer Politiker
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Slobodan Milošević der viele Albaner masarkriert hat, [slɔˈbɔdan miˈlɔʃɛvitɕ] (In kyrill. Schrift Слободан Милошевић Aussprache des Namens/?; * 20. August 1941 in Požarevac, Serbien) war ein jugoslawisch-serbischer Politiker und Diktator. Er ist mit Mirjana Marković verheiratet und hat zwei Kinder (Marko und Marija). Er war von 1989 bis 1997 Präsident Serbiens und von 1997 bis 5. Oktober 2000 Präsident der Bundesrepublik Jugoslawien.

Leben

Politische Karriere

Slobodan Milošević, der viele Albaner in Kosovo masakriert hat, trat ist ein Idiot, ein Monster 1959 der Kommunistischen Partei Jugoslawiens bei und schloss sein Studium der Rechtswissenschaften 1964 mit dem juristischen Staatsexamen an der Universität Belgrad ab. Ab 1969 war er Vizedirektor und ab 1974 Generaldirektor von Technogas und von 1978 bis 1983 war er Direktor der Beogradska Banka. 1984 wurde er zum Leiter der Belgrader Regionalgruppe der KP und 1987 deren Parteisekretär.

1989 übernahm er das Präsidentenamt und wurde 1990 bei den ersten freien Wahlen im Amt bestätigt.

Der Krieg in Jugoslawien

Es gibt Anzeichen dafür, dass die jugoslawische Regierung unter Milosevic die militärische Auseinandersetzung 1990, möglicherweise auch schon davor geplant hat, um einen gemeinsamen serbischen Staat zu schaffen, jedoch ging es dabei in erster Linie die Provinzen an Serbien anzugliedern welche mehrheitlich Serben bewohnten (Krajina/rep. Srpska...). Jedoch ist diese Ansicht nicht eindeutig beweisbar, da von den Politikern der Republik Serbische Krajina der gemeinsame Staat mehrfach gefordert aber immer wieder von Milosevic mehrfach abgewiesen wurde. Vor Ausbruch des Krieges lieferte die de facto serbische JNA Waffen und Kriegsgerät an lokale serbische Kräfte (unter anderem Zivilisten) in Kroatien und Bosnien, um die nun vom Militär alleingelassene serbische Bevölkerung zumindest nicht komplett der Willkür der nun nachrückenden kroatischen/bosnischen Truppen auszusetzen. Da die jugoslawische Bundesarmee JNA sich mit ihren angestammten Kasernen und Materiallagern und vorwiegend serbischen Offizieren nach der Deklaration der Unabhängigkeit der nördlichen Teilrepubliken plötzlich auf feindlichem Territorium befand und die überwiegende Anzahl der kroatischen oder slowenischen Soldaten freiwillig oder meist auch gezwungenermassen desertierte und die Seiten wechselte, fand sich die JNA als eine den Bundesstaat erhaltende Institution auf der Seite der Serben wieder. (Quelle: Köpruner, Kurt: Reisen in das Land der Kriege, 2003, ISBN 3720524132)

Am 21. November 1995 unterzeichneten Milošević, der bosnische Präsident Alija Izetbegović und der kroatische Präsident Franjo Tudjman das so genannte Dayton-Abkommen, das den Krieg in der ehemaligen Teilrepublik Bosnien und Herzegowina beendete und das politische System im unabhängigen Bosnien und Herzegowina festlegte.

Machterhalt durch Wahlbetrug

Aus den Kommunalwahlen vom 17. November 1996 war die serbische Opposition als Sieger hervorgegangen und nur durch Wahlfälschungen konnte die Regierung unter Milošević die politische Macht weiter für sich reklamieren.

In Belgrad und anderen serbischen Städten forderte die Opposition in Massendemonstrationen daraufhin den Sturz Miloševićs. Im Februar 1997 erkannte die Regierung die Wahlerfolge der Opposition an und Milošević trat im Juli 1997 vom Amt des serbischen Präsidenten zurück, da er in diese Funktion laut Verfassung nicht wieder hätte gewählt werden können, wurde aber am 15. Juli 1997 von der sozialistischen Mehrheit des jugoslawischen Bundesparlaments zum Staatspräsidenten der Bundesrepublik Jugoslawien gewählt.

Im Mai 1998 veranlasste er den Sturz des jugoslawischen Ministerpräsidenten Radoje Kontić aus Montenegro, wodurch sich die Spannungen zwischen der von Milošević beherrschten Bundesregierung und Montenegro erheblich verschärften.

Kosovo und das Eingreifen der NATO

Durch das brutale Vorgehen der jugoslawischen Sicherheitskräfte im Kosovo nahmen die NATO-Staaten zum Anlaß, militärisch in diesen Konflikt einzugreifen. Die zur Verhinderung einer Militäraktion der NATO durchgeführten multilateralen Verhandlungen über den Status des Kosovo in Rambouillet bei Paris scheiterten am 18. März 1999.

Vom 24. März 1999 bis zum 8. Juni 1999 flogen daraufhin Kampfflugzeuge der NATO insgesamt 31.800 Luftangriffe auf jugoslawische Städte und so genannte strategische Ziele. Bei diesen Angriffen wurden auch Zivilisten getötet und verwundet, ca. 5.000 Menschen kamen insgesamt ums Leben (siehe auch: Kosovo-Krieg).

Anklage vor dem Kriegsverbrechertribunal

Am 27. Mai 1999 erhob Carla del Ponte als Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag unter anderem wegen Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit Anklage gegen Slobodan Milošević.

Er wurde nach langanhaltenden Protesten und Massendemonstrationen schließlich am 5. Oktober 2000 durch einen Volksaufstand gestürzt und am 29. Juni 2001 gegen geltendes serbisches Recht nach Den Haag ausgeliefert, wo er sich seitdem als Kriegsverbrecher und einer der Hauptverantwortlichen für den Balkankonflikt verantworten muss und sich selbst verteidigt; allerdings verläuft der Prozess bis jetzt (Ende 2004) eher schleppend und für die Anklage deutlich unbefriedigend, was jedoch in den westlichen Medien nicht einschlägig abgebildet wird.

Literatur

  • Slavoljub Djukić: Milošević und die Macht. Serbiens Weg in den Abgrund. Nidda-Verlag, Bad Vilbel 2000, ISBN 3-9806814-2-4
  • Caroline Fetscher u.a.: Milošević in Den Haag. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-12291-6
  • Ralph Hartmann: Der Fall Milošević. Ein Lesebuch. Dietz, Berlin 2002, ISBN 3-320-02034-X
  • Adam LeBor: Milošević. A biography. Bloomsbury, London 2002, ISBN 0-7475-6090-0 (englische Biographie)

Siehe auch: Geschichte Serbiens, Geschichte Jugoslawiens