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Film | |
Titel | Die Stunde des Wolfs |
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Originaltitel | Vargtimmen |
Produktionsland | Schweden |
Originalsprache | Schwedisch |
Erscheinungsjahr | 1968 |
Länge | 99[1] Minuten |
Stab | |
Regie | Ingmar Bergman |
Drehbuch | Ingmar Bergman |
Produktion | Lars-Owe Carlberg (Svensk Filmindustri) |
Musik | Lars Johan Werle |
Kamera | Sven Nykvist |
Schnitt | Ulla Ryghe |
Besetzung | |
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Die Stunde des Wolfs ist ein Schwarzweißfilm des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman. Der zum Teil surreale Thriller liefert das Psychogramm eines psychotisch Künstlers.
Handlung
Der Film erzählt die Handlung so, als ob sie eine wahre Begebenheit darstelle, basierend auf einem Tagebuch des Kunstmalers Johan Borg, der auf mysteriöse Weise verschwunden, vielleicht ermordet worden ist. Einige Monate nach dem Verschwinden lässt seine Frau Alma[2] dieses Tagebuch in Interviews einem Dokumentarfilmteam vorstellen. Zu Beginn hört man sogar den Regisseur mit Mitarbeitern über die Aufnahme sprechen und Anweisungen geben. Es bleibt jedoch für den Zuschauer letztlich unklar, ob die Handlung Wirklichkeit ist oder nur Wahnvorstellung.
Johan hatte sich aufgrund einer Schaffenskrise mit seiner schwangeren Frau Alma in eine einsame Hütte auf der Insel Baltrum zurückgezogen, um sich zu regenerieren. Doch vor allem zwischen Mitternacht und Morgengrauen, in der sogenannten „Stunde des Wolfs“, wird er von dämonenhaften Halluzinationen gepeinigt. Erst mit Anbruch des Tages verschwinden die Nachtmahre wieder. Die Zeit bis dahin vergeht für Borg quälend langsam, er zählt buchstäblich die Sekunden. Die „Stunde des Wolfs“, so verkündet bereits der Teaser des Films, sei die Zeit, in der die meisten Menschen geboren werden, aber auch sterben.
In seinen Halluzinationen erscheinen Borg Bilder aus seinem teils bizarren früheren Leben, von seiner früheren Liebesbeziehung mit Veronica Vogler und der traumatischen Trennung von ihr, die er durch seine jetzige Ehe mit Alma zu überwinden versucht hatte. Diese Rückblicke vermischen sich mit Visionen seltsamer Gestalten, zum Beispiel dem „Baron von Merkens“, die scheinbar in einem heruntergekommenen Schloss am anderen Ende der Insel wohnen und mit denen er sich dort trifft. Einigen der dämonischen Gestalten, die ihn verfolgen und offenbar ermorden wollen, gibt Borg Namen, wie „die Frau mit dem Hut“ oder „der Vogelmensch“. Der letztgenannte namentliche Verweis auf Borgs ehemalige Beziehung Veronica Vogler verdeutlicht, dass die Wahnerscheinungen ihren Ursprung in Borgs früherem Leben haben.
Als Borg seiner Frau Alma von seinen Visionen erzählt, versucht sie ihm irgendwie zu helfen, indem sie gemeinsam mit ihm die Nächte durchwacht. Doch als eines Tages eine alte Frau bei der Hütte auftaucht und sie auf das unter Johans Bett versteckte Tagebuch hinweist, in dem er sein früheres Leben und seine nächtlichen Wahnerlebnisse festgehalten hat, beginnen sich für Alma ebenfalls die Grenzen zwischen Realität und Einbildung immer mehr aufzuheben. Auch Alma beginnt nun die Erscheinungen ihres Mannes zu sehen und mitzuerleben. In der Schlußeinstellung des Films fragt Alma, ohne eine Antwort zu bekommen: „Ist es nicht so, daß eine Frau, die lange mit einem Mann zusammenlebt, im Laufe der Jahre diesem Mann ähnlich wird? Wenn sie ihn liebt, beginnt sie, zu denken wie ihr Mann, zu sehen wie er. Es heißt, daß sich dadurch ein Mensch verändert.“[3]
Kritik
„Eine komplexe Albtraumcollage von Ingmar Bergman, der das Psychogramm seiner Helden mit Horrorfilmzitaten und filmkritischen Reflexionen ironisch bricht. Bergman bleibt den Leitmotiven seines Werks treu, löst sich aber von den Konventionen der Filmerzählung.“
Entstehung
„Die Stunde des Wolfs“ basiert auf einem Manuskript Bergmans mit dem Arbeitstitel „Die Menschenfresser“. Im Frühjahr 1965, als Bergman selbst in einer leichten Nervenkrise steckte, begann er mit der Arbeit an dem Film. Schließlich entstanden aus dem Manuskript gleich zwei Filme, „Persona“ und „Die Stunde des Wolfs“, der einige Rückbezüge auf „Persona“ aufweist. Obwohl fast alle Werke Bergmans autobiographische Elemente enthalten, werden diese beiden zu den am engsten auf Bergmans eigenes Leben bezogenen Filmen gezählt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 2.455 m, Originalversion
- ↑ Der Name nimmt Bezug auf die Alma in Bergmans vorherigem Film „Persona“.
- ↑ Manchmal ist eine Minute eine Ewigkeit, Stefan Höltgen über „Die Stunde des Wolfs“