Andri Snær Magnason (* 14. Juli 1973 in Reykjavík) ist ein isländischer Schriftsteller.
Ausbildung
1997 schloss Andri Snær Magnason das Studium der Isländischen Literatur an der Universität Island (Háskóli Íslands) mit einer Arbeit über den Lyriker Ísak Harðarson ab. Anschließend arbeitete er für das Árni Magnússon Institut, für das er die dortige Sammlung von Schallaufnahmen isländischer Volkspoesie untersuchte. Dieses Projekt erhielt eine Auszeichnung durch den isländischen Präsidenten und wurde als CD unter dem Titel Raddir (wörtlich: „Stimmen”) veröffentlicht. Die vom Label Bad Taste und dem Árni Magnússon Institut herausgegebene CD enthält Aufnahmen isländischer Volkspoesie aus den Jahren 1903 – 1973, vorgetragen von Isländer_innen aus allen Teilen der Insel.
Werke
Sein erstes veröffentlichtes Werk war der Gedichtband Ljóðasmygl og skáldarán 1995. Es folgten der Gedichtband Bónusljóð und der Kurzgeschichtenband Engar smá sögur. Sein bekanntestes Werk sind wohl seine Kinderbücher so wie Blái hnötturinn oder Sagan af bláa hnettinum, deutsch: Die Geschichte vom blauen Planeten. Dieses wurde in zwölf Sprachen übersetzt und die isländische Band múm komponierte dazu 2001 einen Soundtrack. Sein Roman LoveStar wurde im Jahr 2002 veröffentlicht und gewann zahlreiche Auszeichnungen.
Engagement im Umweltschutz
Auf Anregung von Andri Snær Magnason schaltete die Stadtverwaltung von Reykjavík am 28. September 2006 in der Zeit von 22 Uhr bis 22 Uhr 30 sämtliche Lichter in der Hauptstadt ab, während ein Astronom in einer Radioübertragung die Konstellationen am Sternenhimmel kommentierte. In der Aktion sollte auf das Problem der Lichtverschmutzung aufmerksam gemacht werden.[1]
Im März 2006 gab Andri Snær Magnason das Buch Draumalandið – sjálfshjálparbók handa hræddri þjóð heraus, auf Englisch Dreamland: A Self-Help Manual for a Frightened Nation, und handelt von Vor- und Nachteilen der Energienutzung in Island. Dafür erhielt er 2006 den Isländischen Literaturpreis. Das Buch diente als Grundlage für einen gleichnamigen Dokumentarfilm.
Andri Snær Magnason ist Mit-Initiator einer Initiative, die in dem ehemaligen Elektrizitätswerk Toppstöðin in Reykjavík nachhaltige kulturelle und sozioökonomische Projekte entwickelt.[2]
Auszeichnungen (Auswahl)
Im Februar 2010 erhielt er nach anderen Ehrungen den hoch dotierten Kairos-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
Musik
- 1998: Raddir, Arni Magnusson Institute / Badtaste records (zusammengestellt von Andri Snær Magnason and Rosa Thorsteinsdottir)
Filme
- 2009: Draumalandið (Regie: Þorfinnur Guðnason und Andri Snær Maganason)
Werke (Auswahl)
- Ljóðasmygl og skáldarán, Gedichte, 1995
- Bónusljóð, Gedichte, 1996
- Sagan af bláa hnettinum, Kinderbuch, 1999
- Geschichte vom blauen Planeten, Leipzig 2007
- Bók í mannhafið, Gedichte, 2000 (Hrsg: Andri Snær Maganason)
- LoveStar, Roman, 2002
- LoveStar, Köln, 2010
- Draumalandið, Sachbuch, 2006
Weblinks
- Vorlage:PND
- Homepage (englisch, isländisch)
- Website zum Film Dreamland (englisch, isländisch)
Einzelnachweise
- ↑ Editorial im New Scientist, 7. Oktober 2006.
- ↑ Aufruhr im Paradies, Matthias Fersterer über Andri Snær Maganason und Island in der Krise in Oya, 03/2010.
Personendaten | |
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NAME | Andri Snær Magnason |
KURZBESCHREIBUNG | isländischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 14. Juli 1973 |
GEBURTSORT | Reykjavík |