Hans Dominik

deutscher Autor, Journalist, Ingenieur
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Hans (Joachim) Dominik (* 15. November 1872 in Zwickau; † 9. Dezember 1945 in Berlin) ist ein sehr bekannter und beliebter deutscher Schriftsteller von Zukunftsromanen sowie Zukunftsgeschichten (technisch orientiert) und Sachbüchern, Journalist (wissenschaftlich-technischen Artikeln) und Ingenieur (Elektrotechnik, Maschinenbau).

Allgemein:

Die Zukunftsromane, Erzählungen und Geschichten des Hans Dominik erfreuten sich seit Anfang des vorigen Jahrhunderts bis in die heutige Zeit großer Popularität. Seine Bücher wurden in sehr hohen Auflagen gedruckt und bis heute immer wieder neu aufgelegt. Er schrieb aber nicht nur technische Zukunftsliteratur sondern auch viele Sachbücher und Artikel mit technisch-wissenschaftlichem Inhalt und war in versch. Bereichen als Journalist tätig.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kürzte man die Romane zum Teil erheblich,(er geriet wie so viel und viele andere, in den Sog, alles deutsche als schlecht darzustellen) manche warfen Hans Dominik nationaldenkende Tendenzen vor, aber in den letzten Jahren relativierten viele ihre Meinung wieder. (z.B. ungekürzte Fassungen vom Heyne Wilhelm Verlag GmbH - Jubiläumsedition). Im Westen Deutschlands wurden die Bücher von Hans Dominik fast bis zur Unkenntlichkeit gekürzt, umgeschrieben, umgearbeitet bis sie der politischen Linie entsprachen, Zensur . (es gab Bücher die bis zu einem sechstel gekürzt wurden ) Im Osten Deutschlands am Anfang verboten dann ignoriert und nie aufgelegt, er passte einfach nicht zur Ideologie der Herrschenden in der DDR . Auch im Dritten Reich gab es mit einem Buch Probleme, 1941 durfte der Roman Das stählerne Geheimnis nicht mehr verkauft werden.

Heute wird Hans Dominik als der deutsche Jules Verne bezeichnet. Er ist einer der wichtigsten Pioniere der Zukunftsliteratur in Deutschland .

zur Person:

Hans Dominik wurde als Sohn des Journalisten und Verlegers Friedrich Wilhelm Emil Dominik und dessen Frau Hedwig, geborene Mügge am 15. November 1872 in Zwickau (Sachsen) geboren.

Er besuchte verschiedene Gymnasien, unter anderen besuchte er auch das Gymnasium in Gotha, an dem Kurd Laßwitz, ein anderer Wegbereiter der Zukunftliteratur in Deutschland, Mathematik und Physik unterrichtete. Diese Begegnung sollte für Dominik prägend sein. Es wird davon außgegangen, daß die Bekanntschaft mit Herrn Laßwitz, der Außgangspunkt für sein Interesse an der Schriftstellerei und sein Hang zu wissenschaftlich-technischen Zukunftsromanen war. Herr Laßwitz ließ einen Teil seiner literaischen Werke bei Hans Dominiks Vater veröffentlichen.

Nach dem Abitur 1893 studierte Hans Dominik an der Technischen Hochschule Berlin Maschinenbau. Als Student machte er 1895 eine Amerikareise. Bei einer zweiten Reise in die USA blieb er ein ganzes Jahr dort und arbeitete als Elektroingenieur. Seine Erlebnisse in den Vereinigten Staaten verarbeitet er in der Jugendbuchserie John Workman der Zeitungsboy: die klischeehafte Erfolgsstory eines Zeitungsjungen, der es in Amerika bis zum Millionär bringt.

1898 gibt er sein Studium auf und arbeitet als Ingenieur in der Elektroindustrie.

1900 geht H. Dominik als Ingenieur und Wissenschaftler zu Siemens & Halske in die Abteilung für Beleuchtung und Kraft. Nachdem seine Arbeit über die Elektrifizierung im Bergbau für die Pariser Weltausstellung fertig war übernimmt er für ein Jahr das Büro für Literatur von Siemens & Halske. Ab etwa 1917 war er auf dem Gebiet für Telegrafie in der Firma tätig.

Ab 1901 arbeitet er freiberuflich als technischer Autor und Journalist.

Viel gelesen werden in der Zeit kurze Abhandlungen in der Zeitung "Berliner Tageblatt" wie "technische Märchen", "Was sich die Oberleitung erzählt" oder "Memoiren einer Taschenuhr" daraus resultieren Aufträge für Werbung in der Industrie oder eben auch Einladungen zu Vorträgen.

Dominiks erste utopische Erzählungen erschienen ab 1907 im Neuen Universum, einem Jahrbuch für die Jugend.

1910 heiratete er, wurde ein Jahr später Vater einer Tochter. (er hat nur ein Kind, seine Tochter Lieselotte)

Wegen eines Wirbelsäulenleidens wurde er im ersten Weltkrieg nicht eingezogen.

In der Zeit von 1918 bis 1920 arbeitete er als Dramaturg für technische Kurzfilme.

Der erste utopische Roman Die Macht der Drei erschien 1922 als Fortsetzungsroman in Die Woche. Mit großem Erfolg, weshalb noch im selben Jahr eine Buchausgabe erscheint. Die Inflation zwingt ihn dennoch zur Annahme einer festen Stellung. Ab 1924 arbeitet er wieder als freier Schriftsteller. In schneller Folge erscheinen weitere utopische Romane.

Der Erfolg der Romane beruht auf einem nur wenig variierten Grundmuster: Im Mittelpunkt steht ein Wissenschaftler oder Ingenieur, der eine revolutionäre Erfindung macht. Diese heroische Hauptrolle wird von einem Deutschen verkörpert. Hinter dieser Erfindung sind die Kontrahenten des Helden (Konzerne, feindliche Nationen, Fu Manchu-ähnliche fremdrassige Superschurken) her. Am Ende siegt das Gute.

Am 9. Dezember 1945 starb Hans Dominik in Berlin.

Ehrungen in der heutigen Zeit

Ehrengrab: Städtischer Friedhof Zehlendorf, Onkel-Tom-Straße 30, Steglitz-Zehlendorf

Am 2. Juli 1999 wurde um 13:00 Uhr in der Bogotastraße 2A (ehemaliger Straßenname: Herderstraße) eine Gedenktafel zu Ehren von Hans Dominik enthüllt. Er lebte hier von 1908 bis zu seinem Tod. Heute lebt in seinem ehemaligem Haus sein ältester Enkel.

Werke (Zukunftsromane mit technisch-wissenschaftlichem Prägung)

  • Die Macht der Drei, 1921, Scherl-Verlag
  • Die Spur des Dschingis-Khan, 1922/23, Scherl-Verlag
  • Atlantis, 1924/25, Scherl-Verlag
  • Der Brand der Cheopspyramide, 1925/26, Scherl-Verlag
  • Das Erbe der Uraniden, 1926/27, Scherl-Verlag
  • König Laurins Mantel (nach dem Zweiten Weltkrieg, Titel: Unsichtbare Kräfte), 1928, Scherl-Verlag
  • Kautschuk, 1929/30, Scherl-Verlag
  • Befehl aus dem Dunkel, 1932/33, Scherl-Verlag
  • Der Wettflug der Nationen (1. Teil der 'Prof.-Eggerth-Serie') , 1932/33, Verlag Koehler & Amelang
  • Ein Stern fiel vom Himmel (2. Teil der 'Prof.-Eggerth-Serie'), 1933, Verlag Koehler & Amelang
  • Das stählerne Geheimnis, 1934, Scherl-Verlag
  • Atomgewicht 500, 1934/35, Scherl-Verlag
  • Himmelskraft, 1937, Scherl-Verlag
  • Lebensstrahlen, 1938, Scherl-Verlag
  • Land aus Feuer und Wasser (3. Teil der 'Prof.-Eggerth-Serie'), 1939, Verlag v. Hase & Koehler
  • Treibstoff SR (nach dem Zweiten Weltkrieg, Titel: Flug in den Weltenraum oder Fahrt in den Weltraum), 1939/40, Scherl-Verlag

Kurzgeschichten, abgedruckt in der jährl. erscheinenden Buchreihe: "Das Neue Universum"

  • Die Nahrung der Zukunft, 1907
  • Die Reise zum Mars, 1908
  • Eine Reise im Jahre 1970, 1909
  • Ein neues Paradies, 1910
  • Hundert Jahre Elektrotechnik, 1911
  • Ein Experiment, 1903 (anonym veröffentlicht)
  • Neuland, 1917
  • Eine Expedition in den Weltraum, 1918
  • Schätze der Tiefe, 1919
  • Zukunftsmusik, 1921
  • Dreißig Jahre später, 1930
  • Bei der verlorenen Mannschaft, 1930
  • Professor Belians Tagebuch, 1933
  • Ein Freiflug im Jahre 2222, 1934

andere Werke im Roman-Stil (Auswahl)

  • Technische Märchen, 1903
  • Im Reich des Zeitungsriesen (Jugendbuch, 1. Teil von John Workmann, der Zeitungsboy), 1909
  • Der Sieger (Automobil-Roman), 1913
  • Klar zum Gefecht (Roman), 1915
  • Das Eiserne Kreuz (Kriegsroman), 1916
  • Der "eiserne Halbmond" (Kriegsroman), 1917
  • Wanderjahre im Westen (Jugendbuch, 2. Teil von John Workmann, der Zeitungsboy), 1921
  • Neue Wunder der Großindustrie (Jugendbuch, 3. Teil von John Workmann, der Zeitungsboy), 1921
  • Lehr- und Meisterjahre im Süden (Jugendbuch, 4. Teil von John Workmann, der Zeitungsboy), 1925
  • Klaus im Glück (Jugendbuch), Leipzig 1928
  • Moderne Piraten (Jugendbuch), Stuttgart 1930
  • Vom Schraubstock zum Schreibtisch (Autobiografie), 1940
  • Wunder des Schmelztiegels (hist. Roman über Johann Friedrich Böttger), 1948

andere Werke (wissenschaftlich-technisch)

  • Was muß man von der Dampfmaschine wissen?, 1902
  • Wissenschaftliche Plaudereien, 1902-05
  • Was muß man von der Dynamomaschine wissen?, 1903
  • Was muß man von der Naturlehre wissen?, 1903
  • Was muß man von der Organischen Chemie wissen?, 1904
  • Kalender für Ingenieure des Maschinenbaus, 1905
  • Kalender für Maschinenbautechniker, 1905
  • Das Wernerwerk von Siemens & Halske A.-G., Berlin-Nonnendamm, 1905/06
  • Amüsante Wissenschaft, 1908
  • Ein neues Schnellbahnsystem , 1908/09
  • Das Zeitalter der Elektrizität (Band1 Die Kräfte der Natur, ihre Hebung und Verwertung, 1914
  • Unsere Luftflotte und Flieger, 1915
  • Im Wunderland der Technik: Meisterstücke und neue Errungenschaften, die unsere Jugend kennen sollte , 1921/22
  • Das Buch der Chemie: Errungenschaften der Naturerkenntnis, 1925
  • Das Buch der Physik: Errungenschaften der Naturerkenntnis, 1925
  • Welten, Werke, Wunder, 1925
  • Triumphe der Technik, 1927/28
  • Das Schaltwerk der Siemens-Schuckertwerke AG, Berlin-Siemensstadt, 1928/29
  • Über und unter der Erde, 1929
  • Der Werkzeugmaschinenbau Fritz Werner, Aktiengesellschaft, Berlin, 1929
  • Ein Besuch im Kabelwerk, 1931
  • Vistra, das weiße Gold Deutschlands, 1935/36
  • Der Werkzeugmaschinenbau Fritz Werner, Aktiengesellschaft, Berlin, 1938