L’Hom Strom

Brauch im Schweizer Kanton Graubünden
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L'Hom Strom (rätoromanisch im Idiom Vallader für «der Strohmann»; das o wird in beiden Wörtern langgesprochen) ist ein uralter, noch aus heidnischer Zeit stammender Brauch im Unterengadiner Hauptort Scuol.

Ablauf

Der Brauch findet jeden ersten Samstag im Februar statt. Die Jünglinge des Dorfes sammeln in den Bauernhäusern Stroh ein, um es auf dem Scuoler Dorfplatz zu einem übergrossen Hom Strom aufzutürmen und festzubinden. Nachmittags wird dieser nach Gurlaina (unbewohnter Ortsteil, bekannt durch die Gurlainabrücke) gebracht und dort bewacht. Abends erst nach der Eindunkelung, zumeist um 20.00 Uhr, wird er in Brand gesteckt. Der Tod in den Flammen symbolisiert das nahe Winterende und wird von gemeinschaftlich gesungenen Liedern der Bevölkerung begleitet.

Eine christliche Adaption des heidnischen Brauches ist in der vierten Strophe eines Liedes zu sehen, wo es heisst: "Las flammes van in ot, portond al Segner lod ..." (= "Die Flammen schlagen in die Höhe, bringen dem Herrgott Lob ...").[1]

Literatur

  • Scha l'Hom Strom arda paca pezza ... Scuol ha festagià l'üsanza da l'Hom Strom [rätoromanisch, auf Deutsch: Wenn der Strohmann eine kurze Weile brennt ... Scuol hat den Brauch des Strohmanns gefeiert], in: Engadiner Post / Posta Ladina vom 8.Februar 2011, S.6

Einzelnachweise

  1. Scha l'Hom Strom arda paca pezza ... (siehe Literatur)

Koordinaten: 46° 47′ 35,3″ N, 10° 17′ 53,8″ O; CH1903: 818286 / 186420