Prehn-Zeichen

diagnostisches Zeichen in der Urologie
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Das Prehn-Zeichen ist ein differentialdiagnostisches Zeichen zur Differenzierung des akuten Skrotums. Mit ihm kann zwischen einer Hodentorsion und einer Entzündung des Nebenhodens (Epididymitis) unterschieden werden. Im klassischen Fall vermindert sich der Hodenschmerz bei einer Epididymitis durch das Anheben des schmerzhaften Hodens bzw. keine Schmerzabnahme bei Vorliegen einer Hodentorsion. Dieses Verfahren wurde durch den amerikanischen Urologen D. T. Prehn im 20. Jh. beschrieben.

Das Prehn-Zeichen ist nicht beweisend, so dass in der Regel weitere diagnostische Maßnahmen notwendig sind (Dopplersonographie). Aufgrund des engen Zeitfensters (Organverlust innerhalb von etwa sechs Stunden) wird in unklaren Fällen der Hoden operativ freigelegt.

Durchführung

Der Untersucher hebt den betroffenen Hoden an.

  • Die Schmerzen nehmen bei Anhebung des Hodens ab: Das Prehn-Zeichen ist positiv, was auf eine Orchitis oder Epididymitis hinweist.
  • Die Schmerzen nehmen bei Anhebung des Hodens zu oder bleiben unverändert: Das Prehn-Zeichen ist negativ. Dies ist z. B. bei einer Hodentorsion der Fall.

Belege

  • Sökeland, Schulze, Rübben: Urologie. Thieme, 13. Auflage 2004. ISBN 3133006134

Originalbeschreibung

  • Prehn DT: A new sign in the differential diagnosis between torsion of the spermatic cord and epididymis. J Urol 1934; 32: 191.