Die Weiße Geistermuräne (Pseudechidna brummeri), auch Weiße Bandmuräne genannt, ist eine sehr schlanke Art der Muränen (Muraenidae).
![]() |
Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.
Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Biologie-Artikel. |
Weiße Geistermuräne | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Pseudechidna brummeri in einem Meerwasseraquarium | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Pseudechidna | ||||||||||||
Bleeker, 1863 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Pseudechidna brummeri | ||||||||||||
(Bleeker, 1859) |
Aussehen
Weiße Geistermuränen werden etwa 100 bis 110 cm lang, bleiben dabei aber sehr schlank. Der Körper ist bandartig, meist weiß bis zartbraun oder beige. Die Art besitzt einen hohen Flossensaum mit weißem Rand, der gelegentlich bläulich schimmert. Auf dem Kopf zeigt die Weiße Geistermuräne auf Ober- und Unterkiefer viele kleine schwarze Punkte, die willkürlich verteilt sind und keine Muster bilden.
Die beiden vorderen Nasenöffnungen enden in bis zu 8 mm langen röhrenartigen Fortsätzen, die trichterförmig erweitert sein können. Die beiden hinteren Nasenöffnungen befinden sich oberhalb der Augenpartie. Wie alle Muränenarten haben sie ein sehr gut entwickeltes Riechvermögen. Sie nehmen Futtergeruch auch in kleinsten Konzentrationen wahr und suchen dann sehr ausdauernd nach der Quelle.
Das Maul ist leicht gerundet und wirkt dadurch etwas stumpf. Die Kiemenöffnungen sind klein und punktförmig.
Lebensraum und Verbreitung
Geistermuränen kommen im Indopazifik von Ostafrika bis nach Samoa, Französisch-Polynesien und nördlich bis zu den Ryūkyū-Inseln vor. Sie leben versteckt in Höhlen, in flachen Korallenriffen und sandigen Lagunen, zum Teil bis in 50 Meter Tiefe.
Ähnlich wie Nasenmuränen ziehen sich Weiße Geistermuränen in der Natur gern in Höhlen in sandigem Substrat zurück.
Aquarienhaltung und Fütterung
Geistermuränen sind bei schonender Fangtechnik und in den Händen erfahrener Aquarianer langjährige Aquarienbewohner. Größere Probleme mit der Fütterung, wie sie von Nasenmuränen bekannt sind, gibt es bei Geistermuränen offenbar nicht. Die meisten in Gefangenschaft lebenden Exemplare fressen bereits nach wenigen Tagen. Sie nehmen gern kleine Krebse, Stinte und fingernagelgroße Fischfiletstücke, aber auch Frostfutter.
Geistermuränen betrachten kleinere Aquarienmitbewohner gern als Futter. Dies trifft vor allem dann zu, wenn sie häufig provoziert werden (Grundeln in Paarungsstimmung) oder keine eigene Höhle haben, die sie als Unterschlupf und Rückzugsgebiet nutzen können. Geistermuränen benutzen gern fremde Unterschlüpfe als Versteck, womit Ärger schon beinahe vorprogrammiert ist. Sie ist kein aggressiver Jäger, sondern lauert auf vorbeischwimmendes oder treibendes Futter. Sie frisst langsam und kann auch gezielt mit einer Futterzange versorgt werden. Eine halbmeterlange Weiße Geistermuräne wurde aber auch schon dabei beobachtet, wie sie eine 8 Zentimeter große Gelbkopf-Grundel, von der sie vielfach provoziert wurde, verspeist hat. Zu große oder weniger schmackhafte Futterbrocken werden wieder ausgewürgt.
Diese Art lässt sich gut paarweise halten, wenn genügend Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Diese Fische sind ebenso gut mit ähnlich gebauten und etwa gleich großen Muränenarten zu vergesellschaften, zum Beispiel mit Nasenmuränen. Von einer Vergesellschaftung mit größeren Arten oder aggressiven Fischen sollte man jedoch besser absehen. Ebenso sollte man die Gesellschaft mit Fischen vermeiden, die an anderen Fischen „herumpicken“, wie Kugelfische oder manche Kaiserfische.
Für eine Geistermuräne sollten mindestens 500 Liter Wasser bereitstehen, damit sie genügend Schwimmraum zur Verfügung hat. Die Temperatur sollte 24 bis 26 Grad Celsius betragen. Sie lässt sich auch durchaus häufiger blicken, manchmal sogar stündlich und ist dann ein sehr attraktiver Aquarienfisch. Eine extrem sorgfältige Abdichtung aller Überläufe und Fluchtwege ist unvermeidlich, da diese Muränenart aufgrund ihres schlanken Körperbaus selbst in kleinste Ritzen und Löcher gelangen kann und auch gezielt danach sucht.
Verwechslungen
In manchen Büchern und auch im Fachhandel wird diese Art fälschlich als Uropterygius concolor bezeichnet. Letztgenannte Art ist eher braun bis gelblich gefärbt. Der Flossensaum ist nur auf das Schwanzende beschränkt. Außerdem fehlen ihr im Gesicht die vielen kleinen schwarzen Punkte.
Eine andere Verwechslung mit der etwas stärker gebauten Pünktchenmuräne (Gymnothorax griseus) kommt ebenfalls oft vor. Bei dieser Art bilden aber die Pünktchen im Gesicht deutlich erkennbar ein Linienmuster.
Eine Namensverwechslung mit der Nasenmuräne (Rhinomuraena quaesita) findet sich gelegentlich in der Literatur und in einschlägigen Foren, eine tatsächliche morphologische Ähnlichkeit besteht hier aber nicht.
Literatur
- Marco Lichtenberger: Muränen im Meerwasseraquarium. Natur und Tier-Verlag, Münster 2008, ISBN 3-866-59081-4.
- Bleeker, P. (1863): Septième mémoire sur la faune ichthyologique de l'île de Timor. Nederlandsch Tijdschrift voor de Dierkunde (1): 262-276.
Weblinks
- Weiße Geistermuräne auf Fishbase.org (englisch)
- Pseudechidna brummeri - Muräne. auf: meerwasser-lexikon.de