Mehmed II.

osmanischer Sultan
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Mehmed II., , genannt فاتح / Fātiḥ / ‚der Eroberer‘ und ابو الفتح / Abū ʾl-Fatḥ / ‚Vater der Eroberung‘; (* 30. März 1432[3] in Edirne; † 3. Mai 1481 bei Gebze) war der siebte Sultan des Osmanischen Reiches und regierte von 1444 bis 1446 sowie vom 3. Februar 1451 bis zu seinem Tod im Jahre 1481. Am 29. Mai 1453 eroberte er Konstantinopel und besiegelte damit das Ende des Byzantinischen Reiches. Er kann aufgrund seiner zahlreichen Eroberungen neben Osman I. als zweiter Gründer des Osmanischen Reiches bezeichnet werden, für das er die territoriale, ideologische und ökonomische Basis schuf.[4]

Sinan Bey oder sein Schüler Şiblizade Ahmed: Mehmed II. (Miniatur aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts)[1]

Familie und Umfeld

Mehmed II. war der vierte Sohn Sultan Murads II.[5] Seine Mutter Hüma Hatun war eine Sklavin unbekannter Herkunft. Die beiden älteren Brüder Ahmed (* 1420) und Alaeddin Ali (* 1430) starben in den Jahren 1437 und 1443 unter ungeklärten Umständen.[6][7] Bei der Thronbesteigung ließ Mehmed osmanischen Chroniken zufolge seinen einige Monate alten (هنوز طفل نارسید ایدی / henüz ṭıfl-ı nā-ressīd idi[8]) Bruder Küçük Aḥmed / كوچك احمد erdrosseln.[9] Die Lebensumstände eines weiteren Bruders namens Hasan konnten noch nicht erforscht werden.[10] Von den Kindern Mehmeds II. sind die Söhne Mustafa, Bayezid (auch ابو يزيد / Abū Yazīd) und Cem sowie die Töchter Ayşe und Gevherhan namentlich bekannt.[5]

Ob der in Konstantinopel von Konstantin XI. betreute und von Mehmed II. finanzierte Prinz Orhan, der sich als Anwärter auf den Thron des Sultans bezeichnete, tatsächlich ein Enkel Bayezids I. war und damit der Onkelgeneration Mehmeds angehörte, ist ungeklärt. Er wurde nach der Eroberung Konstantinopels auf der Flucht ergriffen und im Auftrag Mehmeds hingerichtet.[11][12]

Ausgebildet wurde Mehmed II. von dem damals berühmten islamischen Gelehrten Akşemseddin. Dieser motivierte ihn auch zur Eroberung Konstantinopels, denn nach seiner Meinung hatten Mehmed und die Osmanische Armee das Potenzial, die vom Propheten Mohammed einem Hadith zufolge gelobten Akteure dieser Eroberung zu sein.

Wirken

Der Weg zur Macht

Bereits 1437 soll Mehmed nach dem Tod seines älteren Bruders Ahmed als Çelebī Sulṭān / چلبی سلطان / ‚Prinz-Gouverneur‘ von Amasya eingesetzt worden sein.[13][14] Sicher hingegen ist, dass er im Frühling des Jahres 1443, begleitet von seinen Lālās Kassabzâde Mahmud und Nişancı İbrahim b. Abdullah Bey, als Statthalter nach Manisa (Sandschak Ṣaruḫān) geschickt wurde. Als sich Murad II. in der Zeit um den 1. September 1444 vom Sultanat zurückzog, berief er Mehmed, der schon seit dem Frühjahr 1444 bei ihm in Edirne weilte und in Regierungsgeschäfte Einblick nehmen konnte,[15] zum Reichsstatthalter Rumeliens mit Sitz in Edirne und gebot in einer Erklärung vor den Kapıkulu und Paschas auf der Ebene von Mihalıç, Mehmed als rechtmäßigen Sultan zu betrachten.[16] Dadurch wollte er verhindern, dass der in Konstantinopel unter der Obhut des Kaisers weilende Prinz Orhan als Prätendent Thronansprüche stellen konnte. Dem erst zwölfjährigen Mehmed stellte er den Großwesir Çandarlı Halil Pascha und den Heeresrichter Molla Hüsrev an die Seite. Da die Ungarn im Herbst 1444 den wenige Monate vorher im Beisein Mehmeds geschlossenen Frieden brachen und zusammen mit einem Kreuzritterherr anrückten, sah sich Murad II. gezwungen, in Mehmeds Regierungsgeschäfte einzugreifen und den Feldzug gegen das christliche Heer anzuführen. Nach der gewonnenen Schlacht bei Warna überließ er Mehmed schließlich das Sultanat, zog sich ganz von den Herrscherpflichten zurück und richtete seinen Ruhesitz in Manisa ein.[4][17] Von Çandarlı Halil Pascha gerufen, kehrte er jedoch 1446 als Sultan zurück und schickte Mehmed, der der inneren Wirren in Edirne nicht Herr wurde, wieder als Gouverneur nach Manisa,[4] beteiligte ihn aber mehrmals an Kriegszügen wie beispielsweise 1448 als Truppenführer bei der Schlacht auf dem Amselfeld.[18] Nach dem Tod seines Vaters wurde Mehmed 1451 in Edirne als Sultan Mehmed II. inthronisiert.[4]

Mehmeds politisches Hauptziel war die Eroberung des byzantinischen Reiches und die Konstantinopels.

Militärische Erfolge

 
Herrschertitulatur für Sultan Mehmed II. auf einer Inschrift von 1478 am Bâb-ı Hümâyûn des Topkapı Sarayı. Entwurf von Alî b. Yahya. Darin wird Mehmed II. als
فاتح قلعة قسطنطين / Fātiḥ-i Ḳalʿat-i Ḳusṭanṭīn / ‚Eroberer der Festung Konstantins‘ und
ابو الفتح / Abū ʾl-Fatḥ / ‚Vater der Eroberung‘ bezeichnet

Bereits unter seinem Vater hatte sich das Osmanische Reich nach einer Krisenphase konsolidiert. Auf dieser Grundlage konnte Mehmed die Offensive gegen Konstantinopel verstärken. Im Vorfeld schloss er 1452 Friedensverträge mit Ungarn und Venedig ab, um sich den Rücken frei zu halten. Dank seiner gut ausgebildeten und stets weiterentwickelten Artillerietruppe (Topçu)[19] fiel die Hauptstadt des Byzantinischen Reiches am 29. Mai 1453 und wurde kurz danach als Ḳusṭanṭīniyye / قسطنطينيه (später auch İstanbul) Hauptstadt des Osmanischen Reiches. Durch diese Tat wurde Mehmed II. in der islamischen Welt im Licht eines beispiellosen Charismas gesehen und er konnte dem mamlukischen Sultan von Ägypten gegenüber behaupten, damit der Einzige in der islamischen Welt zu sein, der das Schwert des Glaubenskampfes (Ghaza) in Händen halte.[4] In der Folge wurde er als der in Mohammeds Hadith erwartete فاتح / Fātiḥ / ‚Eroberer‘ betrachtet und ließ sich auch als ابو الفتح / Abū ʾl-Fatḥ / ‚Vater der Eroberung‘ bezeichnen.[20]

Neben diesem Sieg erweiterte er das osmanische Gebiet um große Territorien, und zwar um Teile Serbiens und Griechenlands, die Walachei, Trapezunt (1461), Bosnien, Karaman und Albanien, wo er allerdings zeitweilig von Skanderbeg gestoppt wurde.

Insgesamt soll er in den 30 Jahren seiner Regierung rund 200 Städte erobert haben. Beim Versuch, Belgrad zu erobern, scheiterte Mehmed 1456. Von 1463 bis 1479 lag er mit Venedig im Krieg, wobei die Kämpfe vor allem auf dem Peloponnes, auf griechischen und adriatischen Inseln ausgetragen wurden. Mehmed II. stärkte die osmanische Flotte mit dem Ziel, die venezianische Seehegemonie zu beenden. Auch machte er durch die Eroberung der Halbinsel Krim (1475) mit dem dortigen Krimkhanat das Schwarze Meer zu einem osmanischen Binnenmeer.

Er stieß sogar bis nach Italien vor und nahm 1480 die Stadt Otranto ein, die allerdings nach seinem Tod wieder aufgegeben wurde. Gemäß seiner Ghaza-Ideologie war für ihn die Eroberung Otrantos der erste Schritt auf dem Weg nach Rom. In seiner Weltsicht hatte er als Nachfolger des oströmischen Kaisers das Primat auch über Westrom, den erstrebenswerten Goldenen Apfel (türkisch: kızıl elma), mit dessen Eroberung er der Imperator des gesamten Römischen Reiches sein würde.[4]

Verwaltung des Reiches und Gesetzgebung

Neben seinen militärischen Eroberungen führte er eine zentralisierte und im Vergleich zum vorherigen System effektive Verwaltung des Reiches ein. Ebenso gab er eine schriftliche Gesetzessammlung des Hauses Osman heraus (Ḳānūnnāme-i Āl-i ʿOsmān). Sie untermauerte Mehmeds autokratisches Prinzip. Des Sultans Person und seine Entscheidungen wurden zur einzigen Grundlage von Autorität und Legitimation in Staat und Gesellschaft.[4]

Wiederaufbau Konstantinopels und Bevölkerungspolitik

Um eine Zerstörung Konstantinopels zu verhindern, strebte Mehmed II. die freiwillige Übergabe durch Übereinkunft (صلحاً / ṣulḥan) an, doch eine Kapitulationsaufforderung an Kaiser Konstantin XI. blieb ohne Erfolg.[21] Unterdessen drängte ihn sein Berater Akşemseddin, die Stadt im Kampf zu nehmen.[22] Als Konstantinopel 1453 fiel, wurde die durch Gewalt (عنوة / ʿanwatan) eingenommene Stadt entgegen Mehmeds Vorhaben geplündert. Die ohnehin schon geschwächte Wirtschaft der Stadt wurde zerstört und die Bevölkerung teilweise versklavt, getötet oder vertrieben.[23]

Mehmed betrat die Stadt erst nach den ersten üblichen Plünderungen, die er bereits nach einem Tag für beendet erklärte.[24] Sein erster imperialer Akt war, dass er in der Hagia Sophia, der Krönungskirche des Byzantinischen Reiches, betete, sie zur ersten Moschee Konstantinopels machte und sich selbst als Nachfolger der oströmischen Imperatoren etablierte.[25]

Bereits 1455 entstand auf dem Forum Tauri mit dem Sarāy-ı ʿAtīḳ / سراى عتيق / ‚altes Serail‘ ein neuer, imperialer Mittelpunkt des Osmanischen Reiches. Alle weiteren baulichen Maßnahmen, zu denen er auch die Würdenträger seines Reiches verpflichtete, sollten die Infrastruktur stärken und die Möglichkeit bieten, das weitgehend entvölkerte Konstantinopel wieder mit Menschen und neuem Leben zu füllen.[26] Vor allem Wohlhabende, Handwerker und Händler waren gefragt. Im offnen Land und in Dörfern der Umgebung wurden Bauern angesiedelt.[27] Die Ansiedlung von Bevölkerungsgruppen geschah nicht nur freiwillig, sondern auch zwangsweise (sürgün / سوركون).[28][29] Um neu errichtete Freitagsmoscheen oder zu Freitagsmoscheen umgewidmete Kirchen, auch um größere christlich gebliebene Kirchen wurden ihnen zugehörige Großquartiere (nâhiye) geschaffen. Vorbild dazu wurden die nâhiye um die Külliye der islamisierten Hagia Sophia und um Mehmeds großen Komplex der Fatih-Moschee.[26] Diese Großquartiere enthielten kleinere Stadtteile (Mahalle), in deren Mitte meist eine kleinere Moschee (Mescid) oder selten eine Kirche stand.[30][31]

Zur Regenerierung der Wirtschaft trugen wesentlich die bei der Eroberung zurückgebliebenen und die neu angesiedelten Griechen, Juden und Armenier bei, doch auch türkische Bevölkerung wurde, meist gegen deren Protest, nach Konstantinopel umgesiedelt.[32]

Wirtschaftlicher Aufschwung

 
Konstantinopel, etwa 1479.
1. Der profane Komplex des „Neuen Serails“
2. Der religiöse Komplex um die „Neue Moschee“[33]
 
Gentile Bellini: Mehmed II. (Ölgemälde von 1480, Zuschreibung nicht gesichert)[34]

In den Städten, insbesondere in Konstantinopel regulierte und verbesserte Mehmed II. die ökonomischen Bedingungen für Handwerker und Händler. Offene und gedeckte Basare, Wiegestationen mit überwachten Waagen, Marktregeln, periodische Neuprägung von Silbermünzen und Verbot der alten - und damit eine Besteuerung des Geldkapitals - stärkten die Wirtschaft. Alles Land, auf dem Reis angebaut wurde, ließ er verstaatlichen, um die Reisproduktion als allgemeine Nahrungsgrundlage gewährleisten und lenken zu können. All diese autokratischen Eingriffe wurden legitimiert mit der Verpflichtung des Sultans, dem Wort Gottes zu folgen und für des Wohlergehen der Untertanen einzustehen.[4]

Kulturelle Blüte

Unter seiner Herrschaft erlebte die osmanische Kultur einen urbanen Aufschwung. Mehr als 300 Moscheen, 57 Medresen (islamische Hochschulen) und 59 Bäder wurden unter seiner Ägide gebaut. Das ab 1465 errichtete Sarāy-ı Cedīd / سراى جديد / ‚neues Serail‘ (Topkapı-Palast) und der 1471 vollendete, weitgehend aus Beutegeldern finanzierte Komplex der Fatih-Moschee in İstanbul gelten als bedeutendste Bauwerke unter der Regentschaft Mehmeds II. 1479 bat Mehmed die Signoria der Republik Venedig, ihm einen fähigen Porträtisten zu senden, die daraufhin Gentile Bellini nach Istanbul schickte. Dieser diente dem ungeachtet des muslimischen Bilderverbots sehr kunstbeflissenen Sultan in den letzten beiden Jahren seines Lebens, schmückte dessen Privatgemächer aus und schuf 1480 das bekannte Porträt Mehmeds II., das heute in der National Gallery in London hängt. Das Herrscherbildnis des Sultans steht in einer antikisierenden, typisch venezianischen Rahmung und weist darüber zweimal drei Kronen auf – für jedes der von Mehmed bezwungenen Reiche eine, nämlich Griechenland,[35] Trapezunt[36] und Asien[37], wie es beschriftete Gold- und Bronzemedaillen mit demselben Motiv offenbaren.[38][39]

Tod während der Vorbereitungen zu einem Feldzug

Mehmed II., der in seinen letzten Lebensjahren an der Gicht, einer großen Körperfülle und Ödemen in den Beinen litt,[40] starb am 3. Mai 1481 auf der sogenannten „Königswiese“ (Tekfūr Çayırı) bei Gebze, als er sein Heer für einen Feldzug sammelte. Vermutlich wollte der Sultan mit seinem Heer nach Rhodos oder Syrien ziehen, das damals Teil des mit den Osmanen verfeindeten Reiches der Mamluken war. Vermutungen, die eine Vergiftung des Sultans nahelegen, gehen auf Aschikpaschazade zurück, werden aber nicht durch andere Quellen bestätigt.[5] Er wurde in dem von ihm erbauten Komplex der Fatih-Moschee in Istanbul beigesetzt.

Nach seinem Tod kam es zum Thronstreit zwischen den Söhnen Bayezid und Cem. Um solche den Bestand das Reiches gefährdenden Auseinandersetzungen zu vermeiden, entstand in der Folge auf der Grundlage von Mehmeds Ḳānūnnāme-i Āl-i ʿOsmān eine Tradition des osmanischen Herrschergeschlechts, die Selim I. erstmals konsequent anwendete: Der Erbe, der die Macht an sich reißen konnte, hatte das Recht, alle anderen männlichen Verwandten umbringen zu lassen, um die Integrität des Reiches zu wahren (نظام عالم ایچون / niẓām-ı ʿālem içün / ‚für die Ordnung der Welt‘).[41]

Charakterisierungen

Mehmed II. wird von seinen Zeitgenossen und von späteren Chronisten sehr widersprüchlich beschrieben. Dukas (~1400–~1462) nennt ihn ein „Monster“, Sphrantzes (1401–1477) ist trotz seiner persönlichen negativen Erfahrungen mit ihm – sein Sohn wurde hingerichtet, seine Tochter in den Harem des Herrschers gebracht – eher zurückhaltend.[42] Konstantin aus Ostrovitza schreibt in seinen Memoiren eines Janitscharen über ihn:

„Sultan Mehmed hatte nach seinem Vater Murad eine glückliche Herrschaft. Aber er war sehr listig und betrog, wen er konnte, auch mit dem Waffenstillstand. Um den Glauben gab er auch nicht viel, aber er war ein berühmter Kriegsmann, dem das Glück hold war, die Treue aber hielt er niemandem. Wenn ihn jemand deshalb rügte, brauste er auf wie ein Wahnsinniger.[43]

Nach Nicolae Iorga besaß der Sultan

„[...] eine ehrgeizige Seele, die er durch Lesen der ins Arabische übersetzen Volksbücher von Alexander dem Großen oder Julus Cäsar [...] nährte und beflügelte; aber sein Verstand blieb immer scharf und ruhig [...][44]

Sein Umgang mit Unterworfenen war zwiespältig. So wird einerseits von großzügigen Gesten und Schutzdekreten berichtet, andrerseits schreibt Konstantin aus Ostrovitza als Augenzeuge:

„Das gesamte Heer des Sultans [...] mordete und metzelte auf den Straßen, in den Häusern und in den Kirchen.[43]

Bei der Eroberung Konstantinopels kam es auch zu individuellen Morden, wie z.B. am Megadux (byzantinischer Würdenträger) Lukas Notaras, den Mehmed zuvor als Statthalter von Konstantinopel einsetzen wollte. Er ließ ihn zusammen mit seinen Söhnen hinrichten, denn Notaras hatte sich geweigert, seinen 14 Jahre alten Sohn dem Sultan als Lustknaben zur Verfügung zu stellen.[42] Der osmanische Chronist Derwisch Ahmed (1400-~1486) berichtet über Ähnliches:

„Die Giauren von Istanbul wurden zu Skaven gemacht und die schönen Mädchen wurden von den Gazi in die Arme genommen.“[45]

Überliefert wird, dass Mehmed sieben Sprachen beherrschte, darunter Griechisch, Arabisch, Lateinisch, Persisch und Hebräisch,[46] und ein großer Förderer von Literatur und Wissenschaft gewesen sei. Er ließ byzantinische philosophische und theologische Werke ins Arabische übersetzen. Wie viele osmanische Sultane schrieb er auch Gedichte. Sein Dichtername war ʿAvnī / عونی / ʿAwnī.

Er selbst bezeichnete sich als „Kaiser von Rom“ (osmanisch „Kayser-i Rum“) und stellte sich damit ganz bewusst in die Kontinuität des (Ost-)Römischen Reiches.

Literatur

  • Neslihan Asutay-Effenberger, Ulrich Rehm (Hrsg.): Sultan Mehmet II. Eroberer Konstantinopels – Patron der Künste. Böhlau Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-412-20255-2.
  • Renate Lachmann (Übersetzung, Einleitung): Memoiren eines Janitscharen oder Türkische Chronik. In: Günther Stökl (Hrsg.): Slavische Geschichtsschreiber, Band VIII. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 1975, ISBN 3-222-10552-9.
  • Ferenc Majoros, Bernd Rill: Das Osmanische Reich 1300–1922. Die Geschichte einer Großmacht. Friedrich Pustet Verlag, Regensburg, Nachdruck bei Weltbild Verlag, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-0336-3.
  • Josef Matuz: Das osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte. 4. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-20020-9.
  • Gabriel Effendi Noradounghian: Recueil d’actes internationaux de l’Empire Ottoman 1300–1789. Tome I. Paris, Neufchâtel 1897. Reprint: Kraus, Nendeln 1978, ISBN 3-262-00527-4.
Commons: Mehmed II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Zuschreibung des Porträts. Abgerufen am 25. Januar 2011.
  2. Vgl. auch die Schreibweise des Zeitgenossen Sphrantzes „Μϵϵμέτης“ sowie Münzen Mehmeds II. mit der griechischen Aufschrift „Μαχαμϵτης“.
  3. Zum strittigen Geburtstermin siehe Franz Babinger: Meḥmed's II., des Eroberers, Geburtstag. In: Oriens. Band 2, Nr. 1, 31. Oktober 1949, S. 1–5.
  4. a b c d e f g h Halil İnalcik: Meḥemmed II. In: P. Bearman, Th. Bianquis, C.E. Bosworth, E. van Donzel, W.P. Heinrichs (Hrsg.): Encyclopaedia of Islam, Second Edition. Brill, 2009. Brill Online, abgerufen am 29. Januar 2011.
  5. a b c Halil İnalcık: Mehmed II. In: Türkiye Diyanet Vakfı İslâm Ansiklopedisi. Band 28, TDV Yayını, Ankara 2003, S. 395–407.
  6. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. München 1953, S. 10f u. 21
  7. John Freely: The Grand Turk. New York 2009, S. 9
  8. Ṣolaḳ-zāde Meḥmed Hemdemī: تاريخ صولاق زاده / Tārīḫ-i Ṣolaḳ-zāde. Maḥmūd Bey Maṭbaʿası, Istanbul 1880, S. 187.
  9. Statt vieler siehe Ḫoca Saʿd ad-Dīn Efendī: Tāc üt-Tevārīḫ / تاج التواريخ / Tāǧ at-Tawārīḫ. Band 1, Ṭabʿḫāne-i ʿĀmire, Istanbul 1862, S. 407.
  10. Emine Sonnur Özcan:FÂTİH SULTAN MEHMED’İN HİKMETE “SIĞINMASI” ÜZERİNE, Pdf, abgerufen am 5. Februar 2011
  11. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. München 1953, S. 73f
  12. John Freely: The Grand Turk. New York 2009, S. 47
  13. So Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. München 1953, S. 11.
  14. Fraglich nach Halil İnalcık: Mehmed II. In: Türkiye Diyanet Vakfı İslâm Ansiklopedisi. Band 28, TDV Yayını, Ankara 2003, S. 395.
  15. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. München 1953, S. 29
  16. John Freely: The Grand Turk. New York 2009, S. 14.
  17. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. München 1953, S. 31, 42 u. 73 f.
  18. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. München 1953, S. 56–59
  19. Neslihan Asutay-Effenberger: Mehmets Kanonenmeister Urban und sein Riesengeschütz vor der Landmauer von Konstantinopel (1453). In: Neslihan Asutay-Effenberger, Ulrich Rehm (Hrsg.): Sultan Mehmet II. Eroberer Konstantinopels – Patron der Künste. Köln 2009, S. 211–225.
  20. Vgl. die von Alî b. Yahya entworfene, kalligrafische Inschrift von 1478 am Bâb-ı Hümâyûn des Topkapı-Palastes, wo Mehmed als der Eroberer der Festung Konstantin, der Vater des Sieges bezeichnet wird. Siehe dazu Klaus Kreiser: Istanbul. Ein historisch-literarischer Stadtführer. München 2001, S. 89.
  21. Vgl. Halil İnalcık: The Re-building of Istanbul by Sultan Mehmed The Conqueror. In: Cultura Turcica. Band IV, Nr. 1-2, 1967, S. 5 f.
  22. Vgl. Neslihan Asutay-Effenberger, Ulrich Rehm (Hrsg.): Sultan Mehmet II. Eroberer Konstantinopels – Patron der Künste. Köln 2009, S. 9, referiert nach einem Brief Akşemseddins (Topkapı Sarayı Museum, Archiv-Nummer E. 5584).
  23. Michael Kritobulos: Historien (1458). III, § 67–70, deutsche Übersetzung in: Stéphane Yerasimos: Konstantinopel. Istanbuls historisches Erbe. Tandem-Verlag 2007, S. 208.
  24. Halil İnalcık: The Policy of Mehmed II toward the Greek Population of Istanbul and the Byzantine. In: Dumbarton Oaks Papers. Band 23/24 (1969/1970), S. 233.
  25. Stéphane Yerasimos: Konstantinopel. Istanbuls historisches Erbe. Tandem-Verlag 2007, S. 208 f.
  26. a b Halil İnalcık: The Re-building of Istanbul by Sultan Mehmed The Conqueror. In: Cultura Turcica. Band IV, Nr. 1-2, 1967, S. 12.
  27. Halil İnalcık: The Re-building of Istanbul by Sultan Mehmed The Conqueror. In: Cultura Turcica. Band IV, Nr. 1-2, 1967, S. 8.
  28. Halil İnalcık: Devlet-i ʿAliyye. Osmanlı İmparatorluğu Üzerine Araştırmalar - I. 7. Auflage. Türkiye İş Bankası Kültür Yayınları, Istanbul 2009, ISBN 978-9944-88-645-1, S. 125.
  29. Michael Kritobulos: Historien (1458). III, § 67–70, deutsche Übersetzung in: Stéphane Yerasimos: Konstantinopel. Istanbuls historisches Erbe. Tandem-Verlag 2007, S. 209.
  30. Klaus Kreiser: Istanbul. Ein historisch-literarischer Stadtführer. München 2001, S. 15f
  31. Ömür Bakırer: Quellen und Dokumente zu Mehmet dem Eroberer als Patron der Architektur. In: Neslihan Asutay-Effenberger, Ulrich Rehm (Hrsg.): Sultan Mehmet II. Eroberer Konstantinopels – Patron der Künste. Köln 2009, S. 45f
  32. Halil İnalcık: The Re-building of Istanbul by Sultan Mehmed The Conqueror. In: Cultura Turcica. Band IV, Nr. 1-2, 1967, S. 8 u. 15.
  33. „Neue Moschee“ im Gegensatz zur „Alten Moschee“, der ersten nach der Eroberung errichteten Moschee beim Grabmahl des Abu Ayyub al-Ansari; siehe Gülru Necipoğlu: From Byzantine Constantinople to Ottoman Kostantiniyye: Creation of a Cosmopolian Capital an Visual Culture under Sultan Mehmed II. In: Çağatay Anadol, Doğan Kuban (Hrsg./Bearbeiter): From Byzantion to Istanbul: 8000 years of a capital. Istanbul 2010, S. 266.
  34. Zuschreibung des Porträts. Abgerufen am 25. Januar 2011.
  35. Byzantinisches Reich und Rumelien.
  36. Kaiserreich Trapezunt.
  37. unter anderem die Reiche der Aq Qoyunlu und der Karamaniden.
  38. Jürg Meyer zur Capellen: Gentile Bellini als Bildnismaler am Hofe Mehmets II. In: Neslihan Asutay-Effenberger, Ulrich Rehm (Hrsg.): Sultan Mehmet II. Eroberer Konstantinopels – Patron der Künste. Köln 2009, S. 141–146.
  39. Bertoldo di Giovanni (circa 1420–1491): Bronzemedaille. Abgerufen am 30. Januar 2011.
  40. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. München 1953, S. 461 f.
  41. Vgl. İsmail Hakkı Uzunçarşılı: Fatih Sultan Mehmed’in Ölümü. In: Belleten. Türk Tarih Kurumu Basımevi, Band 24, Nr. 134, April 1970, S. 231–234.
  42. a b Ferenc Majoros, Bernd Rill: Das Osmanische Reich 1300–1922. Die Geschichte einer Großmacht. Weltbild Verlag, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-0336-3, III. Kapitel, S. 154 f.
  43. a b Renate Lachmann: Memoiren eines Janitscharen oder Türkische Chronik. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 1975, ISBN 3-222-10552-9, S. 104 f.
  44. Nicolae Iorga: Geschichte des osmanischen Reiches. nach den Quellen dargestellt. Gotha 1908–1913 (Nachdruck Frankfurt a.M. 1990).
  45. Derwisch Ahmed: Denkwürdigkeiten und Zeitläufte des Hauses Osman. Übersetzung von Richard Franz Kreutel 1959.
  46. Emanuel Eckardt: Halbmond über dem Goldenen Horn. In: Die Zeit, 28. Mai 2003. Abgerufen am 3. Februar 2011.
VorgängerAmtNachfolger
Murad II.Sultan des Osmanischen Reichs
1444–1446
1451–1481
Murad II.
Bayezid II.

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