Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Freiname | Retigabin | |||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C16H18FN3O2 | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||
ATC-Code | ||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||
Wirkmechanismus |
KCNQ2/3-Öffner | |||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 303 g·mol−1 | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Retigabin ist ein in der klinischen Studie Phase III befindlicher potenzieller Arzneistoff, der zur Behandlung als Antikonvulsivum und Analgetikum bei neuropathischen Schmerzen eingesetzt werden soll. Retigabin wird von dem US-amerikanischen Pharmaunternehmen Valeant Pharmaceuticals International entwickelt.
Pharmakologie
Eigenschaften
Retigabin hat eine Plasmaproteinbindung von 80 %. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 7,4–9,2 h, arzneilich wird das Dihydrochlorid verwendet. Die Applikation erfolgt oral.
Wirkmechanismus
Durch Retigabin erfolgt eine hochspezifische Aktivierung der spannungsabhängigen Kaliumkanäle KCNQ2/KCNQ3 vom M-Typ im Gehirn.
Untereinheiten dieser Kanäle sind für die selektive Steuerung der Erregbarkeit von Nervenzellen verantwortlich. Eine Aktivierung wirkt sowohl antikonvulsiv, als auch gegen die Parkinson-Krankheit und neuroprotektiv. Bei einer Mutation dieser Kalium-Kanäle ist die Impulsweiterleitung im Gehirn gestört. Retigabin öffnet diese Kanäle und stabilisiert so die depolarisierten Nervenzellen.
Eine weitere, jedoch dosisabhängige antiepileptische Wirkung ist die Verstärkung der GABAergen-Inhibition.
Literatur
- G. L. Plosker, L. J. Scott: Retigabin. In partial seizures. CNS drug review 20, 601–608 (2006).
- G. Blackburn-Munro, W. Dalby-Brown, N. R. Mirza, J. D. Mikkelsen, R. E. Blackburn-Munro: Retigabin. Chemical synthesis to clinical application. CNS drug review 11, 1–20 (2005).
- Use of Retigabin for treating neuropathic pain. Patenteintrag WO/2001/022953 bei Wipo.int.
- C. Runfeldt, R. Bartsch, A. Rostock, C. Tober, R. Dost: Use of Retigabin for treating neuropathic pain. WIPO, 1–7 (2001).
- G. Dannhard, W. Kiefer: Neue Antiepileptika in der Entwicklung. Substanzen mit neuen Wirkmechanismen. Pharmazie in unserer Zeit 36/4, 306-310 (2007).
- T. V. Wuttke: Charakterisierung des molekularen Wirkmechanismus des neuen Antikonvulsivums Retigabin am KCNQ2-Kaliumkanal. (Abstract) Dissertation Universität Ulm, 2006.