Alexander Nikolajewitsch Skrinski

russischer Physiker
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Februar 2011 um 21:42 Uhr durch Claude J (Diskussion | Beiträge) (ergänzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Alexander N. Skrinsky (*1936 in Orenburg) ist ein russischer Physiker, der sich mit Teilchenbeschleunigern beschäftigt.

Skrinskys Vater war ein Kraftfahrzeugingenieur und in der Sowjetischen Armee, mit dem er häufig umzog. Zeitweise lebte Skrinsky so auch in Berlin, sein Abitur machte er in Nischni Nowgorod (Gorki). Er studierte Physik an der Lomonossow-Universität, wo er 1959 seinen Abschluss machte. Er schloss sich der Gruppe von Budker in Nowosibirsk an, wo er am Bau der ersten russischen Speicherringe beteiligt war (VEP-1, ein Elektron-Elektron-Collider). Skrinsky leitete eine Gruppe, die viele weitere Speicherringe in der Sowjetunion baute (VEPP-2, VEPP-4 u.a.). 1965 habilitierte er sich (russischer Doktortitel) und ab 1969 war er Professor. Nach dem Tod von Budker übernahm er 1978 die Leitung von dessen Institut, nun Budker Institut für Kernphysik genannt.

1978 entwickelte er mit Balakin und Budker das Konzept eines Linearbeschleuniger-Colliders. Viele Innovationen gehen auf Skrinsky zurück wie das Optische Klystron (eine Variante des Freien Elektronenlasers), Präzisionsmessungen der Massen von Elementarteilchen mit Resonanz-Depolarisation in Elektron-Positron-Collidern und eine Methode zur Erzeugung longitudinal polarisierter Teilchenstrahlen in Collidern.

Skrinsky ist Fellow der American Physical Society und Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften sowie der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften. 2002 erhielt er den Robert R. Wilson Prize. 1989 erhielt er den Staatspreis der UdSSR und 1967 den Leninpreis.

Seit 1995 war er Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsgremium im DESY und 1986 bis 1992 in dem des CERN (Scientific Policy Council). Er war im International Committee on Future Accelerators (ICFA) und 1989 bis 1992 dessen Vorsitzender.

Literatur

  • Andrew Sessler, Edmund Wilson Engines of discovery, World Scientific 2007, S.156