Der Weißensee ist ein See in Kärnten am Fuß der Gailtaler Alpen nördlich von Hermagor. Er liegt auf 930 Metern über dem Meeresspiegel und ist damit der höchstegelegene See der Kärntner Alpen.
Weißensee | |
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Daten | |
Name: | Weißensee |
Lage: | nördlich von Hermagor |
Fläche | 6,5 km² |
maximale Tiefe: | 99 m |
Länge: | 11,6 km |
Breite: | 0,9 km |
Zuflüsse: | Mühlbach, Almbach |
Abflüsse: | Weißenbach zur Drau |
Höhe über NN: | 930m |
Orte am Ufer: | Neusach, Techendorf und Gatschach im Norden, Naggl im Süden (jeweils Gemeinde Weißensee), Stockenboi im Osten |
Besonderheiten: | Höchstgelegener Kärntner See |
Allgemeines
Der Weißensee ist 11,6 km lang, maximal 900 Meter breit und an seiner tiefsten Stelle bis zu 99 Meter tief. Seine Fläche beträgt 6,5 km² und sein Einzugsgebiet umfasst 46 km². Sein 23 km langes Ufer ist nur zu einem Drittel bebaut (Westteil des Sees, sowie Ortsee am Ostufer), der Rest steht unter Natur- und Landschaftsschutz.
Ausserdem gibt es keine Durchgangsstrasse, die am Seeufer entlangführt, nur ein schmaler, teils steiler Fusspfad verbindet den Ronacherfels (östliches Ende der Fahrstrasse) mit dem Ostufer. Dieses ist sonst nur durch das Weissenbachtal zu erreichen.
Geologie
Das Tal des Weißensees verläuft in Ost-West-Richtung und wurde während der Würmeiszeit von einem Seitenarm des Draugletschers ausgeschürft.
Die Westmulde und der mittlere Teil sind flach und von Sumpfwiesen umgeben. Die Ostmulde hingegen ist im Norden und Süden von steilen Felsen begrenzt, die sich auch unter Wasser fortsetzen. Dieser Bereich des Sees hat einen fjordähnlichen Charakter.
Die den See umrahmenden Seekreidebänke, die dem Weißensee auch seinen Namen gaben, entstanden durch eingeschwemmte Kalkpartikel aus den umliegegenden Bergen der südlichen Kalkalpen, durch Rest von Schneckenhäusern und durch biogene Entkalkung.
Der See verfügt nur über zwei dauerhaft wasserführenden Zuflüsse, den Praditzbach am Westende und den Mühlbach bei Neusach. Der See wird aber noch von mehreren unterirdischen Quellen gespeist.
Am Ostufer des Sees befindet sich der Abfluss des Sees, der Weissenbach, der zur Drau hin entwässert.
Ökologie
Der See gilt aufgrund seiner hervorragenden Wasserqualität (seit 1969 verhindert eine Ringkanalisation die Einleitung von Hausabwässern) als gutes Fischgewässer. Mit Sichttiefen bis zu 6 Metern und einer Wasserqualität, die an die von Trinkwasser heranreicht, ist er auch ein ideales Badegewässer mit bis zu 22°C Wassertemperatur im Sommer. Um die Wasserqualität zu erhalten, ist auf dem See die Nutzung von Benzin- und Dieselmotoren nur der Linienschiffahrt, der Gendarmerie und zu forst- und landwirtschaftlichen Zwecken erlaubt.
Schon seit dem Mittelalter ist der Weißensee für seine See- und Lachsforellen bekannt, in der Neuzeit wurden durch künstlichen Besatz mit anderen Fischarten wie Flussbarsch, Karpfen oder Hecht die Attraktivität als Angelgewässer gesteigert. Durch den entstehenden Konkurrenzdruck starben aber einige ursprüngliche Arten wie Gründling oder Elritze komplett und die Seeforellenpopulation fast aus. Das Aussterben der Seeforellen wurde aber durch Besatzmassnahmen verhindert, um auch die Attraktivität des Sees zu erhalten.
Tourismus
Den See umgibt ein mehrere hundert Kilometer langes Netz von Wander- und Mountainbikewegen aller Schwierigkeitsgrade. Auch einige Berggipfel (Latschur im Norden, Golz im Süden, Reisskofel im Westen) sind vom See über bewirtschaftete Almen und Hütten zu erreichen.
Im Winter bietet der See mit bis zu 60 cm dickem Eis die grösste Eisfläche Europas.
Bei Techendorf am Südufer des Sees gibt es auch noch ein kleines Skigebiet mit Sessellift und einigen Skipisten. Rund um den See werden auch etliche Kilometer Loipen gespurt.
Weblinks:
- Touristische Hinweise
- [http.//www.techendorf.at Homepage des Hauptortes]
- Kärntner Seenbericht - Weißensee