Nawab Arastu Yar Jung (* 10. Juni 1858, † 25. März 1940)(Urdu/Arabisch: ناوب أراستو يار جونغ) war ein Arzt aus Hyderabad (Indien), Indien.

Bekannt wurde er in der letzten Epoche der Nizams des indischen Staates Hyderabad im frühen 20. Jahrhundert als Leibarzt und Berater des Nizams Asaf Jah VI.. Später machte er sich als Philanthrop einen Namen und wirkte in der heutigen Altstadt von Hyderabad.
Leben und Wirken
Arastu Yar Jung wurde als Abdul Husain im damals unabhängigen Staat Hyderabad geboren. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, absolvierte eine medizinische Ausbildung und wurde in der heutigen Altstadt von Hyderabad tätig. Später arbeitete er im Osmania General Hospital, wo er zum Oberarzt avancierte. Arastu Yar Jung wurde vom regierenden Nizam Mahbub Ali Khan, Asaf Jah VI., zu dessen Leibarzt ernannt. Aufgrund dieser Dienste erhielt Dr. Abdul Husain schließlich vom Nizam den Ehrentitel Arastu Yar Jung.
Neben seiner Tätigkeit als Vertrauensarzt und Berater des Nizams wurde Arastu Yar Jung in seinem Land für die zahlreichen Hausbesuche bekannt, die er in der Umgebung, oft zu Nachtzeiten, durchführte. Häufig behandelte er seine Patienten dabei kostenlos. In der Altstadt von Hyderabad galt er als angesehener Arzt.
An der Wende zum 20. Jahrhundert war in Teilen Südindiens und des Staates Hyderabad die Beulenpest verbreitet. Arastu Yar Jung behandelte viele der Erkrankten und lud häufig deren gesamte Familien ein, um in einem getrennten Bereich seines eigenes Hauses zu wohnen; er versorgte die Familien mit Unterkunft und ausreichend Nahrung.
Als aktives Mitglied der muslimischen Bohra-Community unterstützte Arastu Yar Jung die lokale Gemeinde mit Hilfe der Dawoodi-Bohra-Organisation. Weitere zeitgenössische Mitglieder dieser Community waren unter anderem Arastu Yar Jungs Schwager Scheich Mohsini, Mullah Abdul Tyeb und sein Stiefsohn Mullah Mohammed Bhai, der als Richter am damaligen Höchstgericht von Hyderabad tätig war.
Gemeinsam mit Scheich Mohsini war Arastu Yar Jung für die Finanzierung und Errichtung der Husainialam-Moschee verantwortlich, die 1913 vollendet wurde. Beide erhielten später Ehrengräber in der Nähe der Moschee. Die Moschee wurde in Burhani Masjid umbenannt und ihre ursprüngliche Struktur nur leicht verändert; 2003 wurde sie zum historischen Denkmal erklärt.
Arastu Yar Jung förderte das Bildungssystem und finanzierte gemeinsam mit anderen Personen die Ausbildung von Mitgliedern der Gemeinschaft. Aufgrund dieser Förderung könnten viele danach einen höheren Bildungsweg einschlagen. Auch alle seiner eigenen Söhne erhielten eine höhere Ausbildung und studierten teilweise in Großbritannien und in den U.S.A., wie es in der Oberschicht jener Zeit üblich war. Arastu Yar Jungs Töchter heirateten in Familien, in denen Bildung ebenfalls groß geschrieben wurde. Viele seiner Nachkommen leben heute in anderen Ländern, hauptsächlich in den Vereinigten Staaten von Amerika; üblicherweise tragen sie heute den Nachnamen „Arastu“.
Einzelnachweise
- Proceedings of the annual conference
By Alabama Home Economics Association, Association of Assistant Librarians. Scottish Division, Conference, Irish Accounting and Finance Association Published by University of Ulster, 1986 page 271
- History of Hyderabad District, 1879-1950 A.D., Yugabda 4981-5052
By Mukkamala Radhakrishna Sarma, Krishna Damodar Abhyankar, S. G. Moghe Published by Bharatiya Itihasa Sankalana Samiti, 1987 Item notes: v. 2 Original from the University of Michigan Digitized Sep 3, 2008 Page 271
External links
- Osmania University, Hyderabad, India
- Samad Arastu
- LV Prasad Eye Institute; Veranstaltung ev. nur als Fußnote
Personendaten | |
---|---|
NAME | Jung, Arastu Yar |
ALTERNATIVNAMEN | Husain, Abdul |
KURZBESCHREIBUNG | indischer Arzt |
GEBURTSDATUM | 10. Juni 1858 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 25. März 1940 |
STERBEORT | Hyderabad |