Schloss Richmond

Schloss in Braunschweig, Deutschland
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Schloss Richmond (engl. Aussprache) wurde 1768/69 für die Prinzessin und spätere Herzogin Auguste, der Gemahlin Karl Wilhelm Ferdinands im Süden der Stadt Braunschweig errichtet. Baumeister war C. Chr. W. Fleischer.

Datei:Braunschweig Schloss Richmond Frontansicht.jpg
Schloss Richmond

Das Schloss erhielt seinen Namen in Erinnerung an die englische Heimat der Prinzessin, Richmond Park an der Themse.

Architektur

Das Schlossgelände befindet sich längs der Straße nach Wolfenbüttel. Das Gebäude hat als Grundriss ein übereck gestelltes Quadrat. An der Diagonalen sind die Repräsentationsräume zu finden, seitlich davon die Privatgemächer mit Mezzaninengeschoss. Die Fassade gliedert sich in Sockel-, Pilaster- und Gebälkbereich mit Brüstungsattika. Vorgewölbte Risalite und Freitreppen betonen die jeweiligen Enden der Hauptachse.

Gegenüber den ursprünglichen Entwürfen wurden Balustrade, Treppen und Dach im Laufe der Zeit nachträglich verändert. So ließ der Architekt Christian Gottlob Langwagen z.B. bereits 1785 zur Verbesserung des Lichteinfalls im Mittelteil des Gebäudes auf dem Dach eine sogenannte „Laterne“, bestehend aus zwölf Fenster anbringen.

1935 erwarb die Stadt Braunschweig das Schlossgelände von Herzog Ernst August Seit 1945 wird das Gebäude für öffentliche Veranstaltungen genutzt. Die aus dem 18. Jahrhundert stammenden Malereien in den Innenräumen wurden von 1977 – 81 restauriert.

Parkanlage

 
Vom Teich aus gesehen

Der Park wurde zusammen mit dem Schloss 1768 im Stile eines klassischen englischen Landschaftsgartens angelegt.

Zusammen mit dem Wörlitzer Park zählt der Park des Schlosses Richmond in Braunschweig zu den frühesten Landschaftsgärten in Norddeutschland.

Der Entwurf stammt von einem der renommiertesten englischen Gartenarchitekten, Lancelot „Capability“ Brown, und ähnelt in Struktur und Details dem königlichen Richmond Park in Kew (London). Eine Besonderheit der Parkanlage sind die großen Blickachsen, die vom Schloss aus weit ins Land reichen. Browns Absicht war es, eine möglichst ruhige, malerisch wirkende Idealdarstellung eines Landschaftsgemäldes zu erschaffen.

Im Laufe der Jahre wurde auch hier der ursprüngliche Entwurf verändert und dem Geschmack der jeweiligen Epoche angepasst. Ab 1830 ließ Herzog Wilhelm den Park von Hofgärtner Johann Christian Burmester wesentlich erweitern, so kamen zwischen 1833 und 1838 weitere Gebäude hinzu: „Williams Castle“ und die herzogliche Villa (vobeide nicht mehr existent). Darüber hinaus wurden größere Wasserflächen und eine Insel geschaffen.

Der seit 1964 für die Öffentlichkeit zugängliche Park war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stark vernachlässigt worden. Er wurde deshalb ab 1987 nach den historischen Originalplänen wieder rekonstruiert.