BLU-82 Commando Vault

Sprengbombe
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Bei der BLU-82B, auch genannt Daisy Cutter (engl. - Gänseblümchenschneider) oder Commando Vault handelt es sich um eine der stärksten konventionellen Bomben der Welt. Ihre Größe beträgt in der Länge 3,35 m und im Durchmesser 1,37 m. An der zum Boden gerichteten Seite befindet sich ein 96 cm langer Aufschlagzünder in Form einer Antenne. Das Gewicht beträgt 6.803 kg davon 5.715 kg Sprengstoff. Beim Sprengstoff handelt es sich um GSX, eine schlammartige Mischung aus Ammoniumnitrat, Aluminiumpulver und Polystyrol (als Verdickungsmittel). Die Stückkosten werden auf 20.420 € beziffert.

Aufgrund ihrer enormen Größe kann diese Bombe nur von Transportflugzeugen des Typs Lockheed C-130 Hercules abgeworfen werden. Weil diese Transportflugzeuge im Vergleich zu Bombern relativ verwundbar sind, schränkt dies natürlich ihre Einsatzmöglichkeiten ein.

Geschichte

Die BLU-82B wurde von den USA in den frühen Sechziger Jahren entwickelt, um in Waldgebieten (zur damaligen Zeit vor allen Dingen in Vietnam und in Laos) Lichtungen als Landeplätze für Hubschrauber oder für Artilleriestellungen zu schaffen. Während des Zweiten Golfkriegs wurde sie testweise eingesetzt, um Minenfelder auszulösen, diese Tests zeigten jedoch offenbar keine brauchbaren Resultate. Weitere Einsatzgebiete waren der Krieg in Afghanistan und der Dritte Golfkrieg.

Heute wird die BLU-82B zahlreichen Medienberichten als Aerosolbombe ("Vakuumbombe") bezeichnet, diese Berichte sind allerdings nicht zutreffend. Des Weiteren wäre dieses Konzept für den ursprünglichen Einsatzzweck dieses Waffensystems, dem Schaffen von Lichtungen in Wäldern, denkbar ungeeignet und eine einigermaßen gleichmäßige Verteilung einer so großen Sprengstoffmenge als Aerosol wäre selbst unter Idealbedingungen (Windstille) extrem schwierig.

Wirkung

Die Fliegerbombe wird aus einem Flugzeug aus mittlerer Höhe abgeworfen und detoniert kurz vor dem Aufschlag. Da sie über keinerlei Steuerflächen verfügt, wird zur Stabilisation während des Abwurfs ein kleiner Fallschirm verwendet. Die bei der Detonation entstehende Druckwelle fegt sämtliche Vegetation und andere "weiche" Ziele beiseite, daher auch der Name, und hinterlässt so gut wie keinen Krater. Am Nullpunkt der Explosion erzeugt die Bombe einen Druck von ungefähr 1000 psi (entsprechend 7000 kPa). Auf flachen Boden hat die resultierende Druckwelle eine wirksame Reichweite von 100-200 m (Druckstoß größer als 15 bis 35 kPa), natürliche oder künstliche Hindernisse können sie jedoch stark senken. Neben der Druckwelle hat die Bombe jedoch kaum eine Wirkung, die über die Wirkung anderer konventioneller Bomben hinausgehen würde; auch gegen gepanzerte oder eingegrabene Ziele ist sie nur bedingt effektiv.

Berichte darüber, dass die "Daisy Cutter" den Luftsauerstoff in der Umgebung des Explosionspunktes aufsauge, sind nicht zutreffend, da der Sprengstoff der Bombe bereits das nötige Oxidationsmittel enthält. Auch für eine extreme Hitzewirkung bei der Explosion gibt es keine Anhaltspunkte, wahrscheinlich sind beide Theorien auf Verwechselungen mit Aerosolbomben zurückzuführen.

Nicht zu unterschätzen ist jedoch die psychologische Wirkung dieser Waffe, die schiere Drohung mit den Ausmaßen und erst recht der kilometerweit bemerkbare Explosionsknall und Lichtblitz bei einem tatsächlichen Einsatz haben eine extrem demoralisierende Wirkung auf den Gegner.

Der Einsatz der Bombe ist völkerrechtlich umstritten, Kritiker bezeichnen sie als Massenvernichtungswaffe und führen an, dass der Einsatz der BLU-82B auf einer größeren Fläche alles Leben zerstört, ohne einen Unterschied zwischen Soldaten und Zivilisten zu machen.

Siehe auch

| Military Analysis Netzwork BLU-82B