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Antoine-Henri Jomini

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Antoine-Henri Jomini (1779-1869) war ein Militärtheoretiker, der in der Militärdoktrin der führenden Nationen ab dem 19. Jahrhundert entscheidende Spuren hinterliess. Und dies in einem Ausmass, das der Wirkung eines Carl von Clausewitz und eines Lidell Hart gleichkommt.

Jomini stammte aus dem Städtchen Payerne im schweizerischen Kanton Waadt. Als junger Mann lernte er erst das Handels- und Bankgewerbe kennen. Seine heimliche Liebe aber gehörte der militärischen Taktik und Strategie, der er sich in der Freizeit widmete.

In der Helvetik wurde Jomini Ende 1798 Sekretär des helvetischen Verteidigungsministers. Er organisierte bis 1801 die Helvetische Miliz und wurde zum Major befördert.

1804 trat er in französische Dienste ein und lernte auch Napoleon Bonaparte kennen. Dank seiner profunden Kenntnissen in der Militärgeschichte war er in der Lage, den Verlauf von Armee-Operationen vorherzusagen. So stieg er bis in den Rang eines Brigadegenerals auf. Er nahm am Russlandfeldzug von 1812 teil (den er für nicht gewinnbar hielt) und organisierte in der Etappe von Smolensk sehr erfolgreich die gesamte Logistik sowie den Rückzug über die Beresina.

Unzufrieden mit mangelnder Karriereaussichten nahm er 1813 nach Beendigung dieses Feldzugs ein Angebot des Zaren Alexander I. an und diente fortan Russland. Jomini regte die Gründung der Militärakademie von St. Petersburg an, er war Berater des Zaren Nikolaus I. im Krieg gegen die Türken.

Jomini verfasste über 30 militärische Werke. Sein Hauptwerk, "Précis de l'art de guerre" diente ursprünglich der Erziehung des späteren Zaren Alexander II. In Russland und den noch jungen USA wurden Jominis Bücher in die Curricula der Offiziersausbildung aufgenommen.

Jomini - Einfluss seines strategischen Denkens