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Film | |
Titel | Tal der Wölfe – Palästina |
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Originaltitel | Kurtlar Vadisi – Filistin |
Produktionsland | Türkei |
Originalsprache | Türkisch |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Länge | ca. 110 Minuten |
Stab | |
Regie | Zübeyr Şaşmaz |
Drehbuch | Raci Şaşmaz, Bahadır Özdener,Cüneyt Aysan |
Produktion | Raci Şaşmaz |
Musik | Kalan Müzik |
Kamera | Selahattin Sancaklı |
Schnitt | Kemalettin Osmanlı |
Besetzung | |
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Tal der Wölfe – Palästina (Kurtlar Vadisi – Filistin) ist ein Propagandafilm des türkischen Regisseurs Zübeyr Şaşmaz aus dem Jahr 2011. Die Handlung knüpft an die erfolgreiche Fernsehserie Tal der Wölfe - Hinterhalt an. Der Film erregte aufgrund seiner propagandistischen und antisemitischen Inhalte mediales Aufsehen. Seine Veröffentlichung ist umstritten.
Mit Produktionskosten von etwa zehn Millionen Dollar ist der Film die bisher teuerste türkische Filmproduktion.
Handlung
Tal der Wölfe Palästina greift den Ship-to-Gaza-Zwischenfall auf. Wie schon im Vorgängerfilm dringen Protagonist Polat Alemdar und sein Team nach Israel ein, dieses Mal, um neun getötete türkischen Landsmänner zu rächen, indem sie den verantwortlichen Kommandanten Moshe Ben Eliezer umbringen. Jedoch macht ihnen Moshe die Aufgabe nicht leicht.
Produktion
Die Dreharbeiten zum Film fanden in Tarsus, Adana und Iskenderun in der Türkei statt. Die Premiere hätte eigentlich schon am 5. November 2010 stattfinden sollen. Vom ursprünglichen Termin musste die Filmfirma PANA allerdings abweichen, weil die Negative zahlreicher Action-Szenen im Labor vernichtet wurden und nachgedreht werden mussten. Die Filmmusik wurde von der Firma Kalan Müzik komponiert. Somit war Gökhan Kırdar, der schon seit sieben Jahren Tal der Wölfes Musik für alle Kinofilme und Serien komponiert hatte, zum ersten Mal nicht tätig.
Für die visuellen Effekte war Mark Meddings zuständig, der schon in Filmen wie Der Soldat James Ryan, Black Hawk Down, Königreich der Himmel und Tal der Wölfe - Irak mitgewirkt hatte.
Veröffentlichung
Die Premiere fand in Europa am 27. Januar 2011 statt. In der Türkei fand die Uraufführung 28. Januar 2011 statt. Bei der Veröffentlichung in Deutschland gab es zunächst Schwierigkeiten, weil der Film bei der Prüfung des Arbeitsausschuß der FSK am 24.1.2011 keine FSK-Kennzeichnung erhielt. Die Begründung war, dass der Film propagandistisch und antisemitisch sei und die Wirkungsmacht von Klischees "gezielt und tendenziell verleumderisch eingesetzt" [1] wird. Politiker von CDU, SPD, den Grünen und der FDP hatten außerdem darauf hingewiesen, dass der ursprünglich anvisierte Starttermin auf den Holocaust-Gedenktag falle, was "geschmacklos und unverantwortlich" sei.[2] Nachdem der deutsche Filmverleih Pera-Film Einspruch gegen die FSK-Entscheidung eingelegt hatte, beschloss die FSK am 27.1.2011 in der Prüfung des Hauptausschuß (2. Instanz) den Film mit dem FSK-Kennzeichen "Keine Jugendfreigabe" (KJ) zu kennzeichnen [3]. Somit konnte der Film in Deutschland für Kinobesucher ab 18 Jahren gezeigt werden und wurde von etlichen Kinos u.a. einigen Kinos der Kinokette Cinestar ins Programm aufgenommen.
Antisemitismus
Der Cinestar wurde von verschiedener Seite für die Entscheidung kritisiert, den Film auszustrahlen. Der Koordinierungsrates der deutschen Nichtregierungsorganisationen gegen den Antisemitismus beklagte, dass der Film „antiamerikanische, antiisraelische und antisemitische Stereotyp-Bilder mit volksverhetzendem Charakter zeigt, die sich nicht nur gegen Israel, sondern, unter Verwendung von Konstruktionen, die an mittelalterliche Ritualmordvorwürfe erinnern, auch gegen Juden im Allgemeinen wenden, also mittelbar auch gegen die in Deutschland lebenden Juden“. Das Bündnis gegen Antisemitismus Kassel (BgA) bezeichnete den Film als "antisemitischen Machwerk" und forderte Cinestar auf, den Film sofort abzusetzen.[4]
Der Film wurde auch in der Presse und Filmkritik durchgehend als antisemitisch bezeichnet. In der Welt sprach Richard Herzinger von einem "dritten Teil einer von aggressiver nationalistischer Ideologie geprägten Action-Film-Reihe", die "perfide ideologische Indoktrination" beinhaltet. Die im Film dargestellten jüdischen Charaktere seien auf Basis aller bekannten antisemitischen Ressentiments gezeichnet. Die Türken hingegen würden als "ein ebenso moralisch integeres wie starkes Rettervolk der unterjochten Muslime in aller Welt" angesehen.[5] Daniel Kothenschulte sprach in der Frankfurter Rundschau von einem "üblen Propagandafilm". Regisseur Zübeyr Sasmaz stachele einen "offensichtlich in der Türkei weit verbreiteten Antisemitismus" an. In seinen "grotesken Übertreibungen" müsse dieser ärgerliche Film auch Kritikern der israelischen Gaza- und Siedlungspolitik ein Dorn im Auge sein.[6] Jürgen Gottschlich schrieb in der tageszeitung, der Film sei in erster Linie lächerlich: "Der Film ist antisemitisch, und er ist antiisraelisch, aber er ist viel zu platt, um ein suggestives Moment zu entwickeln." Der Film sei "zu schlecht, um wirklich bösartige Wirkung entfalten zu können." Dies erinnere an die türkische Außenpolitik: "Immer wenn Ankara glaubt, sich als Vormacht des Nahen Ostens und der gesamten islamischen Welt aufspielen zu können, wirkt das schnell ein wenig lächerlich, genauso lächerlich wie dieser Propagandafilm."[7]
Quellen
- http://www.film-zeit.de/Film/21741/TAL-DER-W%C3%B6LFE--PAL%C3%A4STINA/Kritik/, 28. Januar 2011.
- http://www.imdb.com/title/tt1784499/, 28. Januar 2011.
- http://www.newspoint.cc/artikel/Kino/Palaestina-Konflikt_in_den_Kinos_64535.html, 28. Januar 2011
- http://www.welt.de/kultur/article12338979/Tal-der-Woelfe-kommt-nicht-ins-deutsche-Kino.html, 29. Januar 2011
- http://www.spio.de/index.asp?SeitID=589, 1. Februar 2011
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.yazete.com/haberdetay.asp?Newsid=70479
- ↑ http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,741483,00.html
- ↑ http://www.spio.de/index.asp?SeitID=589
- ↑ http://www.nordhessische.de/news.php?id=1786&c=2
- ↑ http://www.welt.de/kultur/article12395937/Tal-der-Woelfe-ist-antisemitisches-Popcorn-Kino.html
- ↑ http://www.fr-online.de/kultur/film/-wo-immer-krieg-ist--leiden-die-muslime-/-/1473350/7137310/-/index.html
- ↑ http://www.taz.de/1/leben/film/artikel/1/verkalkuliert-bei-den-emotionen/