Elisabeth Plessen

deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin
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Elisabeth Plessen (* 15. März 1944 als Elisabeth Charlotte Marguerite Augusta Gräfin von Plessen in Neustadt in Holstein) ist eine deutsche Schriftstellerin und literarische Übersetzerin.

Leben und Werk

Elisabeth Plessen entstammt der Adelsfamilie Scheel von Plessen. Sie wuchs auf dem elterlichen Gut Sierhagen auf und besuchte die Schule in Plön, später ein Mädcheninternat bei Heidelberg, die Elisabeth-von-Thadden-Schule in Wieblingen.

Nach dem Abitur studierte sie Philosophie, Geschichte und Germanistik in Paris und Berlin. 1970 promovierte sie an der Technischen Universität Berlin mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit bei Walter Höllerer. Danach unternahm sie Reisen in die Karibik, nach Südamerika und in die Sowjetunion.

Nachdem sie gemeinsam mit Ernst Schnabel einige Werke Hemingways übersetzt hatte, wurde sie 1974 durch die Herausgabe der Erinnerungen Katia Manns, Meine ungeschriebenen Memoiren, bekannt. Ihr Romandebüt Mitteilung an den Adel im Jahr 1976, eine Abrechnung mit dem konservativen Adel der Bundesrepublik, war sowohl bei Literaturkritikern als auch bei den Lesern ein großer Erfolg. Seit 1980 war Plessen mit dem Regisseur Peter Zadek liiert; seitdem hat sich das Schwergewicht ihrer literarischen Arbeit auf das Übersetzen und Bearbeiten klassischer Bühnentexte verlagert, die Grundlage für eine Reihe bedeutender Inszenierungen bildeten. Ihr Lebensgefährte Peter Zadek ist am 30. Juli 2009 in Hamburg verstorben. Die Autorin lebt heute abwechselnd in der Toskana und in Berlin.

Elisabeth Plessen ist Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland. 1976 erhielt sie den Deutschen Kritikerpreis, 1988 den Droste-Preis der Stadt Meersburg.

Werke

  • Fakten und Erfindungen, München 1971
  • Mitteilung an den Adel, Zürich 1976, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-518-45752-8
  • Kohlhaas, Zürich [u.a.] 1979, Fischer, Frankfurt am Main, 1997, ISBN 978-3-596-25065-3
  • Über die Schwierigkeiten, einen historischen Roman zu schreiben, Einsiedeln [u.a.] 1979
  • Zu machen, daß ein gebraten Huhn aus der Schüssel laufe, Zürich [u.a.] 1981
  • Stella Polare, Frankfurt am Main 1984
  • Lady Spaghetti, Frankfurt am Main 1992
  • Der Knick, Nagel & Kimche, Zürich 1997, ISBN 3-31200-233-8
  • Lina, Merlin, Gifkendorf 2004, ISBN 978-3-87536-241-1
  • Das Kavalierhaus, Kiepenheuer und Witsch, Köln 2004, ISBN 978-3-462-03425-7
   "Ich sah uns dort in der Ferne gehen", Radius-Verlag, Stuttgart, 2008 ISBN 978-3-87173-107-5

Übersetzungen

Herausgeberschaft

Peter Zadek: "Menschen Löwen Adler Rebhühner" hrsg von Elisabeth Plessen und Annette Klein, Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2003, Kiwi 769, ISB N 3-462-03248-8 Peter Zadek: "Die Wanderjahre 1980 - 2009" hersg. von Elisabeth Plessen, Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2009, ISBN 978-3-462-04201-6

Literatur

  • Petra M. Bagley: The Death of a Father: The Start of a Story. Bereavement in Elisabeth Plessen, Brigitte Schwaiger and Jutta Schutting. In: New german studies. Band 16, 1990, S. 21–38 (PDF, 121KB).