Bahnstrecke Lünen Preußen–Münster

Eingleisige Hauptbahn in Nordrhein-Westfalen
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Die Bahnstrecke Preußen–Münster ist eine gut 45 Kilometer lange, weitestgehend eingleisige und elektrifizierte Hauptbahnstrecke von Münster nach Lünen in Nordrhein-Westfalen. Sie wird von der Regionalbahn Der Lüner bedient.

Preußen–Münster
Strecke der Bahnstrecke Lünen Preußen–Münster
Streckennummer (DB):2000
Kursbuchstrecke (DB):411
Streckenlänge:45 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckengeschwindigkeit:160 km/h
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Strecke
Hauptstrecke von Hamburg
Abzweig nach links und geradeaus
Strecke von Rheine, Strecke von Enschede
Abzweig nach rechts und geradeaus
Warendorfer Bahn von Rheda-Wiedenbrück
Bahnhof
45,2 Münster (Westf) Hbf
Strecke nach rechts und geradeausAbzweig nach rechts
Baumbergebahn nach Coesfeld
StreckeDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
44,3 Münster (Westf) Gbf
Abzweig nach linksKreuzung geradeaus unten
Strecke nach Hamm
Streckeehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
42,3 Geist
Abzweig nach rechts und geradeausAbzweig nach rechts
Strecke nach Wanne-Eickel
Streckeehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
42,1 Münster (Westf) Preußenstadion
Abzweig nach halbrechts und nach rechtsKreuzung geradeaus unten
Güterumgehungsbahn Münster
Bahnhof
36,2 Münster-Amelsbüren
Bahnhof
29,2 Davensberg
Bahnhof
25,2 Ascheberg (Westf)
Bahnhof
19,9 Capelle (Westf)
Bahnhof
12,4 Werne (a d Lippe)
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
10,0 Anst IKEA Werne
Strecke nach links und geradeausStrecke
Strecke von Dülmen
BahnhofBahnhof
3,3 Lünen Hbf Keilbahnhof
Abzweig nach rechtsStrecke
Verbindungsstrecke nach Lünen Süd
Kreuzung geradeaus untenKreuzung geradeaus unten
Strecke Lünen Süd–Abzw Horstmar
Strecke nach linksAbzweig geradeaus
Verbindungsstrecke nach Abzw Horstmar
Bahnhof
0,0 Preußen
Strecke
Strecke nach Dortmund

Geschichte

Die Bahnstrecke wurde von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft gebaut um eine möglichst direkte Verbindung der beiden westfälischen Großstädte Dortmund und Münster zu erreichen. Dazu wurde beginnend im Bahnhof Preußen, der seinen Namen von der dort Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts angesiedelten Zeche Preußen hat[1], an der Bahnstrecke Dortmund–Enschede eine neue Strecke nach Münster gebaut, die am 18. Oktober 1928 eröffnet wurde.

Geplanter Ausbau

Ursprünglich war geplant, die Strecke eingleisig zu bauen, den Bahndamm aber breit genug für ein zweites Gleis zu gestalten. Aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens durch Bergbau und Stahl-Industrie sollte die Strecke dann auch zweigleisig ausgebaut werden, was wegen Krieg und Inflation wieder verworfen wurde.

Des weiteren gab es den Plan, eine Bahnstrecke zu bauen, die hinter dem Bahnhof Dortmund-Scharnhorst von der Bahnstrecke Dortmund–Hamm abzweigen und bei Werne in die Bahnstrecke nach Münster einfädeln sollte. Hierdurch wollte man den Fernverkehr zwischen Dortmund und Münster beschleunigen und die engen Kurven bei den Bahnhofsausfahrten von Dortmund und Lünen, sowie die enge Kurve vor Werne umgehen. Außerdem war man der Meinung, dass so die in Richtung Osten aus Dortmund Hbf ausfahrenden, sowie in Gegenrichtung einfahrenden Züge flüssiger ein- und ausfahren könnten und es zu weniger Störungen käme, wenn die Züge nicht ihre Fahrtwege kreuzen müssen. Diese Pläne wurden jedoch nie in die Tat umgesetzt.

Der zweigleisige Ausbau und die Ertüchtigung der Strecke für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h wurde im Jahr 2003 in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen und in die Kategorie „Vordringlicher Bedarf“ eingestuft. Am 12. Dezember 2008 folgte der Beschluss zum Ausbau der Strecke. Die Realisierung der Pläne zieht sich allerdings voraussichtlich noch um einige Jahre in die Länge.

Die Ausbaukosten waren im Dezember 2008 mit 180 Millionen Euro veranschlagt.[2] Nach vertieften Untersuchungen wurde diese Summe Ende April 2010 auf rund 377 Millionen Euro korrigiert.[3] Am 20. August 2009 unterschrieben das Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn AG einen Vertrag über die Vorfinanzierung. Geplant ist es, die technische Vorplanung Ende 2011 abzuschließen, um 2012 mit dem Planfeststellungsverfahren beginnen zu können.[4] Das Land finanziert dabei die Kosten der Vorplanung vor.[5]

Zeitweilige Stilllegung

Am 8. März 1990 kam es auf freier Strecke zu einem Dammrutsch, in Folge dessen die komplette Strecke gesperrt werden musste, da wegen fehlender Ausweichmöglichkeit auf eingleisiger Strecke kein geregelter Verkehr durchgeführt werden konnte. Die Reparaturarbeiten zogen sich mehr als ein Jahr hin, sodass die Strecke am 2. Juni 1991 erst wieder für den Personenverkehr freigegeben werden konnte.

Zugangebot

Im Zeitfenster zwischen Fernzügen fährt einmal pro Stunde die RB 50 „Der Lüner“ von Dortmund (über die Bahnstrecke Dortmund–Enschede kommend) mit Halt an allen Haltepunkten. Da die Strecke zwischen Lünen und Münster nur eingleisig ist, wird bis zum geplanten Ausbau eine Verdichtung dieses Angebotes unmöglich bleiben.

Von den IC-Zügen aus dem Ruhrgebiet nach Norddeutschland fährt auf Grund der Eingleisigkeit nur ein Zug pro Stunde und Richtung über diese direkte Verbindung zwischen Dortmund und Münster, dazu fährt alle zwei Stunden ein Zugpaar über die Bahnstrecke nach Wanne-Eickel, sowie einzelne Züge über die Bahnstrecke nach Hamm.

NRWbahnarchiv von André Joost:

Einzelnachweise

  1. http://www.derwesten.de/staedte/luenen/Modernisierung-startet-erst-2012-id4181246.html
  2. Zweites Gleis nach Lünen für 180 Millionen Euro?. In: Westfälische Nachrichten, 3. Dezember 2008
  3. Bahnstreckenausbau wird viel teurer als geplant. In: Ruhr Nachrichten (Onlineausgabe), 30. April 2010
  4. Bahnstrecke Münster – Lünen wird zweigleisigMünstersche Zeitung vom 21. August 2009
  5. Strecken-Ausbau von Lünen nach Münster rückt näher. In: DB Welt, Ausgabe Oktober 2009, Regionalteil West, S. 21