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Der Sohn der beiden, Anton Poschacher (1841-1904) (* 1. November 1841, † 26. März 1904) wurde 1862 als Steinmetz freigesprochen, studierte in Wien am Polytechnischen Institut von 1859 bis 1864 Bauingenieurswesen und von 1864 bis 1869 Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er richtete sich 1868 in Wien eine Kanzlei ein und war in Folge als Leiter der Wiener Niederlassung für das familären Unternehmens tätig. 1890 wurde sein Sohn Anton geboren.
Expansion und Zusammenbruch
Poschacher beteiligte sich 1870 an der von der Bodencreditanstalt begleiteten Gründung der "Actiengesellschaft für Straßen- und Brückenbauten" mit Sitz in Wien. Mit dem Aktienkapital von zunächst 1,8 Millionen Gulden, das Ende 1872 noch um 900.000 Gulden aufgestockt wurde, konnten
- das Pflastergeschäft der Brüder Berger in Wien,
- die "Neuhauser Granitgewerkschaft",
- die Steinbrüche und das Wasserbau-Unternehmen Poschacher,
- Areale von Leopold Heindl,
- Areale von Gehmacher,
- Areale von Carl Berger im Josefstal,
- Areale von Josefa Herndl in Lanzenberg,
- der Trommelberg von Michael Burgholzer
- die Hammerleiten mit den Steinbrüchen von Georg Wilnauer
- die Hammerschmiede im Naarntal von Enengl und Erblich
gekauft werden.
Poschacher, AntonGranitgewerke, * 1.11.1841 Mauthausen (Oberösterreich), † 26.3.1904 Mauthausen (Oberösterreich). (katholisch)
Genealogie | Leben | Literatur | Quellen | Autor | Zitierweise
Genealogie ↑
V Anton (1812–73), aus Rottalmünster (Niederbayern), Granitgewerke, S d. Anton (1789–1847), aus Leogang b. Lofer, u. d. Monika Huber (1788–1875), aus Rottalmünster; M Aloisia (1813–93), aus M.,T d. Weinhändlers, Kalkbrenners u. Granitgewerken Leonhard Kamptner († 1839); B Heinrich (1854–1924), Vizebgm. v. Graz; – ⚭ 1885 Luise Ried (1857–1933), aus Wien, T e. Kaufrn.; 1 SAnton (1889–1967), Dipl.-Ing., Ziviling., Granitgewerke, 2 T u. a. Monika (1888–1971, ⚭ Karl R. v.Ernst, 1867–1944, Dr., Senatspräs.).
Leben ↑P. entstammt einer wohlhabenden Brauerund Gastwirtsfamilie aus Lofer. Sein Vater führte die Granitwerke des Schwiegervaters fort und vergrößerte sie durch Zukäufe, so daß 1860 bereits einige hundert Arbeiter Pflastersteine herstellten und hochwertige Steinmetzarbeiten ausführten, die in der gesamten Habsburgermonarchie und in Bayern Absatz fanden. 1869 übernahm P. nach Beendigung seiner Ausbildung (Polytechn. Inst. in Wien 1859–64, Freisprechung als Steinmetz 1862,Ak. d. bildenden Künste 1864–69) die Leitung der 1868 errichteten Wiener Niederlassung. 1872 wurden sämtliche Anteile des väterlichen Unternehmens in die neugegründete „Straßen- und Brückenbau AG“ eingebracht, deren Direktor P. 1873 wurde. Angesichts der unwirtschaftlichen Unternehmensführung und -expansion durch überteuerte Zukaufe von Steinbrüchen in Oberösterreich, Bayern und Böhmen zog er sich jedoch aus der Geschäftsführung zurück und unternahm 1876 eine ausgedehnte Studienreise in die USA. Im Oktober desselben Jahres kaufte er mit Krediten den väterlichen Besitz zurück, veräußerte ungünstig gelegene Steinbrüche und modernisierte die Betriebsstätten. Seit den 1880er Jahren entwickelte sich die Firma zum größten Granitproduzenten der Habsburgermonarchie. Das technisch modern und mit eigener Transportflotte ausgestattete Unternehmen florierte dank Großaufträgen für Pflasterungen, Wasser- und Brückenbauten, Hochbauprojekte und Denkmäler, insbesondere in den Metropolen Wien und Budapest. P. gehörte zu den Mitbegründern des Wiener Trabrennvereins und des Wiener Künstlerhauses; zu seinen Freunden zählten u. a. Hans Makart und Viktor Tilgner. Bei seinem Tod umfaßte die Firma 45 Steinbrüche, von denen 20 in Betrieb standen, sowie umfangreichen Grundbesitz; 1913 arbeiteten in den Granitwerken über 2500 Personen. Nach seinem Tod führten seine Frau Louise und Prokurist Franz Krammer die Geschäfte|weiter, ehe 1913 der Sohn Anton die Leitung übernahm. In der Zwischenkriegszeit hatte das Unternehmen unter notorischem Auftragsmangel zu leiden. Nach dem „Anschluß“ Österreichs 1938 kam es zu einigen Großaufträgen, doch seit Beginn der 40er Jahre wurden infolge der Kriegsereignisse sukzessive Steinbrüche stillgelegt. 1938 beschlagnahmte die SS Grundstücke und Granitsteinbrüche in der Gegend von Mauthausen, wo das berüchtigte Konzentrationslager entstand, dessen Steinbrüche unter Ausnützung von Häftlings-Zwangsarbeit von der SS-eigenen Firma „Deutsche Erd- und Steinwerke Berlin“ (DEST) betrieben wurden. Obwohl in der wirtschaftlich benachteiligten sowjet.besetzten Zone gelegen, nahm die Firma Poschacher in der Phase des Wiederaufbaus einen raschen Aufschwung. 1952 trat Leopold Helbich nach seiner Heirat mit der Enkelin P.s, Wilburg, in die Leitung der Granitwerke ein, seither erfolgte eine Diversifizierung (u. a. Baustoffhandel) des wieder rasch wachsenden Unternehmens. Seit den 80er Jahren ging die Unternehmensleitung sukzessive auf die Urenkel P.s, Anton und Leonhard, über.
Literatur
- Geschichte der Granitwerke Anton Poschacher
- Ernst Gusenbauer: Im Steinbruch is a Leb´n - Aufstieg und Niedergang der Mühlviertler Steinindustrie am Beispiel Mauthausens (1870 bis 1910), in: Oberösterreichische Heimatblätter, 44. Jahrgang, Heft 4, Linz 1990, S 298ff PDF
- Familie Poschacher - Unverwüstlich wie Granit,in: OÖN vom 25. September 2010 Artikel
Einzelnachweise
Gloxwald ist Ortschaft und Katastralgemeinde der Marktgemeinde Waldhausen im Strudengau im Bezirk Perg in Oberösterreich.
Geographie
Die Ortschaft befindet sich im südlichen Teil von Waldhausen oberhalb von Sarmingstein, einem Ortsteil der Nachbargemeinde Sankt Nikola an der Donau, auf einer Höhe von 510 m.ü.A. und hat 385 Einwohner[1]
Geschichte
Die Arbeitersiedlung entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mitten im Wald in der Nähe von zwei Forsthäusern und zwei Bauernhöfen in Verbindung mit dem dort von Leopold Strasser und ab ungefähr 1920 bis 1949 dessen Tochter Maria und deren Ehemann Franz Helbich in mehreren Steinbrüchen betriebenen Granitabbau. Die Häuser der Arbeiter waren ebenerdig und mit Ziegeln gedeckt. Sie bestanden aus Zimmer und Küche. Für die älteren Kinder bauten die Familien im Garten Hütten aus Holz, die mit Platten aus gepressten Sägespänen gedämmt wurden. An den Steinbruchbesitzer musste Miete für diese Werkswohnungen und Pacht für den kleinen Gemüsegarten entrichtet werden.
Granitsteinbruch GloxwaldGeschichte der Steinbrüche im Gloxwald
Der Beginn der Steinbrüche lässt sich auf verschiedene Daten setzen. 1873 wurde mit Josef Strasser ein Vertrag geschlossen, der ihn berechtigte Steine zu brechen. 1880 erfolgte die Eintragung des Verkaufes der Liegenschaften. 1901 meldet Leopold Strasser das Gewerbe für eine "Arbeiter-Kantine" an.
Ab 1904 fahren täglich dreimal 5 Paar Pferde Bruch und Granitwürfel nach Sarmingstein. Anhand der Bevölkerungsentwicklung in Gloxwald wird der Wachstum des Steinbruches ersichtlich:
1888: 298 Einwohner 1901: 445 Einwohner 1909: 495 Einwohner1921: 418 Einwohner
Es wurden Grabsteine, Denkmäler, Würfel, Kleinschlag, Bruch, usw. erzeugt. Zwischen 1945 und 1949 wurde ein Brecher aufgestellt und somit die Erzeugung von Bruch beschleunigt. Es wurde auch eine Seilbahn errichtet. Diese Seilbahn erleichterte den Transport nach Sarmingstein, wo der Großteil des Bruchs auf die Bahn verladen wurde. Zu dieser Zeit arbeiteten 100 Menschen im Bruch.
1949 übernahm die Schöllerbank den Betrieb von der Fam. Helbich. Die Zahl der Bediensteten stieg auf 200. Zu dieser Zeit wurden täglich 60 Wagon Bruch produziert, was den Steinbruch zum zweitgrößten in ganz Europa machte.
1960 kauften die Firmen Helbich und Schärdinger Granitwerke den Betrieb zurück. Die Zahl der Bediensteten sank auf 70. Ende März 1979 wurden die 5 Brüche (Altbruch, Neubruch, Viererbruch, Fünferbruch, Sechserbruch) geschlossen. Der Grund dafür war die Unwirtschaftlichkeit aufgrund der großen Entfernung zu Hauptverkehrswegen (Donau, Bahn).
1982 kaufe das Linzer Domkapitel die Steinbrüche. Die Liegenschaft wurde angepflanzt und die Steinbrüche liefen mit Wasser voll und bilden heute Fischteiche.
Nun ein kurzer Sprung nach Osten an die Bezirksgrenze zur Firma Leopold Strasser GLOXWALD/Sarmingstein: Um 1870 kauft Josef Strasser aus Hirschenau 26 Joch Steinbruchareal in Gloxwald /Gemeinde Waldhausen und bricht einen sehr feinkörnigen Granit, der für die Erzeugung von Pflastersteinen und von Schotter geradezu ideal ist. Weniger geeignet ist er für Steinmetzarbeiten wegen seiner Härte und Sprödheit. 1905 hat Leopold Strasser in 3 Steinbrüchen 230 Arbeiter beschäftigt. Ab ca. 1920 führten Franz Helbich und seine Frau Maria geb. Strasser den Betrieb. In der Notzeit bis 1938 mussten die Betriebe im Winter geschlossen werden. Im Sommer konnten fallweise bis zu 120 Mann beschäftigt werden. 1939 – 1941 wurde mit Krediten kräftig investiert: Schotterbrecher, Materialseilbahn zur Donauuferbahn, Verladeanlage für Schotter und Werkstein am Bahnhof Sarmingstein. Nach 1945 geriet der Betrieb in finanzielle Schwierigkeiten und wurde 1949 von der Schöllerbank übernommen. Nach dem Bau des Kraftwerks Ybbs – Persenbeug 1960 wurde der Betrieb an das Konsortium Helbich-Spanlang verkauft und die Steinbrüche stillgelegt, die Seilbahn abgebaut. Wirtschaft
Personen
- Leopold Strasser, erwarb 1873 die Berechtigung zum Granitabbau im Gloxwald und erwarb die Liegenschaften 1880
- Leopold Helbich, Politiker, erwarb 1960 gemeinsam mit den Schärdinger Granitwerken die Steinbrüche und Anlagen
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Waldhausen im Strudengau Einwohner nach Ortschaften PDF