Eisenbahnunfall von Tangiwai

Zugunglück in Neuseeland
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Koordinaten: 39° 27′ 51″ S, 175° 34′ 36″ O Das Tangiwai-Eisenbahnunglück (englisch: Tangiwai disaster) war der größte Eisenbahnunfall in der Geschichte Neuseelands.

Es ereignete sich am 24. Dezember 1953, als der Expresszug zwischen Auckland und Wellington auf der Hauptstrecke der Nordinsel die Tangiwai-Eisenbahnbrücke passieren wollte, die wenige Minuten zuvor durch einen Lahar, eine vulkanische Schlammlawine des Vulkans Mount Ruapehu, weggerissen worden war. Die Dampflokomotive 949 der KA-Klasse und mehrere Wagen stürzten in den Whangaehu River.

Die heutige Brücke des State Highway unweit der damaligen Unglücksstelle über den Whangaehu River nahe der Ortschaft Tangiwai

Zahlen

Von den 285 Reisenden überlebten 134 die Katastrophe, 151 kamen zu Tode. Trotz mehrtägiger intensiver Suche in den Trümmern des Zuges und im Schlamm des Lahar blieben 20 Passagiere unauffindbar. Es wird angenommen, dass die Vermissten bis zur Mündung des Whangaehu etwa 100 Kilometer weiter südlich und weiter in die Tasmansee getragen wurden.

Untersuchung

Zur Sicherung der Brücke waren rund um die Stützen mehrere Tonnen schwere Betonblöcke platziert, der Raum zwischen den Betonblöcken und den Pfeilern war mit Bruchsteinen aufgefüllt. Der Gewalt des Lahar hielt diese Sicherung jedoch nicht stand.

Die eingesetzte Untersuchungskommission für das Unglück fand Beweise, dass die Stabilität der Brücke und besonders die des mittleren Pfeilers bereits durch frühere Flutwellen beeinträchtigt war.

Gründe

Die Schlammlawine war durch den Zusammenbruch eines Damms aus vulkanischer Asche ausgelöst worden, der den Ausfluss aus dem Kratersee auf der Spitze des Mount Ruapehu zuvor behindert hatte. Als der Damm einstürzte, floss das Wasser des Kratersees in einer großen Welle talwärts und mischte sich auf ihrem Weg mit Asche, Schlamm und Geröll. Bis zu dem Unglück war das Risiko eines solchen Lahars am Mount Ruapehu nur von wenigen Wissenschaftlern beachtet worden.

Vorbeugung

Als Konsequenz wurde durch das New Zealand Railways Department ein Lahar-Warnsystem zur Überwachung der Wasserstände der Flüsse installiert. Auch das Signalsystem wurde in der Folge umfangreich modernisiert und man baute Überwachungsfunktionen ein, die bei einer Unterbrechung der Gleise sofort eine Warnung herausgeben.