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Hexagonales Kristallsystem

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Hexagonale Kristallsystem ist ein Kristallsystem, das ein regelmäßiges Sechseck als Grundfläche besitzt. Das definierende Symmetrieelement ist eine sechszählige Achse (parallel zu c). Das zugehörige Bravais-Gitter ist das Hexagonale Gitter.

Das hexagonale Gitter

Hexagonal-Primitives Gitter (P)
Hexagonal dichteste Kugelpackung (hdp)

Beim Hexagonalen Gitter bilden die Verbindungslinien benachbarter Gitterpunkte einen Körper mit sechseckiger Grundfläche und Deckfläche. In der Mitte dieser beiden Flächen befindet sich je ein weiterer Gitterpunkt. Zwischen Grund- und Deckfläche haben zusätzlich drei Gitterpunkte Platz. Mit gleichgroßen Kugeln an den Gitterpunkten entspricht dies einer dichtesten Kugelpackung (deren Raumerfüllung ca. 74 % beträgt) mit der Stapelfolge ABA. So findet man hier auch die Bezeichnung hexagonal dichteste Kugelpackung (hdp, engl. hcp). Hierbei ist das Verhältnis .

Die durchgezogenen Linien im rechten unteren Bild zeigen eine hdp-Elementarzelle. Sie besteht aus einem inneren Atom und weiteren 8 Eck-Atomen. Die vier Atome in den 60° Winkeln zählen jeweils mit 1/12, die 4 Atome in den 120° Winkeln jeweils mit 1/6 zu der Elementarzelle. Insgesamt besteht die Elementarzelle somit aus (12*1/6 + 2*1/2 + 3*1) = 6 Atomen.

Folgende Metalle kristallisieren in hexagonaler Kristallstruktur: Beryllium, Magnesium, Titan, Cobalt, Zirconium, Hafnium, Technetium, Rhenium, Ruthenium, Osmium, Yttrium, Lutetium, Zink, Cadmium, Thallium und diverse Lanthanoide.

Weitere hexagonal kristallisierende chemische Stoffe siehe Kategorie:Hexagonales Kristallsystem

Kristallklassen im Hexagonalen Kristallsystem
Kristallklasse Schönflies Hermann-Mauguin Hermann/Mauguin Kurzsymbol
hexagonal-pyramidal C6
trigonal-dipyramidal C3h
hexagonal-dipyramidal C6h
hexagonal-trapezoedrisch D6
dihexagonal-pyramidal C6v
ditrigonal-dipyramidal D3h oder
dihexagonal-dipyramidal D6h

Bildbeispiele

Literatur

  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3