Wappen | Karte |
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![]() Wappenabbildung auf ngw.nl |
Deutschlandkarte, Position von Schleswig hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Landkreis: | Schleswig-Flensburg |
Fläche: | 24,30 km² |
Einwohner: | 24.288 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 1.000 Einwohner je km² |
Höhe: | 3 m ü. NN |
Postleitzahl: | 24837 |
Vorwahl: | 04621 |
Geografische Lage: | 54° 31' n. Br. 09° 34' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | SL |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 075 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausmarkt 1 24837 Schleswig |
Offizielle Website: | www.schleswig.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@schleswig.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Thorsten Dahl (parteilos) |
Schleswig (lat.: Sliaswig, Sleswich, plattdeutsch: Sleswig, dänisch: Slesvig, wörtlich: Schlei-Bucht) ist Kreisstadt des Kreises Schleswig-Flensburg im Norden von Schleswig-Holstein an der Schlei. In Schleswig gibt es eine dänische Volksgruppe (Dänische Minderheit).
Geschichte
Schleswig wurde 804 erstmals als Sliasthorp erwähnt und feiert somit im Jahr 2004 sein 1200-jähriges Jubiläum. Die Haithabu genannte Siedlung am Haddebyer Noor wurde 1066 zerstört und die wenige Jahre zuvor am Nordufer der Schlei gegründete Neusiedlung erlebte einen Aufschwung.
Adam von Bremen berichtet im Jahr 1076 ausführlich über die Bedeutung Haithabus und Schleswigs. So wurde unter Erzbischof Adalbert von Bremen in Schleswig eine Synode abgehalten, zu der Vertreter aus ganz Nordeuropa eingeladen waren. Erster Bischof Schleswigs war Harald (Haroldus), zweiter Poppo, dritter Rodolphus. Residenz des Bischofs war Schloss Gottorf, ab 1268 jedoch die Burg Schwabstedt, nachdem der Herzog von Schleswig das Schloss übernommen hatte. Schleswig war zu dieser Zeit noch immer ein bedeutender Handelsplatz, doch ging die regionale Vorrangstellung im Laufe der Zeit auf Flensburg über. Bis zur Reformation und kurz danach verschwanden fast alle der zahlreichen Kirchen und Klöster der Stadt.
Nach der Landesteilung der Herzogtümer Schleswig und Holstein 1544 wurde Schloss Gottorf Residenz der (Herzöge) von Gottorf. Diese blieben der dänischen Krone untergeordnet, führten jedoch immer mehr eine eigenständige Politik. 1721, nach dem Großen Nordischen Krieg verloren die Herzöge von Gottorf sämtliche Besitzungen im Herzogtum Schleswig, die an den dänischen König fielen. Nach dem Verlust der Residenzfunktion wurde das Schloss Sitz des Obergerichts, der Regierungs- und Justizbehörde für das gesamte Herzogtum Schleswig. 1834 trennte man Regierung und Gericht und richtete zusätzlich eine Ständeversammlung ein, die von nun an im Ständesaal des Rathauses tagte. Neben der Funktion als Behördensitz war Schleswig in erster Linie eine Ackerbürgerstadt. 1711 wurden die beiden westlichen Vorstädte Lollfuß und Friedrichsberg eingemeindet.
Ab 1840 wurde der deutsch-dänische nationale Konflikt das beherrschende Thema in der Stadt, deren Bürger sich überwiegend auf Seiten der Schleswig-Holsteiner stellten. 1848 brach der Bürgerkrieg aus, in dem es am 23.4.1848 zur Schlacht bei Schleswig kam. Nach dem endgültigen Ende der Kampfhandlungen 1850 wurden die Behörden innerhalb der dänischen Monarchie neu geordnet. Schleswig verlor sämtliche Provinzialbehörden. Im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde Schleswig preußisch und 1868 Sitz des Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holsteins und der Bezirksregierung. Dies blieb sie bis 1945/46, als Kiel Landeshauptstadt des neu gegründeten Landes Schleswig-Holstein wurde.
Schleswig ist heute kulturelles Zentrum des Landesteils Schleswig.
Politik
Bürgermeister
- 1945 - 1948: Hermann Clausen, SSW
- 1990 - 2002: Klaus Nielsky, SPD
- 2002 - heute: Thorsten Dahl, Parteilos
Stadtrat
Sitzverteilung in der Schleswiger Ratsversammlung:
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Schleswiger Dom St. Petri beherrscht das Bild der Stadt schon von weitem. Sein Turm ist jedoch erst 100 Jahre alt.
Die Schleswiger Altstadt zu Füßen des Doms konnte ihr altertümliches Bild weitgehend bewahren. Zentrum derselben ist der Rathausmarkt, von dem einige schöne Straßen abgehen. Das Rathaus mit dem alten Ständesaal entstand im 19. Jahrhundert durch Umbau des alten Grauklosters, dessen mittelalterliche Reste noch deutlich an der Rückseite des Gebäudes erkennbar sind.
Südöstlich der eigentlichen Altstadt liegt die Fischersiedlung Holm mit einem geschlossen erhaltenen Bestand alter Fischerhäuser. Am Ende der Süderholmstraße befindet sich das alte Johanniskloster mit einem Bibelmuseum. Vom Rathausmarkt führt die lange Straße zum Gallberg und Kornmarkt, wo die eigentliche Geschäftsstraße Schleswigs, der Stadtweg, beginnt. Dieser erstreckt sich unterhalb der Anhöhe entlang des Nordufers der Schlei und geht in den Stadtteil Lollfuß über, wo neben vielen Kleinbürgerhäusern vor allem das heutige Amtsgericht und das so genannte Präsidentenkloster sehenswert sind.
Schloss Gottorf ist heute Sitz der schleswig-holsteinischen Landesmuseen. Der Schlossgarten mit dem Globushaus und dem Herkules wird Schritt für Schritt rekonstruiert. Das Schlossgebäude selbst kann auf eine über 800jährige Baugeschichte zurückblicken.
Südlich des Schlosses beginnt der Stadtteil Friedrichsberg mit dem 85 Meter hohen Wiking-Turm von 1973, von dem man eine herrliche Aussicht über die Stadt hat. Weitere Sehenswertigkeiten sind das preußische Regierungsgebäude, im Volksmund Roter Elefant genannt, heute Sitz des Oberlandesgerichts, das Stadtmuseum im Günderothschen Hof, das Prinzenpalais, heute Sitz des schleswig-holsteinischen Landesarchivs, die Friedrichsberger Dreifaltigkeitskirche und einige Seitenstraßen des Stadtteils. Am Südufer der Schlei sind die Wallanlagen der alten Wikingerstadt Haithabu zu erkennen. Dort liegt auch das Wikingermuseum.
Theater
Büchereien
In Schleswig existieren eine deutsche und eine dänische Bücherei.
- Stadtbücherei Schleswig
- Dänische Zentralbibliothek für Südschleswig - Außenstelle Schleswig
Medien
Regionale Tageszeitungen in Schleswig sind die Schleswiger Nachrichten und die dänische Flensborg Avis. Beide Zeitungen haben eine lokale Redaktion in Schleswig und bringen regionale Seiten für die Stadt heraus.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Heinz Marten, Oratorien-Tenor und Liedersänger
Literatur
- Philippsen, Heinrich: Kurzgefasste Geschichte der Stadt Schleswig und der Schleswiger Knudsgilde, Schleswig 1926.
Weblinks
- Ausführliche Geschichte der Stadt vom Bürgermeister Thorsten Dahl erstellt
- Offizielle Homepage der Stadt Schleswig
- Aktuelles und Infos aus Schleswig