Bundesstraße 173

Bundesstraße in Deutschland
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Vorlage:Infobox Bundesstraße Die Bundesstraße 173 (Abkürzung: B 173) ist eine deutsche Bundesstraße im Freistaat Bayern und im Freistaat Sachsen

Geschichte

Die B 173 entspricht in ihrem Verlauf zwischen Hof und Zwickau weitgehend der alten Via Imperii. Weiter nach Dresden folgt sie weitgehend der historischen Frankenstraße, die ab Dresden in östlicher Richtung der B 6, in Richtung Oberlausitz und weiter nach Schlesien führte. Spätestens seit den obersächsischen Stadtgründungen im 12. Jahrhundert und für die Erreichbarkeit der damaligen Reichsstadt Chemnitz spielte dieser Weg, der aus der Main-Region den Gebirgsknoten (Frankenwald, Fichtelgebirge, Erzgebirge) überwand, das Vogtland erschloss und als Handels- und später als Poststraße diente, eine nicht unwesentliche Rolle. Er verbindet viele wichtige Übergänge über Flüsse, die im Fichtelgebirge und Erzgebirge entspringen. Die Straßenführung diente als von Nordost nach Südwest verlaufender Abschnitt der Wege der Jakobspilger, wenn auch mit geringerer Bedeutung als andere Wege. 1718 legte Adam Friedrich Zürner seine „Neue Chursächsische Post-Charte“ vor. Im Ergebnis dieser Vermessung wurden ab 1721 die steinernen, so genannten Kursächsischen Postmeilensäulen in den sächsischen Städten auch entlang dieser Wegeführung errichtet. Allein Freiberg verfügt heute noch über drei solcher Postmeilensäulen. Im Rahmen der Industrialisierung bis zum Zweiten Weltkrieg hatte der Weg große Bedeutung als Straße, die die fränkischen Städte mit den im Süden Sachsens gelegenen Industriezentren verband.

Die Reichsstraße 173 führte ursprünglich nur von Bamberg bis Hof. Die Strecke von Hof bis Zwickau war vor 1937 Teilstück der R 2, die Strecke von Chemnitz bis Dresden Teilstück der R 7. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte sie in Franken weitgehend ein Schattendasein und war an der bayerisch-sächsischen Grenze während der deutschen Teilung unterbrochen.

Bis zur Fertigstellung des heutigen Autobahndreiecks Bayerisches Vogtland im Jahr 1966 wurde die B 173 als Umfahrungsstrecke genutzt, um die A 72 an die A 9 anzubinden.

Seit Einführung der Lkw-Maut auf bundesdeutschen Autobahnen im Jahr 2005 wurde die B 173 zwischen der AS Naila (A 9 und A 72) und dem Bamberger Kreuz (A 73 und A 70) immer mehr als „Mautausweichstrecke“ genutzt. Dies ist seit Beginn des Jahres 2008 nicht mehr möglich, da diese Strecke zwischen Lichtenfels (Abzweig Richtung Suhl) und dem Bamberger Kreuz (Übergang A 73 Richtung Nürnberg) selbst zur Autobahn hoch gestuft wurde.

Der vierspurig ausgebaute Abschnitt der B 173 zwischen dem Autobahnkreuz Bamberg und Lichtenfels wurde zum 1. Januar 2008 zur Autobahn hoch gestuft und ist nun Teil der Bundesautobahn 73. Seit dem beginnt die Bundesstraße in Lichtenfels. Bis zum Ausbau war die Kreuzung mit der B 4 nördlich von Breitengüßbach der ursprüngliche Anfangspunkt.

Mitte 2008 wurde ein neues, vierstreifig ausgebautes Teilstück der B 173 zwischen der Anschlussstelle Dresden-Gorbitz (A 17) und Gorbitz freigegeben. Seit dem 6. Mai 2009 wird eine vierspurige Umfahrung von Kesselsdorf gebaut und die anschließende Trasse nach Grumbach auf einen neuen Verlauf verlegt. Die endgültige Freigabe der Ortsumgehung Kesselsdorf ist für Juni 2011 geplant.[1]

Jahrelang kämpften auch die Bewohner der Stadt Flöha um eine Entlastung vom Durchgangsverkehr.[2] Mit dem Spatenstich am 6. Oktober 2008 begann die Umverlegung der B 173 sowie der S 223.[3]

Verlauf

Bayern

Die Bundesstraße beginnt an der Anschlussstelle Dreieck Lichtenfels, wo die A 73 in Richtung Coburg-Suhl abbiegt. Am Abzweig Lichtenfels-Mitte beginnt die bayrische Staatsstraße St 2203. Von Lichtenfels-Ost, über Hochstadt am Main bis Zettlitz i. OFr. benutzt die B 289 die gleiche Trasse. Zwischen Hochstadt und Zettlitz kreuzt die Straße den Main. Ab Zettlitz, wo die St 2191 einmündet, verläuft die B 173 weitgehend parallel zur Rodach und führt über Redwitz an der Rodach mit Einmündung der St 2208, Küps mit Einmündung der St 2200 und Neuses nach Kronach. Dabei überquert sie sowohl die Rodach als auch die Haßlach. In Kronach kreuzt sie die B 85 und vereinigt sich mit der B 303. Außerdem verlässt dort die St 2200 die Bundesstraße wieder. In Marktrodach zweigt die B 303 wieder ab und die B 173 passiert die Grenze zum Naturpark Frankenwald. Die Straße verläuft weiterhin parallel zur Rodach bis zum Ortsteil Remitzhof der Gemeinde Steinwiesen. Dort mündet die St 2207 ein und die B 173 folgt der Wilden Rodach bis Wallenfels. Über die westlichen Ortsteile nähert sich die Bundesstraße der Stadt Schwarzenbach am Wald, Bei der Ortsumfahrung kreuzt die Bundesstraße die St 2194 und in der Nähe auf 670 m Höhe kreuzt die B 173 die Wasserscheide Elbe-Rhein. Bei Naila verlässt die Straße den Naturpark Frankenwald und kreuzt die St&nsp2158 und die St 2195. Sie tangiert Selbitz und kreuzt kurz nach der erneuten Einmündung der St 2158 die A 9 und wenig später, nach Einmündung der St 2692, die A 72. Über Köditz führt die Straße schließlich nach Hof. In Hof mündet die St 2191 ein und verläuft kurzzeitig auf der selben Trasse, wie die Bundesstraße. Nachdem die B 15 tangiert wurde und an der gleichen Stelle die B 2 einmündete, verlässt wenig später die St 2191 wieder die gemeinsame Trasse. Gemeinsam überqueren die beiden Bundesstraßen 2 und 173 die Saale und trennen sich danach wieder. Die B 173 führt schließlich östlich wieder aus der Stadt.

 
Die Hofer Kirche St. Marien
  • Straßennamen in Hof:
    • Hofecker Straße
    • Ernst-Reuter-Straße
    • Jahnstraße
    • Marienstraße
    • Hammerstraße
    • Kreuzsteinstraße
    • Poststraße
    • Lessingstraße
    • Schleizer Straße
    • Plauener Straße

Sieben Kilometer nach Hof kreuzt die B 173 die Bundesautobahn 93 und überquert bei Ullitz die Landesgrenze zwischen Bayern und Sachsen und erreicht das sächsische Vogtland.

Sachsen

Die B 173 führt weiter durch die Gemeinde Burgstein mit den Ortsteilen Blosenberg, Berglas neben der Talsperre Dröda, Großzöbern, Kleinzöbern bis zum Ortsteil Pirk mit der Elstertalbrücke. Dort mündet die sächsische Staatsstraße S 310 ein. Wenig später, beim Ortsteil Türbel, kreuzt die Straße erstmals die Weiße Elster und führt dann weiter bis zur Anschlussstelle Pirk der A 72, wo auch die S 311 einmündet. Über Weischlitz-Rosenberg und den Ortsteil Meßbach erreicht die Bundesstraße das Stadtgebiet der Stadt Plauen. In der Nähe des Unteren Bahnhofs kreuzt die B 173 die B 92 und überquert kurz nach der Alten Elsterbrücke ein zweites Mal die Weiße Elster. Kurz nach Einmündung der S 297 wird die Elster ein weiteres Mal passiert und die Straße verläuft dann in einem S-Bogen bis zur Anschlussstelle Plauen-Ost der A 72, wobei kurz vor der Autobahn noch die S 312 einmündet.

 
Blick auf den Rathausturm von Plauen
  • Straßennamen in Plauen:
    • Hofer Landstraße
    • Hofer Straße
    • Reichenbacher Straße
    • Stresemannstraße
    • Hammerstraße
    • Dresdener Straße
    • Äußere Reichenbacher Straße

Die Straße führt durch Neuensalz, wo die B 169 abzweigt, und überquert die Vorsperre der Talsperre Pöhl beim Ortsteil Thoßfell. Dort mündet auch die S 299 in die Bundesstraße. Beim Treuener Stadtteil Gospersgrün unterquert die B 173 die A 72, kreuzt die S 298 in der Nähe der Anschlussstelle Treuen der A 72, durchquert Pfaffengrün und Buchwald und nimmt in Lauschgrün die S 297 auf. Anschließend läuft sie unter den Straßennamen Plauener Straße und Mylauer Straße durch Netzschkau wo die S 296 einmündet. Unweit der Grenze zu Mylau zweigt die Staatsstraße 295 in das Tal der Göltzsch ab, über die die Göltzschtalbrücke angefahren oder erwandert werden kann.

 
Die Göltzschtalbrücke

Durch Mylau führt die B 173 als Netzschkauer Straße, Robert-Georgi-Weg, Braustraße und Reichenbacher Straße und erreicht Reichenbach. Dort kreuzt sie die B 94, wobei die beiden Bundesstraßen ein kurzes Stück dieselbe Trasse nehmen.

  • Straßennamen in Reichenbach:
    • Klinkhardtstraße
    • Doktor-Külz-Straße
    • Greizer Straße
    • Friedenstraße
    • Cunsdorfer Straße
    • Zwickauer Straße

Die Staatsstraße 289 mündet an der Grenze zu Neumark von Südosten in die B 173. Nach der südlichen Umfahrung des Ortes verlässt die Staatsstraße an der Grenze des Vogtlandkreises die Bundesstraße wieder nach Nordwesten. Der Ausbau S 289/S 61 ist als Maßnahme Westtrasse in Planung bzw. Ausführung und soll die Verbindung zur A 4 verbessern.[4] In Schönfels mündet die S 282a in die Bundesstraße, die weiter nach Lichtentanne führt und dort die Pleiße überquert. Nach wenigen Kilometern erreicht die Straße das Zentrum von Zwickau. Dort tangiert sie die B 175 und kreuzt die B 93, kurz bevor sie die Zwickauer Mulde auf der Glück-Auf-Brücke überquert. Gleichfalls beginnt in Zwickau die Silberstraße, die von hier ihren Verlauf südlich durch das Erzgebirge nimmt und in Freiberg wieder auf die B 173 trifft.

 
Theater Zwickau
  • Straßennamen in Zwickau:
    • Reichenbacher Straße
    • Humboldtstraße
    • Doktor-Friedrichs-Ring
    • Glück-Auf-Brücke
    • Äußere Dresdner Straße

Im weiteren Verlauf kreuzt die B 173 die „längste Gemeinde Sachsens“, Mülsen, mit der Staatsstraße 286, umfährt auf einer nördlichen Umgehungsstraße Lichtenstein, kreuzt dabei die S 255, nimmt kurz vor Bernsdorf die S 256 auf und überquert kurz vor bei Gersdorf, an der Ortsgrenze zu Oberlungwitz die B 180. In unmittelbarer Nähe dieser Kreuzung befindet sich der Sachsenring. Bei der Durchquerung von Oberlungwitz mündet die S 242 ein und die Bundesstraße führt östlich weiter nach Chemnitz. Im Stadtteil Mittelbach wird die S 246 gekreuzt. Im Stadtteil Reichenbrand kreuzt die Bundesstraße die S 244, bevor sie im Stadtteil Siegmar die Anschlussstelle Chemnitz-Süd der A 72 erreicht. Unweit der Anschlussstelle zweigt der Südring ab und wenig später, im Stadtteil Kapellenberg mündet die B 169 von Süden in die B 173. Gemeinsam kreuzen sie im Zentrum die B 95 und überqueren die Chemnitz. Kurz nach der Flussüberquerung münden die B 174 und etwas weiter die S 236 ein.

 
Museum Gunzenhauser an der B173 in Chemnitz

Wenig später, in der Nähe des Chemnitzer Hauptbahnhofs zweigt die B 107 ab. Im Stadtteil Hilbersdorf trennen sich die B 169 und die B 173 wieder und die B 173 führt am Standort Dresdner Straße des Chemnitzer Klinikums vorbei, in östlicher Richtung aus der Stadt.

  • Straßennamen in Chemnitz:
    • Hofer Straße
    • Neefestraße
    • Kappler Drehe
    • Zwickauer Straße
    • Bahnhofstraße
    • Waisenstraße
    • Dresdner Straße

Als vierspurige Straße erreicht die B 173 Niederwiesa. Hinter der Stadt verengt sich die Straße wieder auf zwei Spuren, überquert die Zschopau und nimmt kurz darauf die B 180 aus Nordwesten auf. Im Stadtgebiet von Flöha trennen sich die beiden Bundesstraßen wieder und die B 173 führt parallel zur Flöha Richtung Osten aus der Stadt. Seit 6. Oktober 2008 wird eine Umgehungsstraße in Flöha gebaut, die die Stadt vom Durchgangsverkehr entlasten soll.[3] In Falkenau mündet die S 237 ein und wenig später erreicht die Bundesstraße Oederan.

 
Jakobikirche mit B 173 in Freiberg

Über Oberschöna führt die Straße weiter nach Freiberg. Bei der südlichen Umfahrung der Altstadt wird die B 101 gekreuzt.

  • Straßennamen in Freiberg:
    • Chemnitzer Straße
    • Bebelplatz
    • Schillerstraße
    • Hornstraße
    • Dresdner Straße.

Am Rand des Stadtteils Halsbach mündet die S 190 ein und im Zentrum des Stadtteils wird die Freiberger Mulde überquert. Am westlichen Rand von Naundorf überquert die Bundesstraße die Bobritzsch und kurz darauf münden die S 208 und die S 194 ein. Der Streckenabschnitt Freiberg–Bobritzsch ist Teil der Silberstraße. Die B 173 wendet sich nach Norden, Richtung Niederschöna und nach Durchfahrung des Ortes führt die Bundesstraße nordöstlich aus dem Landkreis Mittelsachsen und erreicht den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Im Wilsdruffer Ortsteil Mohorn mündet die S 195 ein. Zwischen Mohorn und Herzogswalde wird die Triebisch überquert. Weiter östlich im Ortsteil Grumbach kreuzt die Straße die S 192 und führt weiter Richtung Kesselsdorf, wo die S 36 ein kurzes Stück dieselbe Trasse nutzt. Seit dem 6. Mai 2009 wird in Kesselsdorf eine Ortsumgehung gebaut. An der Stadtgrenze von Dresden erreicht die B 173 die Bundesautobahn 17 mit der Anschlussstelle Dresden-Gorbitz. Die Straße führt teilweise vierspurig durch die Stadtteile Gompitz, Gorbitz und Löbtau. Dort führt sie zunächst beidseitig der Weißeritz nach Süden, ehe sie kurz nach der Einmündung der S 194, den Fluss endgültig überquert und weiter nach Südosten führt. In der Südvorstadt schlägt sie an der Einmündung der S 172 einen Haken nach Nordosten um wenig später in einem Bogen am Rande der Wilsdruffer Vorstadt zur Elbe zuzulaufen. Kurz vor der Überquerung des Flusses auf der Marienbrücke, vereinen sich die B 173 und die B 6. Nach der Flussquerung mündet die S 82 ein und wenig später wird die B 170 gekreuzt. Am Endpunkt der B 173, dem Albertplatz, zweigt die B 97 ab.

 
Kreuzkirche und Rathausturm in Dresden
  • Straßennamen in Dresden:
    • Kesselsdorfer Straße
    • Coventrystraße
    • Bramschtunnel
    • Fröbelstraße
    • Emerich-Ambros-Ufer
    • Löbtauer Brücke
    • Nossener Brücke
    • Budapester Straße
    • Ammonstraße
    • Könneritzstraße
    • Marienbrücke
    • Antonstraße
    • Albertplatz.

Weiterer Ausbau

Es gibt Bemühungen um einen mittelfristigen Ausbau der B 173 auf vier Fahrstreifen im Abschnitt Lichtenfels bis Kronach.

Im Bereich Reichenbach/Vogtland wird im Rahmen des Baus der Westtrasse eine kürzere Verbindung von der A 72 zur A 4 geschaffen. Der Bau der Ortsumgehung schafft somit eine direkte Verbindung der B 94 und der B 173.

Die 13,5 Kilometer lange Ortsumgehung von Freiberg, die die Stadt im Süden und Westen gemeinsam mit der B 101 umgehen soll, befindet sich im Planfeststellungsverfahren. Mehrere Klagen stoppten den Baubeginn gerichtlich, u.a. weil die Ortsumgehung durch ein europäisches Artenschutzgebiet geplant worden ist.

Siehe auch


Einzelnachweise

  1. Meldung zur geplanten Fertigstellung der Kesselsdorfer Ortsumgehung im Amtsblatt 12/2010 der Stadt Wilsdruff (S.7). Abgerufen am 7. Dezember 2010.
  2. Informationen zum Bau der B 173 auf der Seite der Stadt Flöha. Abgerufen am 7. Dezember 2010.
  3. a b Meldung zum Baubeginn der Ortsumgehung auf der Seite der Stadt Flöha. Abgerufen am 1. Dezember 2010.
  4. Die Maßnahme Westtrasse auf der Seite des sächsischen Verkehrsministeriums. Abgerufen am 1. Oktober 2010.