Höhle von Pair-non-Pair
Die Höhle von Pair-non-Pair ist eine Höhle in Aquitanien in Frankreich, die Ritzzeichnungen hohen Alters aufweist. Wegen ihrer Bedeutung wird sie auch „Klein-Lascaux“ genannt. Sie ist mit knapp 30 Metern Tiefe eine der kleinsten ihrer Art und die einzige öffentlich zugängliche prähistorische Stätte im Département Gironde.
Pair-non-Pair
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![]() Eingang der Höhle | ||
Lage: | Gironde, Nouvelle-Aquitaine, Frankreich | |
Geographische Lage: |
45° 2′ 20,3″ N, 0° 30′ 6,4″ W | |
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Entdeckung und Ausgrabung
Die Höhle von Pair-non-Pair wurde 1881 zufällig von einem Bauer entdeckt, der eine weidende Kuh einfing. Bei den am 6. März 1881 unter der Leitung von François Daleau begonnenen Ausgrabungen wurden neben zahlreichen prähistorischen Ritzzeichnungen und Wandmalereien nahezu 15 000 Steinwerkzeugteile, Knochen und Elfenbein sowie etwa 6 000 Tierknochen entdeckt. Die Ausgrabungsarbeiten dauerten bis 1913 an. Die ältesten Gravuren ordnete Daleau dem Aurignacien zu, der ältesten archäologischen Kultur des Jungpaläolithikums (vor 33 000 bis 26 000 Jahren).[1]
Höhle
Über einer rund 1,5m mächtigen mittelpaläolithischen Schicht lagen zwei insgesamt über 2,5m mächtige jungpaläolithische Schichten, die von Daleau zunächst dem Solutréen und Magdalénien zugewiesen wurden, die aber nach Breuil durchweg der Zeit vor dem Solutréen angehören (Aurignacien und Gravettien). Nach Wegräumung dieser Schichten wurden an den Felswänden 1883 erstmals Linien gesehen, 1896 gravierte und z.T. mit Farbresten versehene Tierfiguren bemerkt. Später wurde ein weiterer Gang mit Wandbildern entdeckt.[2] Die Höhle, die möglicherweise ein Heiligtum war[3], diente zeitweise den Cro-Magnon-Menschen auch als Wohnstatt.
Lage
Die Höhle von Pair-non-Pair liegt in der Nähe des Dorfes Marcamps im Département Gironde im Südwesten Frankreichs. Im Süden fließt die Dordogne. Die größte Stadt in der Umgebung ist das etwa 22 km entfernte Bordeaux.[2]
300 Meter entfernt liegt die 1873 von François Daleau entdeckte Grotte des Fées. In der Nähe befindet sich auch der Felsen von Marcamps (Roc de Marcamps), 1929 von P. David und Georges Malvesin-Fabre (1893-1956) entdeckt.
Einzelnachweise
- ↑ Grotte von Pair-non-Pair, Faltblatt des Centre des Monuments Nationaux in deutscher Sprache. (PDF-Datei)
- ↑ a b H. Müller-Karpe: "Handbuch der Vorgeschichte", 1 Altsteinzeit, München 1966 S. 278.
- ↑ Heinz Tron: Bestattungen des frühen und mittleren Jungpaläolithikums. GRIN Verlag, 2007. ISBN 3-638-79758-9 S. 11
Literatur
- H. Müller-Karpe: Handbuch der Vorgeschichte. 1 Altsteinzeit. C.H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1966.
Webseiten
- Grotte von Pair-non-Pair Internetauftritt des Centre des Monuments Nationaux (eng. + fr.)