Imidocarb

Arzneistoff
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Strukturformel
Struktur von Imidocarb
Allgemeines
Freiname Imidocarb
Andere Namen

1,3-Bis[3-(2-imidazolin-2-yl)phenyl]harnstoff

Summenformel C19H20N6O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 27885-92-3 (Imidocarb)
  • 5318-76-3 (Imidocarb·Dihydrochlorid)
Wikidata Q908851
Arzneistoffangaben
ATC-Code

QP51AE01

Wirkstoffklasse

Antiprotozoikum

Wirkmechanismus

Hemmer der Nukleinsäure-Synthese

Eigenschaften
Molare Masse
  • 348,40 g·mol−1 (Imidocarb)
  • 421,32 g·mol−1 (Imidocarb·Dihydrochlorid)
Schmelzpunkt

350 °C (Zersetzung) (Imidocarb·Dihydrochlorid) [1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Imidocarb ist ein in der Tiermedizin verwendeter Arzneistoff aus der Gruppe der Carbanilide, der vor allem zur Therapie und Prophylaxe von Babesiosen eingesetzt wird. Er findet vor allem als Imidocarbdipropionat (CAS-Nummer 27885-92-3) Anwendung. In der Humanmedizin ist der Arzneistoff nicht zugelassen.

Wirkungsmechanismus und Anwendungsgebiete

Der genaue Wirkungsmechanismus ist noch nicht endgültig geklärt. Imidocarb bindet sich an die DNA der Babesien und unterdrückt so die Nukleinsäure-Synthese. Außerdem hemmt es wahrscheinlich die Polyaminsynthese. Der Wirkstoff wird in Wirbeltieren nur langsam metabolisiert und ausgeschieden. Die Halbwertszeit im Blut beträgt etwa 3 Stunden. Die Ausscheidung erfolgt zu etwa 90 % über die Niere, der verbleibende Teil über den Kot.

Außer gegen Babesien ist der Wirkstoff zur Therapie der Cytauxzoonose, Eperythrozoonose, Hepatozoonose, Theileriose und caninen Ehrlichiose geeignet. Bei laktierenden Tieren darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

Nebenwirkungen

An der Injektionsstelle kann eine schmerzhafte Schwellung entstehen.

Die systemischen Nebenwirkungen sind vor allem auf eine Hemmung der Cholinesterase zurückzuführen und bestehen in Übelkeit, Erbrechen, Speicheln, Tremor, Tränenfluss, Kot- und Harnabsatz, Kolik, serösem Nasenausfluss. Selten treten Durchfall und Atemnot auf. Diese Symptome können durch Gabe von Atropin vermindert werden.

Selten tritt eine Anaphylaktische Reaktion ein.

Handelsnamen

Carbesia®, Imizol®

Imidocarb (Uni Zürich)

Einzelnachweise

  1. a b c The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 853−854, ISBN 978-0-911910-00-1.