Kulturgeschichte
Die Kulturgeschichte befasst sich mit der Erforschung und Darstellung des geistig-kulturellen Lebens in Zeiträumen und Landschaften.
Die Kulturgeschichte befasst sich nicht direkt mit der politischen Geschichte oder Staatsgeschichte. In der Kulturgeschichte sind die Jahreszahlen unwichtiger als in der politischen Geschichtsschreibung.
Der Begriff Kulturgeschichte geht auf das 18. Jahrhundert zurück und fußt im Glauben der Aufklärung (Voltaire) an die ständig fortschreitende kulturelle Entwicklung der Menschheit. In der deutschen Romantik (Johann Gottfried Herder) sah man jedes unbewusste Schaffen als Teil der Kulturgeschichte und erkannte in ihm den Ausdruck eines "Volksgeistes". Das 20. Jahrhundert führte zu einer Kulturphilosophie mit Vertretern wie Arnold Toynbee und Oswald Spengler, die ihre Erkenntnisse aus einer vergleichenden Kulturgeschichte der Völker entwickelten. Alfred Weber entwickelte die Kulturgeschichte mehr in Richtung der Geistesgeschichte zur Kultursoziologie.
Elemente der Kulturgeschichte sind die Familie, die Sprache, das Brauchtum, die Religion, die Kunst und die Wissenschaft.
Die Quellen der Kulturgeschichte sind Zeugnisse aus dem Alltagsleben der Menschen.
Siehe auch: Literaturgeschichte, Kunstgeschichte, Religionsgeschichte, Alltagsgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Geistesgeschichte