Intel Pentium D

Familie von Mikroprozessoren von Intel
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Der Intel Pentium D (Codenamen Smithfield und Presler) ist der Markenname einer Familie von Dual-Core-Mikroprozessoren aus dem Hause Intel.

Intel Pentium D
Datei:Intel Pentium D Logo.png
Intel-Pentium-D-Emblem
Produktion: 2005 bis 2008[1]
Produzent: Intel
Prozessortakt: 2,66 GHz bis 3,6 GHz
FSB-Takt: 133 MHz bis 200 MHz
L2-Cachegröße: 2 MiB bis 4 MiB
Befehlssatz: IA-32
Mikroarchitektur: NetBurst
Namen der Prozessorkerne:
  • Smithfield
  • Presler
Altes Logo des Intel Pentium D

Geschichte und Architektur

Der Pentium D ist ein Mikroprozessor, der von Intels Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Israel entwickelt und im Frühjahr 2005 auf dem Intel Developer Forum erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der in 90 nm gefertigte Smithfield besteht aus zwei auf der NetBurst-Architektur basierenden Pentium-4-Prescott-Kernen auf einem Die. Jeder der beiden Kerne ist mit einem achtfach-assoziativen 1-MB-L2-Cache ausgestattet. Beide Kerne kommunizieren über einen gemeinsamen, mit 200 MHz getakteten FSB 800 mit dem Chipsatz der Hauptplatine. Im Gegensatz dazu werden beim in 65 nm gefertigten Presler zwei einzeln gefertigte Pentium-4-Cedar-Mill-basierte Dies später auf einem Package zusammengefügt, außerdem verfügen die Kerne über jeweils 2-MB-L2-Cache. Der Pentium D verwendet den Sockel 775 und läuft auf Intels 945-Chipsatzreihe sowie dem 955X- und 975X-Chipsatz.

Doch anders als bisherige Modelle unterstützt der Pentium D nicht die Hyper-Threading-Technologie (HTT), die jeden physischen Kern in zwei weitere logische Kerne aufteilt. Dieses Ausstattungsmerkmal bleibt der Pentium Extreme Edition vorbehalten, die mit dem Presler-Kern als zusätzliches Unterscheidungsmerkmal auch einen FSB1066 spendiert bekommt. Die Intel Virtualization Technology soll schon im Smithfield enthalten sein, wurde allerdings erst im Presler aktiviert.

Der Presler stellt Intels letztes auf der NetBurst-Architektur basiertes Modell dar und wurde inzwischen durch den Core-2 abgelöst, der auf der Core Mikroarchitektur basiert.

Namensherkunft

Wofür das "D" im Namen "Pentium D" wirklich steht, schießen nach wie vor die Spekulationen ins Kraut, da Intel nie eine offzielle Stellungnahme darüber abgegeben und auch auf den Produktbeschreibungen jegliche Festlegung unterlassen hatte. Die meistgenannte Interpretation ist Dual-(core) (Doppel-(Kern), was alle Pentium D auch wirklich sind), doch gewisse Kreise behaupten, dies sei falsch und das "D" stehe schlicht für Desktop (um sie von den Mobile-Prozessoren "Pentium M" zu unterscheiden). Das ist jedoch noch nicht alles, das offiziell sein könnte. Da der Pentium D der erste Prozessor mit "eingebautem DRM" (Digital Rights Management) war, geistert auch diese Interpretation herum. Doch das D läßt noch eine ganze Menge weiterer Möglichkeiten zu, die aber dann meist scherzhaft bis verballhornend gemeint sind. Eine nicht wirklich ernstzunehmende war einfach "Different", womit sich einmal Journalisten von Intel abspeisen ließen. Da der Prozessor jedoch technologisch auf dem Holzweg war und eine Technologie ausreizte, die eigenlich überstrapaziert worden war und er nicht wirklich sparsam mit Energie umging, waren die Nachfolger rasch überaus begehrt, und er fiel bei vielen in Ungnade, was zu sprüchen wie "The D in Pentium D stands for ..." und dann folgt alles üble wie: disgraced (blamiert, in Ungnade gefallen), disqualified (disqualifiziert), digusting (widerlich, ekelhaft), done (erledigt/obsolet), desperate (ausweglos/hoffnungslos i.S. eines verzweifelter Versuchs, die überkommene Technologie noch mal über Gebühr auszureizen), defeated (abgeschlagen), dummy (Attrappe), dummies (für Nichtskönner/Anfänger) etc. - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Modelldaten

Smithfield

 
Pentium D 820 (Smithfield)

Doppelkernprozessor (Dual-Core)

  • Revision A0, B0
  • L1-Cache: Je Kern 16 KB (Daten) plus 12.000 µOps (Instruktionen)
  • L2-Cache: Je Kern 1024 KB mit Prozessortakt
  • MMX, SSE, SSE2, SSE3, EM64T, EIST (nicht bei 805 und 820), XD-Bit
  • LGA775, AGTL+ mit 133 und 200 MHz FSB (quadpumped: FSB 533 und FSB800)
  • Betriebsspannung (VCore): 1,25–1,4 V
  • Verlustleistung (TDP): 95–130 W
  • Erscheinungsdatum: 19. April 2005
  • Fertigungstechnik: 90 nm
  • Die-Größe: 206 mm² bei 230,0 Millionen Transistoren
  • Taktraten: 2,66–3,2 GHz
  • Modellnummern:
    • 133 MHz FSB, 95W TDP
      • 805: 2,66 GHz
    • 200 MHz FSB, 95W TDP
      • 820: 2,8 GHz
    • 200 MHz FSB, 130W TDP
      • 830: 3,0 GHz
      • 840: 3,2 GHz

Presler

 
Pentium D 945 (Presler)

Doppelkernprozessor (Dual-Core)

  • Revision B1, C1, D0
  • L1-Cache: Je Kern 16 KB (Daten) plus 12.000 µOps (Instruktionen)
  • L2-Cache: Je Kern 2048 KB mit Prozessortakt
  • MMX, SSE, SSE2, SSE3, EM64T, XD-Bit, IVT, EIST
  • LGA775, AGTL+ mit 200 MHz FSB (quadpumped: FSB800)
  • Betriebsspannung (VCore): 1,225–1,4 V
  • Verlustleistung (TDP): 95–130 W
  • Erscheinungsdatum: 5. Januar 2006
  • Fertigungstechnik: 65 nm
  • Die-Größe: 162 mm² bei 376 Millionen Transistoren
  • Taktraten: 2,8−3,6 GHz
  • Modellnummern:
    • 95W TDP
      • 915: 2,8 GHz (ohne IVT)
      • 920: 2,8 GHz (Rev B1, ohne EIST)
      • 925: 3,0 GHz (ohne IVT)
      • 930: 3,0 GHz (Rev B1 ohne EIST)
      • 935: 3,2 GHz (ohne IVT)
      • 940: 3,2 GHz (Rev B1 ohne EIST)
      • 945: 3,4 GHz (ohne IVT)
      • 950: 3,4 GHz (Rev C1, D0)
      • 960: 3,6 GHz (Rev D0)
    • 130W TDP
      • 950: 3,4 GHz (Rev B1, ohne EIST)
      • 960: 3,6 GHz (Rev C1)

Quellen

  1. heise Newsticker

Siehe auch