Äthiopischer Wolf

Art der Gattung Wolfs- und Schakalartige (Canis)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. November 2003 um 19:06 Uhr durch Baldhur (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Äthiopischer Wolf

Systematik

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Landraubtiere (Fissipedia)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Hunde (Canidae)
Gattung: Canis
Art: Äthiopischer Wolf (Canis simensis)

Der Äthiopische Wolf (Canis simensis) oder Äthiopische Schakal ist der seltenste aller Wildhunde. In älterer Literatur findet man dieses Tier unter dem Namen "Abessinischer Fuchs", was wegen seiner Hochbeinigkeit aber ein unpassender Name ist.

Merkmale

Die Gestalt gleicht der eines Schakals. Der Äthiopische Wolf misst 1 m (Kopfrumpf) zuzüglich 30 cm Schwanz. Bis zur Schulter steht er 50 cm hoch. Sein Fell ist rotbraun, Kehle und Kinn sind weiß gefärbt. Die Schnauze ist lang gestreckt und fuchsartig.

Lebensraum

Verbreitet ist der Äthiopische Wolf ausschließlich in einigen Gebirgen Äthiopiens. Zentrum der heutigen Verbreitung ist der Bale-Mountains-Nationalpark. Die Habitate sind hochalpin und befinden sich in baumlosen Höhen zwischen 3000 und 4400 m.

Es gibt etwa 500 Individuen dieser Art, die damit als bedroht einzustufen ist.

Lebensweise

Der Äthiopische Wolf ist in seiner Ernährung weniger vielseitig als andere Hunde. Zu 96 % ernährt er sich von Mäusen und Ratten. Die Afrikanische Maulwurfsratte ist dabei seine Hauptbeute. Die restlichen 4 % des Nahrungsspektrums werden von Jungvögeln, Vogeleiern, Zwergantilopen und Aas abgedeckt. Meistens wird der Äthiopische Wolf seiner Beute habhaft, indem er sie aus ihrem Bau gräbt.

Wie die anderen Vertreter der Gattung Canis lebt auch der Äthiopische Wolf in Rudeln, die von einem Alpha-Paar geführt werden. Trotzdem jagt er allein und nutzt nicht die Überlegenheit der Gruppe für den Nahrungserwerb. Im Gegensatz zu den meisten anderen Wildhunden ist er tagaktiv.

Taxonomischer Status

Während man den Äthiopischen Wolf einst für eine Art Übergangform zwischen Füchsen und Wölfen ansah und ihn in eine eigene Gattung Simenia stellen wollte, werden solche Ansichten durch neue genetische Untersuchungen nicht bestätigt. Nach diesen ist der Äthiopische Wolf sogar dichter mit dem Wolf verwandt als mit den Schakalen. Er könnte eine Reliktart darstellen, die einst eine weitere Verbreitung hatte und durch die überlegenen Schakale in wenige Rückzugsgebiete in den äthiopischen Bergen gezwungen wurde.