Bismarckstraße (Berlin-Charlottenburg)

Hauptstraße im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
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Die Bismarckstraße ist eine Magistrale im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zwischen dem Sophie-Charlotte-Platz und dem Ernst-Reuter-Platz.

Geschichte

 
Ballonaufnahme von 1895: Die Berliner Straße (heute Straße des 17. Juni) läuft vom unteren Bildrand zum „Knie“ und knickt ab (heute Otto-Suhr-Allee). Zum oberen Bildrand setzt die noch schmale Bismarckstraße geradlinig fort

Die Straße wurde 1871 nach dem Sieg über Frankreich und der Reichsgründung nach Otto von Bismarck benannt.

Die Trasse entstand bereits mit der Gestaltung des Großen Tiergartens im 17. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurde der Weg wegen mehrerer anliegender Mahlwerke Mühlenweg genannt. Die anschließende spätere Charlottenburger Chaussee und heutige Straße des 17. Juni setzte sich geradlinig nach Osten fort. Ein Weg nach Westen führte weiter nordwestlich des Lietzensees zum Havelübergang bei Pichelsdorf. Im 18. Jahrhundert hatte verlor dieser Weg an Interesse, die Routen nach Spandau über die Spandauer Straße und Potsdam waren ausgebaut worden und viel bequemer.

Erst als sich mit der Gründerzeit Charlottenburg nach Osten ausdehnte und in den letzten Jahrzehnten des 19.Jahrhunderts hier erste Häuser gebaut wurden, wurde die heutige Bismarckstraße befestigt. Der Ausbau erfolgte zunächst westlich von Berlin aus zwischen dem sogenannten Knie (dem heutigen Ernst-Reuter-Platz) und der Kaiser-Friedrich-Straße und endete vor dem Sumpfgebiet des Schwarzen Grabens und Lietzenseegrabens. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie nach der Trockenlegung des Gebietes westlich der Kaiser-Friedrich Straße bis zur Schloßstraße verlängert. Dieser Teil wurde Verlängerte Bismarckstraße genannt.

Ab 1905 mussten die gerade erst gebauten Häuser am Straßenrand wieder abgerissen werden: Die zuvor eher in der Breite einer Nebenstraße angelegte Bismarckstraße wurde als Prachtstraße und Paradeweg ausgebaut. Über mehr als zehn Kilometer wurde eine breite Schneise durch die Stadt geschlagen; Vorbild waren die Boulevards (genauer: Avenuen) von Paris. Damit entstand ein geradliniger breiter Straßenzug in Verlängerung der Straße Unter den Linden über Kaiserdamm und Heerstraße bis auf die Höhe des Olympiastadions. So kann man vom Theodor-Heuss-Platz in gerader Linie bis zum Stern und zum Berliner Roten Rathaus sehen.

Heutige Situation

Die Straße stellt heute eine Verlängerung der Straße Unter den Linden und der Straße des 17. Juni dar und verläuft ab dem Sophie-Charlotte-Platz weiter als Kaiserdamm. Sie ist Teil der Bundesstraßen 2 und 5 durch Berlin.

Die Bismarckstraße wird von der U-Bahnlinie U2 unterfahren. An den beiden Enden der 1,6 Kilometer langen Straße befindet sich jeweils eine U-Bahn-Station (Sophie-Charlotte-Platz und Ernst-Reuter-Platz), dazwischen liegen in relativ kurzem Abstand in der Straße selbst noch die Stationen Bismarckstraße und Deutsche Oper.

Bekannt ist die Straße vor allem durch die dort ansässige Deutsche Oper und die Ausschreitungen der Studentenbewegungen des Jahres 1967, im Verlauf derer der Student Benno Ohnesorg unweit der Oper in der Krumme Straße zu Tode kam. Ebenfalls entlang der Straße befinden sich das Finanzamt, das Fröbelhaus und das Gebäude des ehemaligen Schillertheaters nahe dem Ernst-Reuter-Platz.

Koordinaten: 52° 30′ 43″ N, 13° 18′ 32″ O