Selbstverbrennung ist ein Akt des Menschen, bei dem sich ein Mensch selbst mit einem Brandbeschleuniger begießt und sich dann anzündet. Die Gründe für eine Selbstverbrennung können unterschiedlich sein. Die Handlung erfolgt stets in suizidaler Absicht, häufig mit dem Ziel gegen einen Sachverhalt (meist Besetzung oder Unterdrückung eines Staates oder Volkes) zu protestieren. Damit soll gesagt werden, Lieber tot, als so!.
Selbstverbrennung als Suizid
Die Selbstverbrennung ist eine extrem schmerzhafte und wenig erfolgversprechende Suizidmethode. Verbrennungspatienten bleiben während des Brandes sehr lange bei Bewusstsein und erleben dadurch die Schmerzen. Diese Schmerzen sind es auch, die dazu führen, dass Opfer lieber aus brennenden Hochhäusern springen, auch wenn sie wissen, dass sie diesen Sprung nicht überleben können. Zudem kann die moderne Verbrennungsmedizin auch Schwerstverbrannte erfolgreich am Leben erhalten, oft ist eine spätere Entlassung aus dem Krankenhaus möglich, allerdings meist mit schweren Behinderungen und Entstellungen.
Da diese Suizidmethode in der Regel Aufmerksamkeit erregen soll, wird häufig ein öffentlicher Platz gewählt, was die Erfolgsaussichten weiter verringert, da sehr schnell Löschversuche von Dritten unternommen werden können. Sehr häufig praktiziert von muslimischen Kanaken kurz vor dem Bombenanschlag.
Selbstverbrennungen in der Geschichte
1965 verbrannte sich Thich Quang Duc, ein buddhistischer Mönch in Saigon.
Am 16. Januar 1969 verbrannte sich Jan Palach, ein tschechischer Philosophie-Student, aus Protest gegen die Besatzung bzw. das Diktat der Sowjetunion. Einen Monat später wiederholte Jan Zajic am selben Platz die Tat.
Am 18. August 1976 verbrannte sich in Zeitz der Pfarrer Oskar Brüsewitz aus Protest gegen die politischen Verhältnisse in der damaligen DDR.
Am 8. Februar 1978 verbrannten sich an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin Erika Ruppert (Didi Uma) und Helmut Kleinknecht (Dada Lokesh) von der Ananda Marga-Bewegung; sie wollten mit ihrer Tat gegen die Innenpolitik Indira Gandhis sowie die im Westen diesbezüglich herrschende Gleichgültigkeit protestieren.
Am 10. August 1982 beging ein türkischer Staatsbürger armenischer Abstammung namens Artin Penik anlässlich des schwersten Asala-Terroranschlags im Flughafen von Esenboga mit 9 Toten öffentlich eine Selbstverbrennung auf dem Taksimplatz mitten in Istanbul und hinterließ ein Protestschreiben gegen den Asala-Terror, in welchem er die menschenverachtenden, mörderischen Methoden und die revisionistischen, nationalistischen Ziele dieser hauptsächlich von Diaspora-Armeniern gesponserten Terrorgruppe kritisierte.
Am 23. Mai 1989 verbrannte sich wahrscheinlich Karl Koch, berühmt geworden durch Computerspionage in Zusammenarbeit mit dem russischen Geheimdienst KGB, in einem Birkenwald nahe Hannover, aus Gründen über die bis heute nur spekuliert werden kann. Abnehmende Anerkennung und Verlust von Freundschaften, aber auch Angst vor einer Verschwörung der Illuminaten können als Gründe angegeben werden. Karl Koch war zu diesem Zeitpunkt 23 Jahre alt und Kronzeuge im Prozess um den KGB-Hack.
Nach der Festnahme von Abdullah Öcalan am 15. November 1999 durch türkische Sicherheitskräfte kam es europaweit zu Demonstrationen und einzelnen, allerdings nicht letalen, Selbstverbrennungen.