Tarnkleidung

Kleidung, die durch ihr Muster und ihre Farbgebung die Konturen des Trägers vor entsprechendem Hintergrund „verwischt“
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Tarnkleidung ist farblich am Gelände orientierte Kleidung, um sich zu tarnen und somit schlechter erkannt zu werden. Tarnkleidung wird z.B. von Soldaten oder Paintball-Spielern getragen.

Bundeswehr-Flecktarn
Datei:PilotPraying.jpg
Betender Pilot in wüstenfarbener Tarnkleidung
Ghilliesuit Chameleon T Lin-e System

In der Regel besteht eine Tarnkleidung aus festen Schuhen, einer Hose und Jacke in an der Umgebung angepassten Farben.

Es kommt auch vor, dass man versucht die Konturen des Gesichts bzw. - falls vorhanden - der Maske zu verwischen, z.B. mit Farbe, Blättern oder mit tarnfarbenen Stofffetzen.

Im Militär wird Tarnkleidung erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts getragen. Dies wird zum Einen damit begründet, dass es davor meist zwangsrekrutierte Heere gab, die mit Tarnkleidung leichter Fahnenflucht begehen konnten, zum Zweiten mit dem damaligen Ethos, nur in offener Feldschlacht gegeneinander anzutreten, daher keine Tarnkleidung zu benötigen und zum Dritten, dass erst die Engländer, als sie um 1900 in Britisch-Indien zu wenig rote Röcke hatten, auf Indisches (hellbraunes) Tuch umsteigen mussten, und merkten, dass der Umgebung angepasste Kleidung ein Vorteil gegenüber leuchtend roten bzw. blauen Uniformen ist.

Ghillie Suit

Ein Ghillie Suit ist ein Tarnanzug, der meist von Scharfschützen eingesetzt wird. Er verbirgt die Form des menschlichen Körpers und lässt ihn mit seiner Umgebung "verschmelzen". Oft werden diese Tarnanzüge auch im Paintballsport benutzt um in offenem Gelände bestmöglich getarnt zu sein. In der Regel bestehet ein Ghillie Suit aus einem Oberteil bzw. Überwurf, sowie einem Beinkleid, aus Netzmaterial. Teilweise werden auch Tarnkleider als Grundgerüst genutzt. Meist werden, bis zu 80cm lange, gefärbte Jutestreifen eingeknotet oder angenäht, welche darauf zerfasert werden; um die gewünschte Tarnwirkung zu erzielen.

Das Wort Ghillie stammt aus dem Schottischen und bezeichnet eine Art Jagdaufseher. Zu dessen Aufgaben gehörte u.a. das Einfangen von Wild, welches dem Adel zu Vergnügungszwecke direkt vor die Flinte getrieben wurde. Zum Einfangen des Wildes musste sich der Ghillie im Wald verstecken, und regungslos verharren, bis das Wild so nah herangekommen war, dass es mit der bloßen Hand gefangen werden konnte. Hierzu stellten sich die Ghillies Tarnkleidung aus Blättern, Stofffetzen u.ä. her, um nicht entdeckt werden zu können.

Siehe auch