Erftstadt

Stadt in Nordrhein-Westfalen
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Erftstadt liegt in Nordrhein-Westfalen 20 km südwestlich von Köln und 35 km nördlich von Bonn. Es ist eine Stadt aus dem Rhein-Erft-Kreis.

  • Fläche: ca. 120 km²
  • Einwohner: ca. 52.000 (Stand 29.2.2004)
      Ahrem                     1.112
      Blessem / Frauenthal      1.784 
      Bliesheim                 3.438
      Borr / Scheuren             412
      Dirmerzheim               2.194
      Erp                       2.664	
      Friesheim                 2.964
      Gymnich / Mellerhöfe      4.163
      Herrig                      550
      Kierdorf                  3.221
      Köttingen                 3.919
      Lechenich / Konradsheim  11.716
      Liblar                   13.310
      Niederberg                  625
  • Autokennzeichen:   BM (Bergheim)
  • Tel Vorwahl:          02235
  • Postleitzahl:            50374

Geschichte

Erftstadt wurde 1969 im Zuge der Kommunalreform - kleine Verwaltungen wurden zu großen Einheiten zusammengefasst - gegründet aus den obenstehenden Stadtteilen. Der Fluss Erft gab der Stadt den Namen.

Während der RAF Entführung wurde Hanns-Martin Schleyer 1977 zeitweise im Hochhaus von Liblar festgehalten.

Da Erftstadt erst 1969 als künstliches Gebilde entstand handelt ein historischer Rückblick automatisch von der Geschichte der einzelnen Ortsteile.

Lechenich

Der Name Lechenich wurde erstmals um 200 nach Christus erwähnt auf einem Matronenstein als Matronae Lanechiae (bzw. Matronae Lanehiae, Liciniacum). Dieser Matronenstein war von der Familie des Lucius Jalechenius für die Fruchtbarkeitsgöttinnen errichtet worden. Am 14. September 1279 verlieh der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg dem Ort Stadtrechte. Der Ort gehörte nun zum Kurfürstentum Köln. 7 Schöffen durften einige kommunale Verwaltungsaufgaben regeln, auch durft ein Markt abgehalten werden.

Liblar

Urkundlich erstmals erwähnt wurde die Pfarre Liblar ca. 1155, der Ort Liblar erst 1197. Ebenso wie Bliesheim prägte im 19.Jahrhundert - von ca. 1900 - 1961 - die Braunkohle das Leben der Menschen. Viele arbeiteten in der Grube Donatus und der Grube Liblar. Verarbeitet wurde die Kohle in der Brikettfabrik Concordia.

Bliesheim

Erstmals erwähnt wurde Bliesheim im Jahre 1059 oder 1063 in einer Schenkungsurkunde des Papstes.

Geprägt wurde Bliesheim im 19.Jahrhundert durch den Braunkohleabbau. Von 1889 bis zum 30. Juni 1959 wurde die Brikettfabrik Donatus betrieben. Hier arbeiteten die meisten Einheimischen als Haupterwerb; nebenbei betrieb man noch etwas Landwirtschaft.

Politik

Geographie

° 46' Ost, 50° 48' Nord

Persönlichkeiten

  • Carl Schurz
  • Bernd Alois Zimmermann, Komponist, geb. 1918 in Bliesheim

Sehenswürdigkeiten

Mehrere Schlösser:

  • Schloss Gracht in Liblar. Der offene Park in der unmittelbaren Umgebung wurde bereits vor 1700 angelegt und 1780 von Graf Johann Ignaz umgestaltet.
  • Schloss Gymnich: Früher wohnten hier Gäste der Bundesregierung. Danach Wohnsitz der Kelly-Family.
  • Weiße Burg im Süden von Friesheim, erbaut im 14. Jahrhundert
  • Reddinghover Ackerburg im Norden von Friesheim, erbaut im 15. Jahrhundert
  • Burg Konradsheim
  • Haus Buschfeld in Liblar
    Das Anwesen wurde 1170 von Ritter Schilling von Bornheim als befestigte Wasserburg errichtet. Nachdem 1705 Teile der Vorburg einstürzten baute man das Schloß als Herrenhaus im Stile des Spätbarock neu; 1711 war es fertiggestellt. Dabei brachte man das Wappen des Freiherrn von Quadt an. Seit 1863 nutzte man die Anlage für wohn- und landwirtschaftliche Zwecke. Heute (Febr. 2004) haben Beratungsfirmen hier ihre Geschäftsräume.
    Der Besitz wechselte oft:
1276 Wenemar von Gymnich
1340 Johann von Buschfeld mit Nutzungsrechten für den Erzbischof Walram von Jülich aus Köln
1447 Familie Quadt
ca. 1750 Familie von der Leyen

Wirtschaft

  • USW in Liblar (Schloss Gracht)
  • May Werke in Köttingen

Verkehr

Verkehrsmässig ist Erftstadt sehr gut erschlossen. Ein eigener Autobahnanschluss an die A61 ist vorhanden. Köln ist mit dem Auto schnell über die B 265 zu erreichen. Dabei kommt man durch Hürth und ebenso an Brühl vorbei. Auch über die Bundesbahn ist Köln leicht erreichbar, denn Erftstadt ist ein Haltepunkt auf der Bahnstrecke Köln - Trier.


Sport

Mit dem WSV Liblar verfügt Erftstadt eine Bundesligamannschaft im Kanupolo, die 2002 und 2003 deutscher Meister wurde und deren Teammitglieder häufig in die deutsche Nationalmannschaft berufen werden.

Städtepartnerschaften

Literatur

  • Karl und Hanna Stommel: Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt. (Bd. 1 - 5, hersg. von der Stadt Erftstadt); Erftstadt 1990 - 1998
  • Karl und Hanna Stommel: Die französischen Einwohnerlisten aus Erftstadt 1798 - 1801. Erftstadt 1992
  • Karl Stommel: Geschichte der kurkölnischen Stadt Lechenich. Mit zahlreichen Abbildungen. Euskirchen, 1960. 8°. 118 S., OKt. (= Veröffentlichungen des Vereins der Geschichts- und Heimatfreunde des Kreises Euskirchen e.V. A-Reihe, Heft 5).
  • Sabine Boebé: Carl Schurz - ganz kurz. Lebenserinnerungen von Carl Schurz von 1829-1869, Erftstadt 1984, Verlag Heinz Pier, Erftstadt
  • Denkmäler in Erftstadt. Loseblattsammlung. Hg. AHAG Lechenich in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Erftstadt.
  • Jahrbuch der Stadt Erftstadt 1991 - 2003, Hrsg.: Stadt Erftstadt, Der Stadtdirektor, Kulturamt. Erftstadt
  • Bormann: Heimat an der Erft. Die Landjuden in den Synagogengemeinden Gymnich, Friesheim und Lechenich. Erftstadt 1994
  • Schreiber: Archäologische Funde und Denkmäler des erftstädtischen Raumes. Düren (Ausgabe zwischen 1990 und 1999)
  • Liblar in alten Ansichten. von Manfred Faust, Sabine Boebe, Thomas Depka, Walter Keßler



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