Montmorency heißt ein altes Adelsgeschlecht in Frankreich und den Niederlanden, das seinen Namen von dem Ort Montmorency bei Paris hat, und dessen Glieder seit 1327 den Titel "erste Barone von Frankreich" führten.
Als Stammvater wird Lesbius genannt, welcher durch den heiligen Dionysios bekehrt und mit ihm den Märtyrertod gestorben sein soll. Bouchard I. de Montmorency, gestorben um 980, war der älteste nachweisbare Besitzer der Baronie Montmorency. Matthieu II., mit dem Beinamen "der große Connétable", zeichnete sich unter Philipp II. August schon bei der Eroberung der Normandie 1203, dann im Krieg gegen England und Deutschland und vor allem in der Schlacht bei Bovines 1214 aus, zwang die Albigenser 1226 zur Unterwerfung und beschützte den unmündigen Sohn König Ludwigs VIII., Ludwig IX., gegen die aufrührerischen Großen im Land. Er starb 24. November 1230.
Nach seinem Tod spaltete sich das Haus in zwei Hauptäste, einen ältern der Barone von Montmorency und einen jüngern der Montmorency-Laval. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts wurde Jean II. (* 1402; † 6. Juli 1477) aus ersterm Hauptast wieder Stammvater von drei Linien, indem er seinen Sohn Guillaume († 24. Mai 1531) aus einer zweiten Ehe zum Haupterben einsetzte, während seine beiden Söhne erster Ehe, Jean und Louis, mit den Gütern ihrer Mutter, der Erbin von Nivelle und Fosseux in Brabant, ausgestattet, die Linien Nivelle und Fosseux begründeten.
Die Linie Nivelle verpflanzte sich nach den Niederlanden und nahm mit der Hinrichtung des Grafen von Hoorn, Philipp von Montmorency 1568 durch Alba und der seines Bruders Floris 1570 ein blutiges Ende.
Die von Guillaume gegründete Linie der Barone von Montmorency erhielt 1551 durch dessen Sohn Anne de Montmorency, einen der größten Feldherren des 16. Jahrhunderts, Pair, Marschall und Connétable von Frankreich, den Herzogstitel.