Hilde Domin

deutsche Lyrikerin
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Schriftstellerin:


Hilde Domin, eigentlich Hilde Palm, wurde am 27.7.1909 in Köln am Rhein geboren.


Ihr anwechlungsreicher Lebensweg:

Hilde Domin, Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts,erwibt 1929 das Abitur an einem humanistischen Gymnasium in Köln. Zwischen 1929 - 1932 Studium in Heidelberg, Köln und Bonn (zunächst Jura, später Nationalökonomische Theorie, Politik und Philosophie. Im Oktober 1932 emigriert sie mit Walter Palm nach Rom wegen des immer stärker werdenden Nationalsozialismus. 1935 Promotion in Florenz zum Dr. rer. pol. 1935 - 1939 Lehrerin für Sprachen in Rom. 1936 Heirat mit Erwin Walter Palm. 1939 Flucht nach England; sie unterrichtete bis 1940 als Sprachlehrerin am St. Aldyn’s College. 1940 Übersiedlung in die Dominikanische Republik; dort arbeitet sie als Übersetzerin und Architekturfotografin. 1947 – 1952 arbeitet sie als Dozentin für Deutsch an der Universität Santo Domingo. 1954 Rückkehr nach Deutschland, nach 22 Jahren Exil. Hilde Palm nennt sich nun Hilde Domin (von Santo Domingo. l951 - nach dem Tode ihrer Mutter - wendet sie sich der Lyrik zu. 1957 erste Veröffentlichungen von Gedichten in Zeitschriften. Seit 1961 ist Hilde Domin als freie Schriftstellerin tätig und schreibt in Lyrik und Prosa gegen Opportunismus, Dogmatismus und Konformismus.


Einige Werke:

Nur eine Rose als Stütze ( 1959 ) Rückkehr der Schiffe ( 1962 ) Hier ( 1964 ), Höhlenbilder ( 1968 ) Von der Natur nicht vorgesehen. Autobiografisches ( 1974 )


Auszeichnungen

1971 Meersburger Droste-Preis

1972 Heine-Medaille

1976 Rilke-Preis

1983 Nelly-Sachs-Preis

1992 Friedrich-Hölderlin-Preis

Heidelberger Preis für Exilliteratur

Carl-Zuckmayer-Medaille

1993 Sinsheimer-Preis d. Stadt Freinsheim

1995 Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung

1999 Jakob-Wassermann-Literaturpreis

Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen





Eines ihrer bekanntesten Gedichte trägt den Namen Linguistik:

    Linguistik
  Du mußt mit dem Obstbaum reden.
  Erfinde eine neue Sprache, 
  die Kirschblütensprache,
  Apfelblütensprache,
  rosa und weiße Worte,
  die der Wind lautlos davonträgt.
  Vertraue dich dem Obstbaum an
  wenn dir ein Unrecht geschieht.
  Lerne zu schweigen
  in der rosa
  und weißen Sprache.