Filstalbahn

Bahnstrecke in Baden-Württemberg
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Die Filsbahn - auch Filstalbahn oder manchmal Württembergische Ostbahn genannt - bezeichnet die württembergische Eisenbahnstrecke von Stuttgart über Esslingen am Neckar bis Ulm. Sie verläuft von Plochingen bis Geislingen an der Steige im Filstal und wird im Kursbuch der DB AG unter der Kursbuchstrecke (KBS) 750 geführt.

Filsbahn in Esslingen
Bahnhof Mettingen.jpg
S-Bahn in Esslingen
Datei:Geislingen-steige-1912.jpg
Die Geislinger Steige um 1912

Geschichte

Nach dem ersten Spatenstich für die Geislinger Steige im August 1844 rollte bereits sechs Jahre später, am 28. Juni 1850, der erste Zug über die neue, zunächst noch eingleisige Trasse der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Sie gilt wegen der Geislinger Steige auch als erste Gebirgsbahnstrecke Europas. Die Steigung beträgt 1:44,5 bzw. 22%0.

Eine durchgehende Strecke vom Stuttgarter Hauptbahnhof über Ulm bis nach Friedrichshafen am Bodensee war damit eröffnet. Die Filsbahn ist ein Teilstück dieser berühmten Schwäbischen Eisenbahn.

Die Elektrifizierung der Strecke erfolgte im Jahre 1933. Zuvor halfen spezielle Schiebeloks den Zügen auf der Geislinger Steige in die Höhe. Güterzüge werden auch heute noch von zusätzlichen Lokomotiven nachgeschoben.

Ausbaupläne

Aufgrund der hohen betrieblichen Belastung dieser Hauptabfuhrstrecke waren Aus- und Neubaumaßnahmen in diesem Verkehrskorridor schon im Bundesverkehrswegeplan 1985 enthalten. Die Planungen reichen von einem Ausbau der vorhandenen Strecke (die keinen Hochgeschwindigkeitsverkehr gestatten würde) bis zum kompletten Neubau einer Strecke zwischen Plochingen und Günzburg unter Umgehung Ulms. Aufgrund der komplexen Zielsetzung, den zahlreichen Randbedingungen und sicherlich auch den immensen Kosten konnte bisher kein Konsens über eine Ausbaulösung erzielt werden. Allen Varianten gemeinsam ist die Umgehung des Nadelöhrs Geislinger Steige, derzeit ist eine Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm wohl am wahrscheinlichsten.

Betrieb

Fahrplan

Der Abschnitt Stuttgart-Plochingen ist in das Stuttgarter S-Bahn-Netz integriert. Regionalbahnen verkehren unregelmäßig auf einzelnen Abschnitten. Die Fernzüge fahren in der Regel ohne Zwischenhalt durch, halten manchmal aber abwechselnd in Plochingen, Göppingen und Geislingen an der Steige.

Streckenverlauf

Bereits ab Esslingen am Neckar steigt die Strecke entlang des Neckars bis nach Plochingen leicht, in Süßen sind bereits 120 Höhenmeter erreicht. Danach geht’s bis Geislingen kontinuierlich weitere 100 m bergauf. Aus dem Filstal kommend beschreibt die Trasse einen großen Bogen um die Stadt Geislingen (469 m ü. NN) herum.

Bei der Bergfahrt (112 Meter Höhendifferenz) auf der berühmten Geislinger Steige kann man linkerhand das Denkmal für den Erbauer dieser Strecke, Oberbaurat Michael Knoll entdecken. Bei Amstetten, auf 582 m Höhe, ist der Albaufstieg dann geschafft. Über die dünn besiedelte Albhochfläche erreicht man dann die Münsterstadt Ulm.

Bahnhöfe

Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer
Stuttgart Hbf 0,0
Stuttgart-Bad Cannstatt 3,4
Stuttgart-Neckarstadion 5,6
Stuttgart-Untertürkheim
Stuttgart-Obertürkheim 9,3
Esslingen-Mettingen 11,1
Esslingen 13,2
Oberesslingen 15,4
Esslingen-Zell 17,9
Altbach 19,8
Plochingen
Reichenbach an der Fils 27,4
Ebersbach an der Fils 32,0
Uhingen 36,7
Faurndau 39,0
Göppingen 42,1
Eislingen 46,1
Salach 48,6
Süßen 50,4
Gingen 53,7
Kuchen 56,2
Geislingen West 58,0
Geislingen 61,3
Amstetten (Württemberg) 67,0
Urspring 70,9
Lonsee 72,9
Westerstetten 76,0
Beimerstetten 82,0
Ulm Hbf 94,0
Ensingen (aufgelassen) 101,8
Erbach (Württemberg) 105,2
Laupheim West 116,4
Schemmerberg 121,2
Warthausen 128,1
Biberach an der Riß 131,3
Essendorf 143,8
Bad Schussenried 151,3
Aulendorf 156,4
Mochenwangen 168,2
Niederbiegen 172,9
Weingarten (Württemberg)
Ravensburg 178,2
Weißenau 180,5
Oberzell 182,6
Meckenbeuren 189,0
Kehlen 191,0
Friedrichshafen Flughafen
Friedrichshafen-Löwental 195,4
Friedrichshafen Stadt 197,6

Abzweigende Nebenbahnen

Infos zu den abzweigenden Bahnstrecken
Ulmer Eisenbahnfreunde e.V.