Die Trusted Computer Plattform Alliance (TCPA) ist ein Konsortium, das die Daten und Programme auf einem PC vor Manipulationen schützen möchte. Dahinter verbergen sich etwa 170 Firmen aus dem Hardware- und Softwarebereich. Damit soll auch digitaler Urheberrechtsschutz (Digital Rights Management) verwirklicht werden. Deshalb wird TCPA auch von diversen Urheberrechtsgesellschaften unterstützt. Das Kerndesign zielt darauf ab nicht-lizenzierte Software nicht mehr auf andere Rechner replizieren zu können.
TCPA besteht aus mehreren Komponenten. Es ist auf der einen Seite ein Softwareschutz, der in das Betriebssystem integriert wird und auf der anderen ein Hardwareschutz und besteht aus einem Chip, der das System überwachen soll. Einzelne TCPA-Komponenten arbeiten dabei nicht mit nicht zertifizierten Komponenten zusammen.
TCPA ist vor allem auf Initiative des Softwareherstellers Microsoft und der Prozessorhersteller Intel und (gezwungenermaßen) AMD, die den PC-Bereich dominieren, zustandegekommen. Es ist etwas seltsam, dass die Mitgliederliste auf der offiziellen Homepage (http://www.trustedcomputing.org) passwortgeschützt ist. Deshalb sind als Mitglieder im Moment nur die bereits genannten und HP, IBM und Infineon bekannt.
Kritiker sehen darin auch einen Versuch Microsofts die Konkurrenz auszuschalten. Die Software, die in die nächste Version des Betriebssystems Windows intergriert werden soll hatte bis Anfang 2003 den Namen Palladium, wurde aber weil der Name tarnished (getrübt) war in "Next-Generation Secure Computing Base for Windows" umbenannt. Dieses Windows mit dem Codenamen "Longhorn" soll 2005 auf den Markt kommen.
Mit TCPA würde wohl die Entwicklung von Open Source (Linux, OpenOffice, Mozilla ...), Shareware und Freeware zumindest eingeschränkt, wenn nicht ganz zum Erliegen kommen, da sich weder kleinere Firmen noch Privatleute die hohen Kosten für die Zertifizierung ihrer Programme leisten könnten. Auch einzelne Dateien werden signiert und diese Signatur (Hash-Wert) kann auf eine "schwarze Liste" gegeben werde. So kann möglich sein, dass z.B. ein Journalist nicht mehr sein eigenes Doc-File verwenden kann. Sollte die Marktdominaz der TCPA-Allianz andere Nicht-TCPA-Hardware vom Markt verdrängen wird es nicht mehr möglich sein Nicht-TCPA-Software zu benutzen bzw. herzustellen.
Desweiteren würde TCPA, über das Ziel der Wahrung der Urheberrechte hinausgehen, weil geplant ist, den PC mit einem speziellen Schaltkreis so vom Nutzer abzuschirmen, dass ohne Zertifizierungsnachfrage der Komponenten untereinander und bei Servern auch die Nutzung rechtmäßig erworbener Film- oder Tonsequenzen nicht möglich ist. Damit sind die Privatsphäre eines privaten Nutzers und die Wahrung von Betriebsgeheimnissen bei kommerziellen Nutzern potentiell in Gefahr.
Die Hardware-Hersteller hoffen bei der sogannten Updatespirale von Microsoft profitieren zu können. Bestimmte IBM-Rechner (Think-Pads) werden bereits mit "optionalem Security-Feature" verkauft, allerdings mit dem aktuellen Standard 1.1b. Der Chip lässt sich bereits in aktuelle Windows-Versionen einbinden. Palladium wird jedoch mehr Hardware benötigen und auf keinem aktuellen Rechner mehr laufen. Die nächste Version 1.2 geht meist auf die Forderungen von Microsoft zurück. Die Software von Microsoft benötigt unter anderem ein angepasstes Speicher-Management des Prozessors, neue Sicherheitsschnittstellen,eine vertrauenswürdige Grafikkarte und den TPM-Chip. Stecken in einem Palladium PC ungesicherte Komponenten, so verweigern Palladium-Anwenungen möglicherweise die Arbeit.