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Klaus Sandler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Klaus Sandler (* 1945 in Plagwitz, Polen;[1]1984 in St. Pölten, Niederösterreich) war ein Schriftsteller, Herausgeber und Verleger österreichischer Literatur.

Sandler arbeitete als Lehrer in St. Pölten. Er war - zusammen mit einem Team österreichischer Autoren und Norbert Kühne (Deutschland) - der Herausgeber der Zeitschrift "das pult" und damit bis zu seinem Tod 1984 ein großer Förderer der Literatur in Niederösterreich. Mit der Edition Maioli zu Wien - anfangs auch in Zusammenarbeit mit der Edition Roetzer, Eisenstadt - publizierte er (häufig mit staatlicher Unterstützung) eine Reihe zeitgenössischer österreichischer (vor allem niederösterreichischer) Literatur. Er ermöglichte damit vielen jungen Autoren und Autorinnen (wie etwa Hans Raimund) erste Schritte an die Öffentlichkeit.

Wirken

Sandler war maßgeblicher Initiator des Kulturpreises der Stadt St. Pölten, den er - unter anderen - mehrere Jahre betreute. So gab es in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "das pult" (u. a. zusammen mit Hans Raimund; erstes Heft Juli 1968), auch bundesdeutsche Mitarbeiter. Seine Frau Nadia Ave war eine bekannte Grafikerin, die das Layout der Zeitschrift und viele künstlerische Inhalte maßgeblich und über viele Jahre hin prägte. Sandler initiierte u. a. eine Nummer der Zeitschrift zum Thema Frieden, die im Wesentlichen von westdeutschen Autoren bestritten wurde (Titel der Nummer: Wer früher stirbt, ist länger tot, Hg.: Norbert Kühne & Hans van Ooyen). Regelmäßig wurden in "das pult" auch Beiträge aus der gesellschaftlichen Diskussion der damaligen BRD publiziert. "das pult" wurde nach dem frühen Tod des Herausgebers Klaus Sandler mit einem Nachruf-Heft (Nr. 74 /1985) eingestellt.

Den Nachlass verwaltet Nadia Ave-Sandler (St. Pölten). Sie plant die Herausgabe der Romane als Hörbücher.

Seit 1986 gibt es im St. Pöltner Stadtteil Harland eine Klaus-Sandler-Gasse.[1]

Die Zeitschrift das pult wird von der Österreichischen Nationalbibliothek digitalisiert; d. h. zum Beispiel: Die Zeitschrift wird mit einem Autorenregister versehen.

Werke

  • Anatomie einer Flucht, Eisenstadt, ISBN 3-85374-032-4 Edition Roetzer (1977)
  • Tom macht den Sprung aus dem Fenster rückgängig, Wallereu/Schweiz, Edition Lentz 1974
  • Das vorläufige Leben, Edition Maioli 1983
  • Ein Zelt und nichts weiter, Edition Maioli 1985
  • Friedliche Anarchie, Volk und Jugend (1980)

Hörspiele

  • Heimo in acht Bildern, ORF Burgenland (1978)
  • Muschelgespräche, ORF Niederösterreich (1974)
  • O Lord don't let the rain come down, Lustspiel, ORF Burgenland (1976)
  • Die Geschichte ist eine unerlöste Landschaft, RIAS Berlin (1982)
  • Rosemarie ( eine Suburbiade) ORF (1980)

Sekundärliteratur

  • Hans Raimund: Klaus Sandler - Erinnerungen an einen, der immer weniger wissen und immer mehr sehen wollte; LITERATUR & KRITIK, Otto Müller Verlag, Salzburg, juli 2006/4050-406

Einzelnachweise

  1. a b Manfred Wieninger, 2002: St. Pöltner Straßennamen erzählen. Eintrag zur Klaus-Sandler-Gasse, Seite 224. ISBN 3-7066-2208-4