Die ISAF - International Security Assistance Force - ist die internationale Sicherheitsbeistand-Truppe in Afghanistan mit einem Stützpunkt in Usbekistan.
Die Aufstellung erfolgte durch den Weltsicherheitsrat am 20. Dezember 2001.
Das Mandat für die Beteiligung deutscher Soldaten am ISAF-Einsatz erfolgte am 22. Dezember 2001.
Am 22.12.2001 nahm die ISAF unter britischem Oberkommando ihre Arbeit in Kabul auf; die erste Amtshandlung war die Bewachung der Amtseinführung der Übergangsregierung. Der eigentliche Stationierungsvertrag zwischen der Übergangsregierung und dem damals leitenden General der ISAF wurde allerdings erst am 04.01.2002 geschlossen.
Derzeit sind an ISAF ca. 2000 deutsche Soldaten (davon 103 Frauen) beteiligt.
Führung
Bis zum 19.03.2002 lief der ISAF-Einsatz der Bundeswehr als Vorauskommando unter Führung des Kdr. des D-NL-DAN-AUT-Einsatzverbandes. Deren Kommandeur war Brigadegeneral Carl Hubertus von Butler, der dann ab 19.03.2002 die Führung der Kabul Multinationalen Brigade (KMNB) übernahm. Er hatte diese Aufgabe bis zum 17.06.2002 inne.
Sein Nachfolger war Brigadegeneral Manfred Schlenker. Er führte die KMNB vom 17.06.2002 bis zum 17.12.2002. Seit dem 17.12.2002 und voraussichtlich bis zum 17.07.2003 führt Brigadegenral Werner Freers die KMNB. Von den o.a. Kdr. unterscheiden sich die Kommandeure ISAF, die u.a. die KMNB führen, aber auch andere Tätigkeiten haben. Diese Kdr. ISAF (COMISAF) waren/sind: Generalmajor John McCall (Grossbritannien) 22.12.2001 - 18.06.2002 Generalmajor Hilmi Rhin Zorlu (Türkei) 18.06.2002 - 10.02.2003 Generalleutnant Norbert van Heyst (Deutschland) 10.02.2003 - 10.08.2003 Generalleutnant Götz Glimeroth (Deutschland) 08.2003 - 02.2004 Generalleutnant Rick Hillier (Kanada) 02.2004 - aktuell (06.03.2004)
Ziele und Aufbau
Aufgabe der ISAF ist die ?Unterstützung der vorläufigen Regierung Afghanistans bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit in Kabul und Umgebung, so dass die vorläufige afghanische Regierung und Personal der Vereinten Nationen in einem sicheren Umfeld arbeiten können.? Die Schutztruppe ist damit vollständig vom Einsatz Enduring Freedom getrennt. Die ISAF darf im Rahmen der Erfüllung der Resolution 1386 des UN-Sicherheitsrats alle Mittel, auch Waffengewalt, anwenden. Die ISAF ist keine UN-Truppe, sondern nur eine vom Sicherheitsrat genehmigte Schutztruppe, die aus freiwillig gestellten Soldaten und Finanzen der beteiligten Staaten besteht. Man unterscheidet ISAF I-V, bei denen die Schutztruppe jeweils von einer oder meh-reren verschiedenen Nationen geleitet wurde:
- ISAF I: Großbritannien, Dezember 2001 - Juni 2002
- ISAF II: Türkei, Juni 2002 - Februar 2003
- ISAF III: Deutschland und die Niederlande, Februar 2003
- ISAF IV: Deutschland, Oktober 2003
- ISAF V: Canada
Erwähnenswert ist noch, dass keine amerikanischen Truppen im Rahmen des ISAF Einsatzes in Afghanistan sind.
Befugnisse der ISAF
Die ISAF Schutztruppe hat gegenüber der Zivilbevölkerung nur eingeschränkte Rechte. Sie darf auch bei kriminellen Akten innerhalb der Zivilbevölkerung nur den örtlichen Behörden als zusätzliche Hilfe zur Seite stehen. Grundlegend hat sie das Recht sich bei Bedrohungen gegen Personal und Material zu verteidigen.
Mitglieder
Im Rahmen der ISAF nehmen in verschiedenen Lagern rund um KABUl folgende Nationen teil: Amerika, Grossbritannien, Canada, Deutschland, Italien, Spanien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Croatien, Mazedonien, Frankreich.
Aktuelles
Nach langer Diskussion wurde im Dezember 2003 der ISAF-Einsatz der Bundeswehr auf die Stadt Kunduz ausgedehnt. Der erste Kommandeur und Nationale Befehlshaber vor Ort war Oberst i.G. Schiebold.