Wolgast

Stadt im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Wolgast ist eine Stadt im äußersten Nordosten Deutschlands. Sie gehört zum Landkreis Ostvorpommern und ist Sitz des Amtes Am Peenestrom, dem weitere neun Gemeinden angehören. Sie ist eines der 18 Mittelzentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Wappen Deutschlandkarte
Wolgast
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wolgast hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 3′ N, 13° 46′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 13059101Koordinaten: 54° 3′ N, 13° 46′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: OstvorpommernVorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Landkreis existiert nicht
Höhe: 5 m ü. NHN
Fläche: 19,2 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 13059101 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 17438
Vorwahl: 03836
Kfz-Kennzeichen: OVP
Gemeindeschlüssel: 13 0 59 101
Stadtgliederung: 6 Ortsteile und Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Burgstraße 6
17438 Wolgast
Bürgermeister: Stefan Weigler (parteilos)
Lage der Stadt Wolgast im Ostvorpommern
Karte

Geografie

Geografische Lage

Wolgast liegt zum größten Teil am Westufer des Peenestroms, eines Meeresarms der Ostsee, der die Insel Usedom vom Festland trennt. Der Ortsteil Mahlzow liegt östlich des Peenestroms auf der Insel. Da diese über zwei Wolgaster Brücken mit dem Festland verbunden ist, wird die Stadt auch als Tor zur Insel Usedom bezeichnet.

Etwa drei Kilometer südwestlich der Stadt, in der Nähe des Ziesabergs, mündet die von Westen aus dem Ziesebruch kommende Ziese in den Peenestrom.

Stadtgliederung

Zu Wolgast gehören die Ortsteile:

  • Altstadt
  • Mahlzow (auf der Insel Usedom)
  • Tannenkamp
  • Weidehof
  • Wolgast-Nord
  • Wolgast-Süd

Geschichte

Name

Der Name Wolgast könnte ein altpolabischer Personenname Voligost gewesen sein, dessen zweiter Namensteil gość die Bedeutung Gast, auch Freund hat. Der Name bezeichnet somit jemanden, der einen größeren/besseren Freund hat.[2] Wilhelm Ferdinand Gadebusch ging ebenfalls von „groß“ als Bedeutung der ersten Silbe („woly“) aus, „gast“ soll jedoch als „Dickicht“ oder „Hain“ zu deuten sein, woraus er „Großer Hain“ ableitete.[3]

Der Ortsname veränderte sich von Hologosta (1165) zu Woligost und urkundlich 1140 zu Wologost sowie zu Wolegast (1229) oder Wolgust (1250) zum heutigen germanisierten Wolgast (1250, 1331).[4]

Mittelalter

 
Das alte Rathaus
 
Wolgast: Petrikirche
 
Wolgast Anfang 17. Jahrhundert auf der Lubinschen Karte
 
Wolgast um 1760
 
Wolgast: Speicher am alten Hafen

Die Gegend von Wolgast gehörte zum Siedlungsgebiet der wendischen Liutizen, später zum Herzogtum Pommern. Der Ort wurde urkundlich erstmals im Jahr 1123 als eine Handels- und Zollstelle erwähnt. Hier befand sich der Tempel des slawischen Gottes Jarovit. Dieser wurde durch Bischof Otto von Bamberg auf seiner zweiten Missionsreise im Jahre 1128 zerstört. Er legte vermutlich an dieser Stelle die St.-Petri-Kirche an. Der Kirchbau und der südlich davon gelegene wendische Rundling waren der Ursprung der Stadt.

Wolgast erhielt 1282 durch Herzog Bogislaw IV. eine Bestätigung des Lübischen Stadtrechts. Die erstmalige Verleihung des Stadtrechts wird zwischen 1250 und 1259 erfolgt sein.[5] Es ist davon auszugehen, dass sich die Stadtrechtsverleihung auf eine neue deutsche Stadt bezog, die mit regelmäßigem Straßennetz neben den bisherigen wendischen Siedlungen Kronwiek, Bauwiek und Fischerwiek angelegt wurde.[5]

Von 1296 bis 1625 war die Stadt nach der Teilung des Herzogtums Pommern in Pommern-Stettin und Pommern-Wolgast Sitz der Herzöge der Wolgaster Linie. Ihre Residenz, das Schloss Wolgast, war einer der bedeutendsten norddeutschen Renaissancebauten. Es befand sich auf einer kleinen, der Stadt vorgelagerten Insel im Peenestrom zwischen dem Festland und der Insel Usedom, die bis in die Gegenwart als „Schlossinsel“ bezeichnet wird. Um 1820 verschwanden die letzten Überreste des Schlosses aus dem Stadtbild. Sehenswert aus dieser Zeit sind die Petrikirche mit der herzoglichen Gruft und die Gertrudenkapelle auf dem alten Friedhof, ein architektonisches Kleinod.

Wolgast war Mitglied der Hanse, innerhalb dieses Städtebundes jedoch nie von größerer Bedeutung. Die durch die Residenz vermittelte Nähe des Landesherrn führte dazu, dass die Stadt nicht die Unabhängigkeit und Selbständigkeit anderer Städte dieser Zeit erreichen konnte.[5]

16. bis 19. Jahrhundert

 
Fachwerkhäuser in Wolgast
 
Wolgaster Straßenszene, ein Giebelhaus im Hintergrund

Der schwedische König Gustav II. Adolf landete im Dreißigjährigen Krieg mit seiner Armee unweit des Stadtgebietes. Ebenso erfolgte nach seinem Tod die Rückführung seines Leichnams nach Schweden von Wolgast aus.

Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 bis zum Wiener Kongress 1815 befand sich die Stadt, wie das gesamte Gebiet Vorpommerns, unter schwedischer Herrschaft und versank in die Bedeutungslosigkeit, profitierte aber von den Zoll- und Steuervergünstigungen. Das herzogliche Schloss verfiel und wurde als Baumaterial für innerstädtische Häuser verwandt. Im Jahr 1713 ließ der russische Zar Peter I. die Stadt im Großen Nordischen Krieg niederbrennen. Dabei wurden das Residenzschloss endgültig und große Teile der Stadt fast völlig zerstört. Daher basiert das heutige Stadtbild von Wolgast in wesentlichen Teilen auf barocker Architektur, mit dem historischen Rathaus als herausragendem Beispiel, bei weitgehend mittelalterlichem Straßengrundriss. Zu den wenigen in diesem Brand nicht zerstörten und damit noch heute verbliebenen Resten gotischer Baukunst zählt die Kirche St. Petri.

Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts kam es zu neuem Aufschwung durch Handel und Industrie. Es entstanden Speicher- und Handelshäuser. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts verfügten die in Wolgast vertretenen Reeder über 20 Handelsschiffe.[6]

Besonders sehenswert als gut erhaltene Fachwerkbauten waren die beiden großen Getreidespeicher am Stadthafen, der eine aus dem Jahr 1836. In ihnen sollen die letzten Steine des Schlosses verbaut sein. Der in unmittelbarer Nähe zur Peene-Werft stehende, 1843 für den Getreidegroßhändler Wilhelm Homeyer errichtete Speicher wurde in der Nacht vom 6. zum 7. Juni 2006 durch einen auf Brandstiftung beruhenden Großbrand vollständig zerstört.

Ab 20. Jahrhundert

Die Weltkriege überstand Wolgast ohne nennenswerte Zerstörungen. Dies ist vor allem auf die kampflose Übergabe der Stadt im Zweiten Weltkrieg am 30. April 1945 zurückzuführen.

Zu Zeiten der DDR wurde in der Stadt die Peene-Werft errichtet. Sie war auf Militärschiffbau ausgerichtet und hatte ca. 3.500 Beschäftigte. Daneben wurde Wolgast zum Marinestützpunkt. Administrativ wurde Wolgast Kreisstadt des Kreises Wolgast im Bezirk Rostock. Die Einwohnerzahl stieg bis 1989 auf etwa 17.000.

Nach der politischen Wende wurden ab 1991 der historische Stadtkern und die Schlossinsel im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild mit seinem modernisierten Rathaus und den Speichergebäuden hat sich stark verbessert. Durch Stadtumbau und Wohnumfeldverbesserungen wurden die benachbarten großen Wohngebiete saniert.

Nach der Wiedervereinigung wurden die Marinestreitkräfte abgezogen. Im Zuge der Kreisgebietsreform des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 1994 wurde der Kreis Wolgast-Land zusammen mit den Kreisen Anklam-Land und Greifswald-Land zum Landkreis Ostvorpommern zusammengefasst, dessen Kreissitz die Stadt Anklam ist. Aufgrund von Abwanderung, vorwiegend in andere Bundesländer aufgrund der angespannten Arbeitsmarktsituation in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch durch Stadtflucht in kleinere Umlandgemeinden, hat Wolgast seit Beginn der 1990er Jahre deutlich an Einwohnern verloren.

Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Politik

Bürgermeister der Stadt Wolgast ist seit 2008 der parteilose Stefan Weigler, der von der Partei Die Linke nominiert worden war und in einer Stichwahl gegen den langjährigen Amtsinhaber Jürgen Kanehl von der SPD gewann. Der aus 25 Abgeordneten bestehenden Stadtvertretung gehören seit 2009 acht Abgeordnete der Linken, fünf Abgeordnete der CDU, fünf Abgeordnete der Wählervereinigung „Bürger für Wolgast“, vier Abgeordnete der SPD, ein Abgeordneter der NPD und zwei unabhängige Einzelbewerber an.

Wappen

Das Wappen wurde unter der Nr. 52 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Gold auf grünem Boden ein roter Zinnenturm mit abwechselnd von Blau und Gold senkrecht gestreiftem Kuppeldach und geschlossenem goldenen Tor zwischen zwei goldbewehrten, einander zugewendeten schwarzen Greifen, die auf den Bärten zweier senkrecht stehender abgewendeter schwarzer Schlüssel stehen und mit einer Pranke den Turm und mit den Fängen die Kuppel ergreifen.“

Das Wappen wurde 1997 neu gezeichnet.

Flagge

Die Flagge der Stadt Wolgast ist längs gestreift von Gold (Gelb), Rot und Gold (Gelb), die goldenen (gelben) Streifen nehmen jeweils ein Sechstel, der rote Streifen nimmt zwei Drittel der Höhe des Flaggentuches ein. In der Mitte des roten Streifens liegt das Stadtwappen, fünf Sechstel der Höhe des roten Streifens einnehmend. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Städtepartnerschaften

Partnerstädte von Wolgast sind Wedel in Schleswig-Holstein, Nexø auf Bornholm in Dänemark, Sölvesborg in Schweden und Karlino in Polen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Bauwerke

 
Wolgast: Das Museum
 
Hafen
  • Recht gut erhalten ist die inzwischen sanierte mittelalterliche Innenstadt von Wolgast. Von den Bauten auf der herzoglichen Schlossinsel sind hingegen kaum Reste erhalten.
  • Die Petrikirche wurde von 1280 bis 1350 im gotischen Stil errichtet und bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts zu einer dreischiffigen Basilika umgestaltet. In der Gruft von 1587 befinden sich die Särge der letzten sieben Angehörigen der Herzogsfamilie von Pommern-Wolgast. Nach einem Brand wurde die Kirche 1713 wiederhergestellt. Vom Kirchturm aus bietet sich ein guter Überblick über die Stadt. Die Besichtigung der Gruft ist möglich.
  • Die Herz-Jesu-Kirche wurde 1910 errichtet und ist das Gotteshaus der in Wolgast ansässigen Katholiken, die zusammen mit den Katholiken der Stadt Anklam von der Kirchengemeinde Salvator betreut werden.
  • Das historische Rathaus ist ein zweigeschossiger Backsteinbau, dessen heutige Erscheinung durch die Wiederherstellung von 1718 bis 1724 bestimmt wird. Die Laternentürmchen am barocken Marktgiebel stammen von 1780. Spätgotische Reste sind am hinteren Giebel erhalten.
  • Die Gertrudenkapelle ist eine Kirche vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Die gotische Kapelle wurde als zwölfeckige Zentralbau aus Backsteinen errichtet und soll an das Heilige Grab in Jerusalem erinnern. Sie steht südlich der Bundesstraße 111 (Chausseestraße, B 111) auf dem Alten Friedhof und gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der Stadt. Herzog Wartislaw IX. von Pommern ließ das Gebäude um 1420 als Hospitalkapelle außerhalb der Stadtmauern errichten.
  • Die Kapelle St. Jürgen aus dem 15. Jahrhundert ist ein einschiffiger Backsteinbau.
  • Das spätgotische Wohnhaus Burgstraße 9 stammt aus dem 16. Jahrhundert.
  • Denkmal aus den 1950er Jahren oberhalb der Bahnhofstraße für die Opfer des Faschismus, unter denen sich Sozialdemokraten, Kommunisten und Juden der Stadt befinden.
  • Der Wassermühlen-Brunnen ist eine bespielbare Brunnenskulptur, die im Jahre 2001 im Rahmen einer Kontakt-Kunst-Aktion der Bildhauer Hans-Werner Kalkmann und Jens Kalkmann unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entstand. Kulturgeschichtlicher Hintergrund ist die Mahlsteinsammlung im Mühlen-Stein-Park in der Dr.-Theodor-Neubauer-Straße.
  • Das Bankgebäude am Rathausplatz 2 wurde von Hans Poelzig, dem Architekten des I.G.-Farben-Hauses in Frankfurt am Main und des Berliner Hauses des Rundfunks, entworfen.
  • Der historische Brunnen vor dem alten Rathaus zeigt auf zwölf Bildern die Geschichte Wolgasts.

Freizeiteinrichtungen

  • Im Norden der Stadt liegt der Tierpark Tannenkamp.
  • Zwischen der Schlossinsel und dem Fischmarkt befindet sich ein Museumshafen, dessen Hauptattraktion die über 100 Jahre alte und bis nach der Wende eingesetzte Eisenbahnfähre „Stralsund“ ist.
  • Am Ufer des Peenestroms befindet sich der Dreilindengrund, der vor allem als städtische Badestelle genutzt wird.

Vergessene Orte

  • Der alte Jüdische Friedhof am Paschenberg hinter dem Krankenhaus ist 2008 verwildert und unkenntlich. Der jüdischen Opfer der Shoa wird dort mit dem Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Sport

Der größte und bekannteste Sportverein der Stadt ist der SV Motor 1949 Wolgast, dessen Sportler unter dem Vereinsnamen BSG Motor Wolgast bis 1990 vor allem in den Sportarten Judo und Kegeln sowie im Boxen bei DDR-Meisterschaften in Einzel- und Mannschaftswettbewerben erfolgreich waren. Die im Jahr 2001 als FC Rot-Weiß Wolgast ausgegliederte Fußballmannschaft erreichte 1963, 1977 und 1980 dreimal den Aufstieg in die DDR-Liga, die zweithöchste Klasse im Spielbetrieb des Deutschen Fußballverband der DDR. Im Bereich des Motorsports ist der MC Wolgast aktiv, der ebenfalls bei DDR-Meisterschaften erfolgreich war und bis in die Gegenwart auf der vereinseigenen Rennstrecke am Ziesaberg jährlich stattfindende Motocross-Wettkämpfe mit internationaler Beteiligung organisiert. Der Sportclub Wolgast hat unter dem Namen Wolgast Vandals seit 2006 eine American-Football-Mannschaft, die in der Verbandsliga Ost spielt. Weitere aktive Sportvereine in der Stadt bestehen unter anderem in den Bereichen Angeln, Handball, Kanusport, Reitsport, Rudern, Schwimmen, Sportschießen, Segeln, Tanzen und Tauchen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wolgast ist Sitz des Amtes Am Peenestrom und gilt als Mittelzentrum in der Region. In der Stadt befinden sich ein Amtsgericht, ein Arbeitsamt, eine Dienststelle der Sozialagentur des Landkreises Ostvorpommern, das Kreiskrankenhaus Wolgast in Trägerschaft des Universitätsklinikums Greifswald, ein Ärztehaus, eine Musikschule und eine Außenstelle der Volkshochschule Ostvorpommern, eine städtische Bibliothek, eine Berufsschule und ein Gymnasium, sowie ein Polizeirevier und eine Inspektion der Wasserschutzpolizei. Das ehemalige Finanzamt Wolgast wurde mit Wirkung vom 1. August 2009 mit dem Finanzamt Greifswald am Standort Greifswald zusammengelegt.

Die Wirtschaft wird geprägt von der Peene-Werft mit ihren rund 800 Beschäftigten und diversen Zulieferbetrieben. Die Stadt besitzt weiterhin ein Existenzgründerzentrum sowie einen Stadthafen und einen Südhafen für Binnen- und Hochseeschifffahrt.

Der Hauptsitz der Volksbank Wolgast befindet sich in Wolgast.

Verkehrsanbindung

 
Hafen Wolgast am Abend

Wolgast liegt an der Bundesstraße 111, welche von der Bundesautobahn 20 kommend die Stadt durchquert und auf der Insel Usedom bis nach Ahlbeck an die polnische Grenze führt. Der Bau einer Ortsumgehung zur Entlastung vom Durchgangsverkehr, insbesondere in den touristisch wichtigen Sommermonaten, ist seit Mitte der 1990er Jahre geplant.

Die 1934 fertiggestellte Peenebrücke über den Peenestrom wurde nach der Sprengung gegen Ende des Zweiten Weltkrieges neu aufgebaut und 1950 wieder eröffnet. Ab 1996 begannen die Bauarbeiten für einen kompletten Neubau, der 1998 als Straßen- und 2001 als kombinierte Eisenbahnbrücke fertiggestellt wurde. Heute nennt man diese Brücke das „Blaue Wunder“.

Heute erfolgt über die seit 1863 bestehende Bahnstrecke Züssow–Wolgast Hafen und die seit 1876 bestehende Bahnstrecke Ducherow–Heringsdorf–Wolgaster Fähre ein direkter Bahnverkehr auf die Insel Usedom bis nach Świnoujście (Swinemünde) in Polen. Für den regionalen Bahnbetrieb ist auf diesem Gleisnetzbereich die private Usedomer Bäderbahn (UBB) zuständig. Hinzu kommen an den Sommerwochenenden Fernzüge der Deutschen Bahn AG aus Köln über Potsdam in das Seebad Heringsdorf.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 541–547 (Volltext).
  • Joachim Wächter: Wolgast im Mittelalter. Erst wendisches Zentrum, dann deutsche Stadt. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. Heft 4/2007, ISSN 0032-4167, S. 18–23.
  • Karl Heller: Chronik der Stadt Wolgast, Greifswald 1829. (Digitalisat).
Commons: Wolgast – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Oskar Beyersdorf: Ueber die Slavischen Städtenamen Pommerns. In: Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg.): Baltische Studien. Band 25, Heft 1, Stettin 1874, S. 100
  3. Wilhelm Ferdinand Gadebusch: Chronik der Insel Usedom. W. Dietze, Anklam 1863, S. 243. (Digitalisat)
  4. Ernst Eichler und Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1
  5. a b c Joachim Wächter: Wolgast im Mittelalter. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. Heft 4/2002, S. 18–23.
  6. Übersicht der Preußischen Handelsmarine (E. Wendt & Co., Hrsg.), Stettin 1848, S. 29.

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