Mohamed Fellag

algerischer Schauspieler
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Mohamed Saïd Fellag, (geboren am 31 März 1950 in Azeffoun, Tizi-Ouzou, Algerien) ist ein algerischer Schauspieler, Humorist und Schriftsteller.

Biografie

Mohamed Saïd Fellag ist aus der Region der Kabylei. Er studierte von 1968 bis 1972 Theater am Institut national d'art dramatique et chorégraphique d'Alger in Bordj el Kiffan. Er spielte in den 70er Jahren in zahlreichen selbst produzierten Theatern in Algerien. Von 1978 bis 1981 bereiste er Frankreich und Kanada, finanzierte sich durch kleinere Aushilfsberufe und arbeitete stets an der Realisierung seiner künstlerischen Projekte. Im September 1985 kam er zurück nch Algerien, wo er vom Théâtre national algérien als Humorist und Komiker sowie als Regisseur engagiert wurde. 1987 kreierte er sein erstes Stück Les Aventures de Tchop

Im September 1993 wurde er zum Direktor des théâtre de Béjaïa in Bougie ernannt.

Nach dem Aufstand 1988 und zu Beginn der 90er Jahre, verbunden mit zunehmenden Differenzen zwischen den Islamisten und der Regierung mehrten sich Gewalt und Morde. 1994 ging Fellag mit seinem Stück Un bateau pour l'Australie in Algerien und Tunesien auf Tournee. Ende des Jahres richtete er sich in Tunis ein und kreierte das Stück Delirium, welches vom tunesischen Publikum warmherzig empfangen wurde.

1995 geschah schliesslich das Unvermeindliche: Eine Bombe explodierte während einem seiner Auftritte in der Damen-Toilette. Völlig geschockt von diesem Ereignis entschloss sich Fellag nach Paris auszuwandern.

Das wohl berühmteste Stück von Fellag, welches gleichsam das erste war, welches er vollständig auf Französisch schrieb, war Djurdjurassique Bled. Er verfasste es im Dezember 1997 und gewann den Preis „Syndicat de la critique 1997-1998“, es war in diesem Jahr eine Offenbarung für das Theater. In dieser Aufführung beschreibt er verschiedene Etappen der Geschichte seines Herkunftlandes, seine Ängste, seinen Wahnwitz und die Menschlichkeit seines Volkes.

Mohammed Fellag heiratete um die 40 und lebt heute mit der Komödiantin Marianne Épin


Nationale Anerkennung

Fellag geniesst in Algerien einen hohen Bekanntheitsgrad.

Er spiricht ohne Komplexe und mit einer grossen Feinheit die Themen an, die die Algerier beschäftigen, welche da beipielsweise der Machtmissbrauch, das Verhältnis zwischen Mann und Frau und die Frustration der Jungen Bevölkerung wären. Ausserdem verwendet er teilweise ein heftiges Vokabular, ganz im Stile des Volkes der niederen Bevölkerungsschichten. Nach den Unruhen im Oktober 1988 und obwohl der Präsident und verschiedene Militärs in der Halle anwesend waren, bat er bei einem Auftritt die Frauen im Nahmen der Männer inständig um Verzeihung: „Vergebt uns. Jetzt könnt ihr euch anziehen wie ihr wollt. Ihr könnt euch selbst gar nicht anziehen.“ Die Männer blieben stumm und ohne Reaktion. Von da an häuften sich Anprangerungen von Fellag und er verschonte weder Politik noch die Islamisten mehr.

Theaterstücke

• 1987 : Les Aventures de Tchop, Alger • 1989 : Cocktail Khorotov, Auftritt in algerischem Dialekt, Petit Théâtre, Alger. • Le Balcon de Djamila • 1990 : SOS Labès • 1991 : Un bateau pour l'Australie ("Babor Australia"), wovon es eine DVD gibt (2002). • 1994 : Delirium, Tunis. • 1997 : Djurdjurassique Bled, Théâtre international de langue française, Paris. • 2001 : Rue des petites daurades, Théâtre international de langue française, Paris. • 2002 : Le Syndrome de la page 12, Théâtre du Rond-Point, Paris. • 2003 : Che bella la vita !, Théâtre international de langue française, Paris. • 2003 : Opéra d’Casbah, Gefilmt durch Jérôme Savary, mit Fellag, Biyouna, Abdou Elaïdi, einem arabisch-andalusischen Orchester und Tänzerinnen ; Espace Saint-Jean (sous chapiteau), Marseille. • 2004 : Le Dernier Chameau, Regie Patrick Sommier, MC93 Bobigny, wovon es eine DVD gibt (2005), Théâtre des Bouffes du Nord, Paris. • 2008 : Tous les Algériens sont des mécaniciens, Regie : Marianne Épin und Fellag, Les Nuits de Fourvière, Lyon.

Regie

• 2008 : Comment réussir un bon petit couscous, von Fellag, CNCDC (Centre national de création et de diffusion culturelles) in Châteauvallon, Ollioules (Var), interpretiert durch Bruno Ricci. • 2008 : Tous les Algériens sont des mécaniciens, zusammen mit Marianne Épin.

Filmografie

• 1983 : Liberté, la nuit, von Philippe Garrel : Mohand • 1983 : Hassan Niya • 1990 : De Hollywood à Tamanrasset : Green Eagle • 1998 : Le Gone du Chaâba, von Christophe Ruggia • 2001 : Inch'Allah dimanche, von Yamina Benguigui • 2002 : Fleurs de sang, von Myriam Mézières • 2003 : Momo mambo von Laïla Marrakchi • 2005 : Voisins, voisines, von Malik Chibane : Maklouf • 2006 : Michou d'Auber, von Thomas Gilou • 2007 : L'Ennemi intime, von Florent Emilio Siri • 2009 : Les Barons, von Nabil Ben Yadir • 2010 : Il reste du jambon ?, von Anne De Petrini • 2010 : Dernier étage, gauche, gauche, von Angelo Cianci • 2010 : Le Chat du rabbin, von Joann Sfar, Antoine Delesvaux : le Cheikh Sfar (Stimme)

Fernsehen

• 2005 : Rue des figuiers, Fernsehfilm von Yasmina Yahiaoui • 2008 : La Veuve tatouée, Fernsehfilm von Virginie Sauveur Preise und Belohnungen • 1997/1998 : prix du Syndicat de la critique : révélation théâtrale de l'année, für Djurdjurassique Bled, Théâtre international de langue française, Paris. • 2003 : prix Raymond-Devos de la langue française. • 2003 : prix de la Francophonie, vergeben durch die SACD (Société des auteurs et compositeurs dramatiques). • 2003 : prix de l'Humour noir, für Un bateau pour l'Australie.