Zum Inhalt springen

Eurovision Song Contest 1996

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Januar 2011 um 14:53 Uhr durch Geitost (Diskussion | Beiträge) (typos, Vorlagen wie in anderen ESC-Artikeln). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
41. Eurovision Song Contest
Datum 18. Mai 1996
Austragungsland Norwegen Norwegen
Austragungsort Spektrum Oslo
Austragender Fernsehsender NRK
Moderation Morten Harket und Ingvild Bryn
Pausenfüller „Beacon Burning“ – Ballett und Film
Teilnehmende Länder 23
Gewinner Irland Irland
Abstimmungsregel In jedem Land vergibt eine Jury 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 und einen Punkt an die zehn besten Lieder.
Irland ESC 1995Irland ESC 1997

Der 41. Eurovision Song Contest fand am 18. Mai des Jahres 1996 im Spektrum in Norwegens Hauptstadt Oslo statt, da im Vorjahr die Gruppierung Secret Garden (Nocturne) den Contest gewinnen konnte. Moderiert wurde der Abend von a-ha-Frontmann Morten Harket und der Journalistin Ingvild Bryn.

Besonderheiten

Gewonnen wurde der Abend von der Irin Eimear Quinn und ihrem Titel The Voice, gefolgt von der Vertreterin des Gastgeberlandes, Elisabeth Andreassen und I evighet. Mit Schweden (Den vilda von One More Time) belegte ein weiteres skandinavisches Land Platz 3.

Qualifikationsrunde

Da es insgesamt 30 Anmeldungen für den Contest gegeben hatte, sagte sich die Europäische Rundfunkunion vom bisherigen Qualifikationssystem – die letztplatzierten Länder des Vorjahres dürfen nicht am darauffolgenden Wettbewerb teilnehmen – los und führte eine interne Qualifikationsrunde ein, in der sich alle Länder außer Gastgeber Norwegen, vertreten durch die erste norwegische Grand-Prix-Gewinnerin Elisabeth Andreassen und ihr Lied I evighet – zu Deutsch Für immer – qualifizieren mussten. Da im Finale wie im Vorjahr nur 23 Länder antreten durften, mussten sich also sieben Länder vom Grand-Prix 1996 verabschieden.

Dabei traf es Ungarn, Dänemark, Mazedonien, Russland, Israel, Rumänien und auch Deutschland, wobei es bei Deutschland, Ungarn und Russland sowieso nur eine zweite Chance der Qualifikation darstellte. Diese Länder belegten beim letzten Eurovision Song Contest nämlich nur die hinteren Ränge. Dagegen konnten sich Polen, Bosnien und Herzegowina, Belgien und Portugal qualifizieren.

Vor allem in Deutschland reagierte man mit Zorn auf die gescheiterte Qualifikation des Münchener Friseurs Leon und seinem von Hanne Haller komponierten Lied Planet of Blue. Auch auf Reaktion darauf weigerte sich die ARD, den Wettbewerb auszustrahlen und verschob ihn auf den NDR, der in diesem Jahr auch erstmals für die Deutsche Vorentscheidung zuständig war. Es kommentierte der damals 30-jährige Ulf Ansorge, dessen Kommentare für wütende Zuschaueranrufe beim NDR sorgten.[1]

Ausgeschiedene Titel
Land Sprache Interpret Titel Übersetzung
Vorlage:DEN-ESC Dänisch Martin Loft & Dorthe Andersen Kun med dig Nur mit dir
Vorlage:GER-ESC Deutsch, Englisch Leon Planet of Blue Blauer Planet
Israel Israel Hebräisch Galit Bell Shalom olam Hallo Welt
Nordmazedonien Nordmazedonien Mazedonisch Kaliopi Samo ti Ohne dich
Rumänien Rumänien Rumänisch Monica Anghel & Sincron Rugă pentru pacea lumii Frieden, bete für die Welt
Russland Russland Russisch Andrej Kosinski Ja eto ja Ich bin, was ich bin
Ungarn Ungarn Ungarisch Gjón Delhusa Fortuna Fortuna

Israel, Rumänien und Mazedonien verzichteten im nächsten Jahr wegen dieser Ergebnisse auf ihre Teilnahme, obwohl alle ausgeschiedenen Länder eigentlich für den nächsten Wettbewerb qualifiziert gewesen wären. Um die langfristige Teilnahme der großen Geldgeber (Spanien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland) und so das Überleben des Contests zu sichern, wurde diesen Ländern ab dem nächsten Jahr der Status Big-4 zuerkannt. Diese Länder waren also – unabhängig von ihrer Vorjahresplatzierung – immer direkt für das Finale qualifiziert.

Nach der massiven Kritik wurde für das nächste Jahr der Qualifikationsmodus geändert. Nun wurde für jedes Land die Durchschnittspunktzahl der letzten vier (für die Wettbewerbe nach 1997 fünf) Jahre berechnet. Die Länder mit dem geringsten Wert mussten ein Jahr pausieren, waren aber im darauffolgenden Jahr direkt qualifiziert.

Teilnehmer

Fanfavoritin war die für Großbritannien startende Australierin Gina G. Mit ihrem Lied Oooh, Aah … Just a Little Bit, das damals in verschiedenen Ländern unter den Top 10 der Charts vertreten war und selbst in den US-amerikanischen Billboard-Charts den zwölften Rang erklomm, konnte sie nur den achten Platz erreichen.

Einen Platz unter ihr landete der zyprische Sänger Constantinos Christoforou, dessen Name beim Wettbewerb auf „Constantinos“ gekürzt wurde. Mit seinem Lied Mono yia mas („Nur für uns“) schien er es vor allem der Moderatorin Ingvild Bryn angetan zu haben.

Platz 16 teilten sich Belgien und die Schweiz. Lisa del Bo verglich in ihrem Liefde is een kartspel die Liebe mit einem Kartenspiel. Der schwedische Beitrag aus dem Jahr 2001, Listen to Your Heartbeat, ist, wie offiziell 2003 erklärt wurde, ein Cover dieses Beitrages. In diesem Jahr erreichten die Schweden mit Den vilda von der Gruppe One More Time den dritten Platz mit 100 Punkten, genau dieselbe Platzierung mit genau derselben Punktzahl erreichte im Vorjahr Jan Johansen. Die Schweiz war mit Kathy Leanders Lied Mon cœr l’aime („Mein Herz liebt ihn“) lange Zeit ganz hinten in der Tabelle, erst in der späteren Votingphase erklomm das Lied den 16. Platz.

Das andere qualifizierte deutschsprachige Land, Österreich, entsendete den seit seiner Geburt blinden George Nussbaumer und sein auf Vorarlbergisch gesungenes Lied Weil’s dr guat got. Die „schwärzeste Stimme Österreiches“, wie Nussbaumer häufig genannt wird kam auf den zehnten Rang.

Gewinnerin des Abends wurde die Irin Eimear Quinn, die mit ihrem an traditionelle irische Volkslieder erinnerndes Lied The Voice bereits ab der neunten Abstimmung die Führung nicht mehr aufgab. Es war der siebte Sieg der Iren insgesamt und bereits der vierte in diesem Jahrzehnt. Komponist und Texter Brendan Graham zeichnete bereits für den irischen Sieg im Jahr 1994 verantwortlich.

Platzierungen

Gewinner Irland ist gelb und die Länder, die beim nächsten Mal resultierend aus ihrem schlechten Punktedurchschnitt, pausieren mussten, sind dunkelrot markiert.

Platz Startnr. Land Sprache Interpret Titel Übersetzung Punkte
01. 17 Irland Irland Englisch Eimear Quinn The Voice Die Stimme 162
02. 12 Norwegen Norwegen Norwegisch Elisabeth Andreassen I evighet Für die Ewigkeit 114
03. 23 Schweden Schweden Schwedisch One More Time Den vilda Die Wilde 100
04. 07 Vorlage:CRO-ESC Kroatisch Maja Blagdan Sveta ljubav Heilige Liebe 098
05. 11 Estland Estland Estnisch Maarja-Liis Ilus & Ivo Linna Kaelakee hääl Klang der Kette 094
06. 04 Vorlage:POR-ESC Portugiesisch Lúcia Moniz O meu coração não tem cor Mein Herz hat keine Farbe 092
07. 15 Niederlande Niederlande Niederländisch Maxine & Franklin Brown De eerste keer Das erste Mal 078
08. 02 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Englisch Gina G Ooh Aah – Just a Little Bit Ooh aah … nur ein kleines bisschen 077
09. 05 Zypern Republik Zypern Griechisch Constantinos Mono yia mas Nur für uns 072
10. 06 Malta Malta Englisch1 Miriam Christine In a Woman’s Heart In einem Frauenherzen 068
10. 08 Osterreich Österreich Vorarlbergerisch George Nussbaumer Weil’s dr guat got Weil es dir gut geht 068
12. 01 Turkei Türkei Türkisch Şebnem Paker Beşinci mevsim Die fünfte Jahreszeit 057
13. 19 Island Island Isländisch Anna Mjöll Sjúbidú Schubidu 051
14. 10 Griechenland Griechenland Griechisch Marianna Efstratiou Emis forame to himona anixiatika Wir tragen Frühlingskleidung im Winter 036
15. 20 Polen Polen Polnisch Kasia Kowalska Chcę znać swój grzech Ich will meine Sünde wissen 031
16. 09 Vorlage:SUI-ESC Französisch Kathy Leander Mon cœur l’aime Mein Herz liebt ihn 022
16. 16 Belgien Belgien Flämisch Lisa del Bo Liefde is een kaartspel Liebe ist ein Kartenspiel 022
18. 22 Slowakei Slowakei Slowakisch Marcel Palonder Kým nás máš Solange du uns hast 019
19. 13 Frankreich Frankreich Bretonisch Dan Ar Braz Diwanit bugale Möget ihr blühen, Kinder 018
20. 03 Spanien Spanien Spanisch Antonio Carbonell ¡Ay, qué deseo! Oh, welch ein Verlangen 017
21. 14 Slowenien Slowenien Slowenisch Regina Dan najlepših sanj Der Tag des schönsten Traums 016
22. 21 Bosnien und Herzegowina 1992 Bosnien und Herzegowina Bosnisch Amila Glamočak Za našu ljubav Für unsere Liebe 013
23. 18 Finnland Finnland Finnisch Jasmine Niin kaunis on taivas So schön ist der Himmel 009

1 Englisch ist neben Maltesisch Amtssprache von Malta, weshalb Malta mit englischsprachigen Liedern antreten konnte, als Lieder in der eigenen Landessprache gesungen wurden.

Verschiedenes

  • Gerüchten zufolge wollte Bulgarien erstmals am Eurovision Song Contest teilnehmen. Das erstmals teilnehmende Mazedonien schied schon in der Vorauswahl aus.
  • Die Bundesrepublik Jugoslawien wollte mit dem Titel Rastanak der Sängerin Maja Odzaklijevska teilnehmen. Allerdings war das Land wegen des Jugoslawienkriegs immer noch vom Wettbewerb ausgeschlossen.
  • Es war der erste Wettbewerb ohne einen Beitrag aus Deutschland und auch der erste ohne einen hochdeutschen Beitrag, da Österreichs Beitrag auf Vorarlbergerisch gesungen wurde.
  • Dieser Wettbewerb war der letzte, bei dem nur per Juryvoting abgestimmt wurde. In den Folgejahren wuchs der Einfluss des Televoting stetig, bevor 2009 ein Mix zwischen Jury- und Televoting eingeführt wurde.
  • Der in der Vorrunde ausgeschiedene dänische Beitrag Kun med dig wurde später von der Softrock-Gruppe Michael Learns to Rock gecovert. Kommerziell war Paint My Love vor allem in Asien erfolgreich.

Karte

  • Länder im Finale
  • Länder, die das Finale nicht erreichten
  • Länder, die in der Vergangenheit am Eurovision Song Contest teilgenommen haben, jedoch nicht 1996

  • Einzelnachweise

    1. www.aufrechtgehn.de