Johannes Nider

deutscher Dominikaner, Vorkämpfer der strengen Observanz (1380–1438)
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Johannes Nider, geboren um 1430 im oberschwäbischen Isny als Sohn eines Flickschusters. Sein Vater starb sehr früh, der begabte Junge fiel vermutlich dem Abt des dortigen Benediktinerklosters auf, der ihm eine schulische Ausbildung ermöglichte. Um 1400 trat er in den Dominikanerkonvent in Colmar im Elsass ein, studierte dort sowie in Köln. Auf dem Konstanzer Konzil kam er mit den Hussiten in Berührung und forderte Reformen in der Kirche. 1429 wurde er Prior des Basler Konvents, das der den Teilnehmern des Basler Konzils als Verhandlungsort zur Verfügung stellte und dessen Eröffnungsprediger er war. 1434 nahm er seine Lehrtätigkeit in Wien auf, 1436 wurde er Dekan der dortigen theologischen Fakultät. Nider war Zeit seines Lebens ein Verfechter der "strikten Observanz" und forderte auch von Laien ein Leben nach dem mönchischen Idealen. Sein Hauptwerk, der Formicarius, war eine der meistbenutzten Zitatenquelle im Hexenhammer des Heinrich Institoris.