Kambrische Explosion

fast gleichzeitiges erstmaliges Vorkommen von Vertretern fast aller heutigen Tierstämme zu Beginn des Kambriums
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In der so genannten kambrischen Explosion entstanden in relativ kurzer Zeit viele evolutionär neue Formen.

Sie begann im letzten Abschnitt des Präkambriums (dem Vendium) mit dem ersten Erscheinen von mehrzelligen Lebewesen (Quallen, Würmer).

Im darauf folgenden Tommotium erscheinen erstmals Tiere mit Schalen, vor allem frühe Weichtiere.

Daraufhin folgt die kambrische Explosion im engeren Sinne: Innerhalb von 20 Millionen Jahren breiten sich die Gliederfüßer massiv aus und werden zur vorherrschenden Gruppe in der damaligen Fauna. Sie spalten sich zu den Krebstieren, Trilobiten und Dinocariden sowie einigen nicht zuzuordnenden Formen auf. Auch die ersten Vorfahren der Wirbeltiere tauchen mit dem Schädellosen [i]Pikaia[/i] auf.

Der Begriff "kambrische Explosion" ist eigentlich falsch und stammt aus der Zeit, in der die ersten Fossilien des Burgess-Schiefer entdeckt wurden. Damals entstand das Bild, dass auf einen Schlag alle modernen Tiergruppen entstanden seien.

Nach neueren Erkenntnissen dauerte diese Periode aber 50 Millionen Jahre und war keineswegs ungewöhnlich plötzlich.

Die starke Häufung von Fossilien in der kambrischen Explosion wird mit dem erstmaligen Auftreten von festen Außenskeletten wie bei den Gliederfüßern erklärt. Ursache für diese Entwicklung war wahrscheinlich das erstmalige Erscheinen von Fleischfressern in den damaligen Ökosystemen.