Benutzer:Sven Jähnichen/Spielwiese

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Vergiftungen, die auf den Konsum alkaloidhaltiger Pflanzen und davon abgeleiteter Produkte zurückzuführen sind, wurden bereits in der frühen Antike beschrieben. Der Schierlingsbecher, ein Giftgetränk, welches das Alkaloid Coniin des Gefleckten Schierlings enthält, wurde im antiken Griechenland zur Hinrichtung genutzt. Spätestens seit der Antike werden alkaloidhaltige Naturprodukte auch als Heil- und Genussmittel genutzt. Die Einführung coffeinhaltiger Teegetränke in China wurde Shennong vor etwa 2700 v. Chr zugeschrieben.

Das erste isolierte Alkaloid war Morphin, das Friedrich Wilhelm Sertürner 1806 in Reinform aus Schlafmohn extrahierte[1]. Der Begriff „Alkaloide“ wurde 1819 von Carl Friedrich Wilhelm Meissner eingeführt.[2] Mit der industriellen Produktion von Alkaloiden begann Emanuel Merck 1827 in Darmstadt. 1885 gelang dem Chemiker August Wilhelm von Hofmann die Strukturaufklärung und Synthese des ersten Alkaloids, dem Coniin.[3]


Mimotope (von engl. mimic, nachahmen und Epitop) sind künstlich hergestellte Peptide oder kleine Proteine, welche die strukturellen Erkennungsmerkmale eines Antigens, die sogenannten Epitope, nachahmen. Mimotope werden wie ihre Vorbilder von spezifischen Antikörpern erkannt und können, je nach Modifikation, eine definierte Immunantwort auslösen, welche sich sowohl gegen das Mimotop als auch das als Vorbild dienende Antigen richtet. Mimotope eignen sich insbesondere zur Erzeugung einer Immunantwort gegen unbekannte Antigene oder Antigene ohne ausreichende Immunogenität. Mimotope stellen unter anderem eine potenzielle Option für die Krebsimmuntherapie dar.

Herstellung

Mimotope können mit Hilfe von Display-Techniken, wie beispielsweise dem Phagen-Display, unter Einsatz spezifischer Antikörper gewonnen werden.

Anwendung

Mimotope finden insbesondere bei der experimentellen Erzeugung einer Immunreaktion gegen Antigene ohne ausreichende Immunogenität Anwendung.

Da für die Herstellung eines Mimotops lediglich ein Antikörper zur Verfügung stehen muss, aber keine Information über das zu erkennende Antigen nötig ist, eignen sich diese Peptide auch zur Herstellung von Immuntherapeutika gegen unbekannte Zielstrukturen.

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Habermehl.
  2. Friedrich C, von Domarus C: Carl Friedrich Wilhelm Meissner (1792–1853) - pharmacist and alkaloid researcher. In: Pharmazie. 53. Jahrgang, Nr. 1, Januar 1998, S. 67–73, PMID 9476262.
  3. August Wilhelm von Hofmann: Zur Kenntniss der Coniin-Gruppe. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 18. Jahrgang, 1885, S. 5, doi:10.1002/cber.18850180103.